Deutscher Turmspringer leidet an Höhenangst – bei Olympia springt er vom 10-Meter-Brett

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Bei den Olympischen Spielen kämpfen die Sportlerinnen und Sportler um Medaillen. Timo Barthel kämpft zusätzlich dazu gegen seine Ängste.

Paris – Aus zehn Metern Höhe ins Wasser springen, sich dabei mehrfach um die eigene Achse drehen und Kopf über eintauchen. Um dies zu machen, braucht es viel Mut und Geschick im eigenen Körper. Der deutsche Olympia-Teilnehmer Timo Barthel beweist diesen Mut mehrfach, obwohl er ausgerechnet unter Höhenangst leidet.

Olympia: Turmspringer Barthel leidet unter Akrophobie

Am Montagmorgen wollte sich das Turmspringer-Duo Timo Barthel und Jaden Eikermann den Traum von einer Medaille bei Olympia erfüllen. Doch die beiden verpassten das Treppchen deutlich und landeten mit ihrem Ergebnis auf dem siebten Rang (alles Weitere in unserem Live-Ticker). Dass Barthel überhaupt vom Zehn-Meter-Turm springt, ist ein Wunder.

Der große Nachteil von Barthel ist, dass ihm als einziger Teilnehmer im Feld bereits im Kindesalter Höhenangst attestiert wurde. In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen unter Akrophobie, dass er es dennoch als Turmspringer zu den Olympischen Spielen geschafft hat, ist mehr als bemerkenswert.

Der deutsche Turmspringer Timo Barthel leidet unter Höhenangst. © USA TODAY Network / IMAGO

Nach schwerem Trainingssturz – Barthel springt vier Jahre nicht vom Zehner

Das Handicap hält Barthel dennoch nicht davon ab, seine Träume zu verfolgen. „Ich fühle mich nicht wohl, da oben. Ich würde lieber andere Sachen machen“, erklärte er im Gespräch mit der Welt. Allerdings gab sich der Turmspringer kämpferisch: „Ich habe von klein auf gelernt, dass du dich deiner Angst stellen musst. Nur so kommst du im Leben weiter.“

Erst mit zwölf Jahren hat sich Barthel das erste Mal getraut, vom Zehn-Meter-Turm zu springen. Von zittrigen Beinen bis hin zu Herzrasen und Schwindel ist die Rede. Nachdem er sich an die zehn Meter getraut hatte, akklimatisierte er sich schnell, verletzte sich jedoch bei einem Sprung und wachte erst im Krankenhaus wieder auf. Damals hatte er sich geschworen, er würde nie wieder vom Zehner springen. Vier Jahre später, im Alter von 16 Jahren, traute er sich dann wieder.

Medaillen-Traum für Barthel und Eikermann geplatzt

Mittlerweile ist Barthel auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen und nimmt trotz seiner Akrophobie an den Olympischen Spielen teil. Zusammen mit seinem Partner Eikermann reiste er mit viel Optimismus nach Paris und nahm die Medaillen-Plätze ins Visier. „Die olympische Medaille. Die ist mein Mount Everest. Da will ich hin“, sagte er vor dem Wettkampf. Am Ende konnten sich die beiden nicht belohnen. (jari)

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