Bildungsexpertin erklärt: KI im Kinderzimmer: 5 Tipps für Eltern im Umgang mit künstlicher Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Teil unseres Alltags geworden– sei es durch Sprachassistenten, personalisierte Lern-Apps oder KI-generierte Inhalte. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihre Kinder frühzeitig auf einen verantwortungsvollen Umgang mit KI vorbereiten. Doch wie kann das gelingen?
Über Viola Patricia Herrmann
Viola Patricia Herrmann ist Bildungsexpertin, Podcasterin, Autorin und selbst Mutter von vier Kindern. Ihre langjährige Berufserfahrung als Lehrerin teilt sie bundesweit auf Radio Teddy und BB Radio, in TV-Formaten und Fachmagazinen sowie in ihrem Elternratgeber „Mein Kind wird Schulkind“. In ihren Podcasts „Hey diggies! So geht Lernen heute!“ und „Prominente für Bildung“ spricht Viola Patricia Herrmann mit Experten und bekannten Persönlichkeiten über aktuelle Bildungstrends und gibt Impulse für ein modernes Bildungssystem. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Berlin.
1. KI kindgerecht erklären
Unsere Kinder begegnen KI oft ganz unbewusst – etwa durch Sprachassistenten oder personalisierte Empfehlungen. Nutzen Sie alltägliche Beispiele, um zu erklären, was KI ist. Zum Beispiel: „Wenn wir Alexa fragen, wie das Wetter ist, nutzt sie eine Form von KI, um uns die Antwort zu geben.“ Wichtig ist zu betonen, dass KI kein Mensch ist, sondern ein Programm, das nach bestimmten Regeln arbeitet. So fördern Sie das Verständnis und die Neugier Ihres Kindes.
2. Kritisches Denken fördern
Ermutigen Sie Ihr Kind, Informationen aus KI-Anwendungen zu hinterfragen. Fragen wie „Wer hat das gesagt?“ oder „Woher kommt diese Information?“ helfen, ein gesundes Maß an Skepsis zu entwickeln. Erklären Sie, dass KI keine perfekte Wissensquelle ist und Ergebnisse immer kritisch überprüft werden sollten.
3. Über Datenschutz und Privatsphäre sprechen
Viele KI-Anwendungen sammeln persönliche Daten. Besprechen Sie mit Ihrem Kind die Bedeutung des Datenschutzes und ermutigen Sie es, verantwortungsbewusst mit persönlichen Daten umzugehen. Erklären Sie, welche Informationen sicher geteilt werden können und welche nicht. Im Zweifel gilt immer: Weniger teilen ist mehr.
4. Probieren Sie KI gemeinsam aus
Wir Eltern sind selber noch Neulinge im Bereich der KI. Erkunden Sie KI-Tools gemeinsam mit Ihrem Kind. Ob beim Spielen, Lernen oder kreativen Gestalten – die gemeinsame Nutzung bietet die Möglichkeit, über Funktionen, Chancen und Risiken zu sprechen und Regeln für die Nutzung aufzustellen.
5. Medienkompetenz und Vorbildfunktion
Die Nutzung von KI und digitalen Medien sollte dem Alter und der Reife des Kindes entsprechen. Stellen Sie klare Regeln auf, z. B. zur Bildschirmzeit, und achten Sie auf deren Einhaltung. Seien Sie selbst ein gutes Vorbild im Umgang mit digitalen Medien, da Kinder sich oft am Verhalten ihrer Eltern orientieren. Hier heißt es, auch einmal selbstkritisch den eigenen Umgang mit Medien zu hinterfragen..
Indem Sie diese Tipps befolgen, unterstützen Sie Ihr Kind dabei, sich sicher und selbstbewusst in einer von KI geprägten Welt zu bewegen. Nicht vergessen: Genau wie unsere Kinder befinden auch wir Erwachsenen uns auf einer lebenslangen Lernreise. Wir dürfen zugeben, wenn wir KI (noch nicht) verstehen. Sich als Lernpartner an der Seite des Kindes anzubieten ist oftmals viel effektiver, als eine vermeintlich perfekte Wissensvermittlung.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.