Zuschüsse für Hausaufgabenbetreuung und Assistenz im Klassenzimmer

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Unterstützung im Unterricht und bei den Hausaufgaben: Dafür gewährte der Jusskus Zuschüsse. © Uwe Anspach/dpa

Der Sozialausschuss des Geretsrieder Stadtrats gewährt Zuschüsse für Hausaufgabenbetreuung und Assistenz im Klassenzimmer.

Geretsried – Der Lehrermangel ist nichts Neues. Auch in Geretsried ist man sich der Misere bewusst. Deshalb fackelten die Räte kürzlich im Jusskus, dem Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kultur und Sport, nicht lange und genehmigten einstimmig mehrere Zuschussanträge für Assistenzen im Klassenzimmer an der Mittelschule und Hausaufgabenbetreuung an Isardamm- und Karl-Lederer-Grundschule.

„Die Mittelschule braucht Unterstützung in personeller Form“, sagte Kerstin Pratzel vom zuständigen Fachbereich im Rathaus. Dass gerade im Mittelschulbereich der Lehrermangel in den nächsten Jahren voraussichtlich größer werden wird, verdeutlichte sie anhand eines Diagramms. Zusätzlich belaste die Mittelschule, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, der steigende Anteil an Migranten und die vielen Familien aus bildungsfernen Schichten.

Hilfe im schulischen Tagesablauf

Eine Assistenz im Klassenzimmer ist stundenweise, besonders in schwierigen Klassen, anwesend und unterstützt die Lehrkraft, indem sie sich um die schwachen Kinder kümmert. „Natürlich werden nicht die Aufgaben einer Lehrkraft übernommen“, erklärt Florian Kropius, Leiter der Mittelschule, auf Nachfrage. „Es geht hier vielmehr um Hilfen im täglichen schulischen Tagesablauf.“

Wir können nicht eine Mittelschule für mehrere Millionen Euro bauen und es dann an der eigentlichen Bildung scheitern lassen.

Die Stadt finanziert seit sechs Jahren eine Assistenzkraft über die Förderung, eine Zweite wird mit Spenden finanziert. „Es steht außer Frage, dass wir das weiter unterstützen“, meinte Gerhard Meinl (CSU). „Wir können nicht eine Mittelschule für mehrere Millionen Euro bauen und es dann an der eigentlichen Bildung scheitern lassen. Aber wir müssen es auch bewusst machen, dass wir so etwas selbstverständlich leisten.“ Dem schloss sich Dr. Elmar Immertreu (Geretsrieder Liste) an: „Es kann nicht sein, dass die Bevölkerung nicht mitkriegt, was wir da leisten.“ Er sah, genauso wie Gabriele Riegel (Grüne), die absolute Notwendigkeit der Zuschüsse.

Heidi Dodenhöft, Referentin für Familie, Schule und Bildung im Stadtrat, war „froh, dass wir da einer Meinung sind, dass die Unterstützung sein muss. Natürlich ist es unsere Kür und nicht unsere Pflicht, aber es geht eben um die Kinder.“ Die Zuschüsse in Höhe von 20.500 Euro für das Schuljahr 2024/25 und 21.500 Euro für das Schuljahr 2025/26 wurden einstimmig gewährt. Darüber freute sich Kropius. „Wir sind selbstverständlich sehr froh über die Entscheidung und fühlen uns sehr gut von der Stadt Geretsried unterstützt.“

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Ebenso lief es auch mit den beiden anderen Anträgen für Zuschüsse für Hausaufgabenbetreuung. Im Sprengel der Isardamm-Schule befinden sich zwei Flüchtlingsunterkünfte. Neben den allgemeinen Anforderungen, die der Unterricht an diese Kinder stellt, komme laut Sitzungsvorlage auch noch der Spracherwerb sowie der fremde Kulturkreis dazu. „Die Hausaufgabenbetreuung an unserer Schule ist wichtig und sehr hilfreich“, teilte Rektorin Martina Bäumle auf Anfrage mit. „Die Isardamm-Schule wird zunehmend auch von Kindern besucht, die die deutsche Sprache nicht oder noch nicht ausreichend beherrschen. Für sie ist es folglich auch mit den Hausaufgaben schwierig.“

Betreuung jetzt auch für Dritt- und Viertklässler

Dass das Gremium den Zuschuss in Höhe von 15.300 Euro für 2024/25, und 15.600 Euro für 2025/26 einstimmig beschloss, freute Bäumle daher sehr. „Diese Unterstützung ist äußerst wertvoll für unsere Schülerinnen und Schüler, weil besonders an der Grundschule Bildung grundgelegt wird und hier die Weichen für eine positive Schullaufbahn gestellt werden können.“ Außerdem könne der Rektorin zufolge mit der Förderung die Hausaufgabenbetreuung nun auch für Kinder der Jahrgangsstufen 3 und 4 angeboten werden. Bisher kamen nur die Kinder der 1. und 2. Klassen in den Genuss.

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An der Karl-Lederer-Grundschule wird die Hausaufgabenbetreuung seit dem Schuljahr 2018/19 von der Stadt gefördert. Rektorin Elke Goymann betonte, dass es sich hierbei um eine Lernförderung handelt, „die beinhaltet auch die Hausaufgabenbetreuung“. Die Schule hätte noch viel mehr Bedarf, als sie anbieten kann, sagte die Rektorin. Dass das Gremium auch diesen Zuschuss in Höhe von 29 000 Euro für die Schuljahre 2024/25 und 2025/26 gewährte, dafür ist Goymann dankbar. „Dieses Angebot ist ein essenzieller Baustein, um Chancengleichheit herzustellen.“

oy

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