„Explosive Situation“: Weihnachtsmärkte stürzen Italien ins Chaos

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Traditionelle Weihnachtsmärkte sind in Italien beliebt. Einen Massenansturm erlebte der Christkindlmarkt in Trient. Eine kritische Situation.

Trient – In den vergangenen Jahren hat sich das Urlaubsland Italien zu einem Hotspot für Weihnachtsmarktbesucher gemausert. Rekordverdächtige Zahlen meldet die Stadt Trient im Trentino. Tausende Besucher reisten an einem verlängerten Wochenende zum berühmten Weihnachtsmarkt in der Stadt an. Am Bahnhof spielten sich laut italienischen Medien chaotische Szenen ab. Wegen Überfüllung standen Züge über Stunden still.

Weihnachtsmärkte in Trient sind inzwischen von Besuchern überrannt.
Weihnachtsmärkte im Trentino sind inzwischen von Besuchern überrannt. © Pierre Teyssot/Imago

Das Chaos nach dem Besucheransturm hatte die italienische Polizeigewerkschaft Sindacato Italiano Appartenenti Polizia (SIAP) bereits kommen sehen. Vor einer „explosiven Situation“ hatte die Gewerkschaft bereits im Oktober mit Blick auf die Weihnachtsmärkte in Italien gewarnt, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

„Explosive Situation“: Weihnachtsmärkte lösen Chaos in Italien aus

Während Fahrgäste mit dem Personal verhandelten, wer den Zug verlassen sollte, sei die Sicherheitslage mangelhaft gewesen. „Der Vorfall, bei dem der Zug nach Bologna aus Sicherheitsgründen eine Stunde lang aufgehalten wurde, ist ein Beweis für den chronischen Personalmangel und die Infrastrukturprobleme, vor denen wir seit Langem warnen“, so Massimiliano Corradini, Regionalsekretär der SIAP in einem Statement, das bei agenziagiornalisticaopinione.it veröffentlicht wurde. Der Gewerkschaftsvertreter kritisiert die chronischen Personalengpässe bei der Bahnpolizei scharf.

Eine angemessene Präsenz der Bahnpolizei, hätte den Verkehrsfluss am 8. Dezember präventiv steuern und vor allem verhindern können, dass eine unangenehme Situation zu einer potenziellen Gefahr für die öffentliche Sicherheit wurde. Die Provinz hatte im Vorfeld bereits einen Appell gestartet, die Rückreise möglichst vorzuverlegen, heißt es bei ildolomiti.it. Der Touristenansturm, keine Überraschung. Hotels seien teils komplett ausgebucht gewesen. Gleichzeitig war die Skisaison am Hausberg Bondone gestartet.

Nach Ansturm auf Weihnachtsmärkte wächst Sorge vor Olympischen Winterspielen 2026

„Die Weihnachtsmärkte sind noch in vollem Gange und haben noch nicht ihren Höhepunkt erreicht, aber vor allem angesichts der bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand-Cortina, die einen weiteren, enormen Besucheransturm mit sich bringen werden, ist ein Weitermachen auf diesem Weg unverzeihlich“, so Massimiliano Corradini.

Weihnachtsmarkt Trient Trentino
Der Weihnachtsmarkt in Trient lockt vor allem mit seiner magischen Stimmung. © imago

Nicht nur am Bahnhof in Trient herrschte Stillstand wegen Überfüllung. Weihnachtsmarktbesucher und Skifahrer legten den Verkehr auf den Straßen lahm. Auf einem 180 Kilometer langen Autobahnabschnitt der A22 Richtung Süden zwischen Bozen-Nord und Nogarole Rocca ging es nur im Schneckentempo voran, wie der Corriere del Trentino berichtet. Auch auf der Brennerstraße B12 habe es Stau gegeben.

Dagegen prangert ein Vater „irreführendes“ Verhalten auf dem Weihnachstmarkt in Trient an. Sein Sohn liegt seit Jahren im Koma. (Quelle: ANSA, Agenziagiornalisticaopinione.it, Corriere del Trentino, dolomiti.it) (ml)

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