Monate nach Rekordstrafe: Italiener parkt Heli erneut auf Ski-Piste

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Ein italienischer Unternehmer landet mit dem Hubschrauber auf einer Skipiste – um Ski zu fahren. Es ist nicht das erste Mal.

Monte Maniva – Völlig unverfroren verhält sich ein Geschäftsmann aus Brescia in Italien, wenn es um sein privates Skivergnügen geht. Mit seinem Heli landete der 66-Jährige direkt auf den verschneiten Pisten im Manivia-Gebiet in der Lombardei. Dann schlüpfte der Pilot in seine Skischuhe, schnallte die Skier an und rauschte über die Hänge – bis ihn die Carabinieri stoppten.

Hubschrauber statt Sessellift: Mit einer Robinson R66 landet ein Italiener (66) direkt an der Piste und schnallt sich seine Ski an (Montage). © ScreenshotX/ Imago

Der dreiste Vorfall ereignete sich am Samstag (13. Dezember), wie rainews.it berichtet. Der Geschäftsmann hatte keine Genehmigung für Flug und Landung im Skigebiet. Schon im April war der Unternehmer auf den Pisten von Madonna di Campiglio illegal gelandet, nun hat er in der Lombardei erneut zugeschlagen. Dabei hätte es der 66-Jährige besser wissen müssen.

Luxus Ski-Abenteuer: Italienischer Unternehmer „parkt“ Hubschrauber direkt an der Piste

Für seinen Luxus-Trip in die Dolomiten musste der Unternehmer damals eine saftige Geldstrafe zahlen. 2.000 Euro kostete den Mann das doch recht kurze Skivergnügen im April – „weil er Skifahren wollte und beruflich so eingespannt sei“. Diesmal „parkte“ er seinen Hubschrauber direkt im Skigebiet von Maniva in Brescia – illegal – für ein paar Schwünge auf der Piste. Zu seinen Beweggründen schweigt er laut La Repubblica allerdings.

Teure Skiabfahrt: Luftfahrtbehörde untersucht Vorfall

Seine Leidenschaft für den Wintersport könnten den 66-Jährigen jetzt teuer zu stehen kommen. Für seine wiederholten Verstöße drohe ihm laut rainews.it eine Verwaltungsstrafe durch die Luftfahrtbehörde ENAC. Außerdem könnte ihm seine Fluglizenz entzogen werden. Der Vorfall habe jedoch keine Skifahrer verletzt oder deren Sicherheit beeinträchtigt, so die Carabinieri.

Tragische Vergangenheit: Hubschrauber-Pilot überlebte tödlichen Absturz

In Trentino-Südtirol sowie in der Lombardei ist eine Landung oberhalb von 1.600 Metern grundsätzlich verboten, heißt es bei Il Giorno. Hubschrauber-Landungen sind nur ausnahmsweise für Rettungseinsätze erlaubt. Der Unternehmer aus Brescia sei ein erfahrener Pilot und passionierter Skifahrer, heißt es weiter.

Der Mann war 2020 in einen tragischen Flugunfall verwickelt, bei dem sein Freund und Kollege ums Leben kam. Die beiden waren gemeinsam im Aostatal zum Skifahren, als auf dem Rückweg der Hubschrauber gegen ein Massiv des Monte Rosa (3.000 Metern Höhe) prallte. Der 66-Jährige überlebte den Absturz schwer verletzt, sein Freund starb. An dem Tag des Unglücks herrschte Nebel. Der Unternehmer wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und bekannte sich 2023 schuldig. Mit einer achtmonatigen Bewährungsstrafe kam der 66-Jährige damals davon. Entsetzen gibt es aktuell auch in Trentino-Südtirol: Ein Helikopter fliegt Schnee auf die Ski-Piste. (Quelle: Rainews.it, Il Giorno, bsnews.it, La Repubblica) (ml)

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