Festakt mit Erneuerung des Partnerschaftsversprechens zwischen Weilheim und Narbonne

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Eintrag ins Goldene Buch: (v.l.n.r.) Florence Vitasse, Evelyne Rapinat, Florian Robin, Klaus Rawe, Markus Loth und Sabine Fenner-Wegener, die wieder dolmetschte und für ihre vielfältigen Verdienste um die Städtepartnerschaft an diesem Abend mit der goldenen Städtepartnerschaftsmünze ausgezeichnet wurde. © Heigl

50 Jahre Städtepartnerschaft: Festakt mit Erneuerung des Partnerschaftsversprechens zwischen Weilheim und Narbonne

Weilheim – Einen runden Geburtstag muss man richtig feiern, das dachten sich auch die Stadtväter und so lud man am Vorabend der Französischen Woche zum Festakt 50 Jahre Städtepartnerschaft Weilheim-Narbonne ins Stadttheater ein. Leider meinte es – zumindest zu Beginn – Petrus nicht allzu gut mit den Geburtstagskindern und so drängten sich die Gäste beim Empfang auf dem Theaterplatz unter Pavillons und Vordach, um vor dem Regen sicher zu sein. Musikalisch begrüßt wurde man, wie sollte es anders sein, von der Stadtkapelle Weilheim.

Im Theater selbst übernahm ein Lehrkräfte-Quartett der Musikschule – Jakob Lakner, Josef Reßle, Felix Renner und Alexander Gotowtschikow – den Taktstock und stimmte mit Django Reinhardts „Douce Ambiance“ die Gäste im voll besetzten Haus auf den eigentlichen Festakt ein. Dann hielt Bürgermeister Markus Loth Rückschau auf die fünf Jahrzehnte währende Beziehung zwischen den südfranzösischen Narbonne und Weilheim: „Ein halbes Jahrhundert. So lange währt nun schon unsere Städtepartnerschaft zwischen Narbonne und Weilheim, bei einer Ehe würde man von einer Goldenen Hochzeit sprechen. Und irgendwie lässt sich unsere Städtepartnerschaft ja durchaus auch mit einer Ehe vergleichen – nicht nur wegen des Wortes ‚Partnerschaft‘.“

Von der Kennenlernphase 1965, als eine Narbonner Pfadfindergruppe bei ihrem Ammer-Lager vom Hochwasser heimgesucht wurde und unter anderem von Weilheimern betreut wurde, über die „Verlobung“ durch Unterzeichnung der Freundschaftsurkunde in Narbonne 1971 bis gut zweieinhalb Jahre später am 23. Mai 1974 in Weilheim im Künstlersaal des Alten Rathauses, dem heutigen Museum, die Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden Städten unterzeichnet wurde. „In dieser Urkunde geht es um das Versprechen, voneinander zu lernen und einander zu helfen“, so Loth.

Vor 30 Jahren wurde dem langjährigen Narbonner Bürgermeister und Initiator der Städtepartnerschaft, Maître Hubert Mouly, in einer Festsitzung des Weilheimer Stadtrates der Goldene Ehrenring der Stadt verliehen. Sein Sohn Didier Mouly war von 2014 bis 2023 Bürgermeister von Narbonne und wie sein Vater ein Förderer unserer Städtepartnerschaft, zu deren 40-jährigem Bestehen er sich im Juli 2014 ins Goldene Buch der Stadt Weilheim eintrug. Am 8. Oktober vergangenen Jahres ist Didier Mouly, ein „großherziger Mensch und wahrer Freund Weilheims“ nach schwerer Krankheit gestorben. Als sein Nachfolger ist seit dem 19. Oktober 2023 Bertrand Malquier im Amt.

Unter den zahlreichen Gästen waren auch Landrätin Andrea Jochner Weiß (Mitte) und ihr Vor-Vor-Vorgänger Manfred Blaschke mit Gattin Hildegard, die alle auch schon als Delegationsmitglieder Narbonne besuchten.
Unter den zahlreichen Gästen waren auch Landrätin Andrea Jochner Weiß (Mitte) und ihr Vor-Vor-Vorgänger Manfred Blaschke mit Gattin Hildegard, die alle auch schon als Delegationsmitglieder Narbonne besuchten. © Heigl

„In den 50 Jahren unserer Städtepartnerschaft haben sich viele Freundschaften entwickelt. Doch jede Freundschaft muss gepflegt und mit Leben erfüllt werden“, so Loth, der dann auf die vielfältigen Austausche und Verbindungen auf sportlicher, kultureller und wirtschaftlicher Ebene einging. Und selbst auf privater Ebene hat die Städtepartnerschaft gefunkt: Neben zahlreichen Freundschaften entstanden auch zwei interkommunale Ehen samt Kindern.

Nach Loth ergriff Narbonnes stellvertretende Bürgermeisterin Evelyne Rapinat das Wort, die ihren Bürgermeister entschuldigte. Da er erst seit Oktober im Amt ist, in Narbonne die Sommer-Hochsaison und nun auch noch die vorgezogenen Wahlen seien, sei er leider unabkömmlich. Rapinat schilderte in nachdrücklicher Weise die tiefen Bande zwischen Narbonne und Weilheim, gedachte insbesondere auch der verstorbenen Eva-Maria Schweiger, die über den TSV starke sportliche Bande knüpfte.

Sie freute sich, dass mit dem Projekt von Philipp Geist die zahlreichen Verbindungen auch auf künstlerischer Ebene vertieft werden. Er interviewte und fotografierte bereits vor einigen Wochen zahlreiche Narbonner und macht dies nun auch in Weilheim. Alles zusammen wird in seine nächste Installation zum LichtKunstFestival einfließen und im kommenden Jahr dann auch in Narbonne bei der Bayerischen Woche gezeigt werden.

Danach trugen sich die französische Delegation – Evely Rapinat, Florence Vitasse und Florian Robin – sowie Markus Loth und Altbürgermeister Klaus Rawe ins Goldene Buch der Stadt ein. Auch wurde das Partnerschaftsversprechen mit neuen Urkunden erneuert, die Rapinat und Loth unterzeichneten.

In einer liebevoll zusammengestellten Bilderschau präsentierten dann die frühere Städte­partnerschafts-Referentin Uta Orawetz und ihre Nachfolgerin Marion Lunz-Schmieder Impressionen aus 50 Jahren, die so manchen Gast zum Schmunzeln brachten.

Im Anschluss an den Festakt gab es ein neben Häppchen und Getränken jede Menge Gespräche, Musik am Akkordeon von Maria Dafka und eine Tanz- und Feuershow von Vaganti und smART-faireinte Bühne.

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