Bauprojekt in Sonthofen nimmt Fahrt auf: Neues Zuhause für Autisten
In einem Jahr soll das ambitionierte Projekt der Lebenshilfe abgeschlossen werden. 24 Menschen mit Autismus freuen sich auf eine neues Zuhause.
Sonthofen – Ein großes Projekt der Lebenshilfe südlicher Landkreis Oberallgäu geht auf die Zielgerade. Nach mehr als sieben Jahren Planungen und Genehmigungsverfahren begannen jetzt die Bauarbeiten für das neue Wohnhaus für Autisten, sowie ein Apartmenthaus für ambulant betreute Klienten der Lebenshilfe Sonthofen. Schon im kommenden Jahr sollen die Häuser an der Albert-Schweizer-Straße in Sonthofen bezugsfertig sein.
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Vor ein paar Wochen sah es noch gar nicht danach aus, dass bald ein Spatenstich das ehrgeizige Projekt der Lebenshilfe in Sonthofen-Rieden auf die Zielgerade bringen könnte. Noch waren Fragen zur Finanzierung und Förderung offen. Doch dann ging es schnell – nach mehr als sieben Jahren Überlegungen, Planungen und Genehmigungsverfahren.
Sonthofen unterstützt Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung
Sichtlich erleichtert begrüßte der Vorsitzende der Lebenshilfe Südlicher Landkreis Oberallgäu, Edgar Rölz, die Gäste des kleinen Festaktes auf dem Baugelände an der Albert-Schweizer-Straße. „Diverse Verzögerungen” habe es im Laufe der Zeit gegeben, so Rölz in seinem Rückblick auf das Projekt. Der Wohnungsmarkt für Menschen mit Behinderung, die in einer eigenen Wohnung leben können und wollen habe sich problematisch entwickelt.
Derzeit betreut die Lebenshilfe Südlicher Landkreis 40 Personen im ambulant-betreuten Wohnen. 2017 begannen die Planungen für ein dringend benötigtes Wohnhaus für Menschen mit Autismus. Dazu kam die Idee neben dem „Haus für Autismus” ein weiteres Haus mit Sozialwohnungen zu bauen, in dem auch Menschen mit Behinderung wohnen können. Quasi „ins Blaue” hinein habe die Stadt Sonthofen das Projekt der Lebenshilfe befürwortet, obwohl zunächst noch gar kein Grundstück dafür gefunden war, ergänzte Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm. Letztlich hätten alle Beteiligten langen Atem bewiesen. „Mit einem kompetenten Generalunternehmer im Boot sollte jetzt nichts mehr schiefgehen”, so Wilhelm optimistisch.
Freude auf das neue Zuhause
Optimistisch gibt sich bei Baubeginn auch Generalunternehmer Gerhard Breher: „Wir bauen hier im Prinzip rückwärts”, erinnert er an die Verzögerungen beim Projekt. Eigentlich hätte man schon vor einem Jahr fertig sein wollen. Wenn das Wetter jetzt mitspiele, so Breher, werde man in einem Jahr am Ziel sein mit dem 9-Millionen-Projekt der Lebenshilfe, das in einem Haus elf Wohnungen für Menschen mit Betreuungsbedarf bieten wird, während im Wohnheim 24 Menschen mit Autismus-Erkrankung samt Betreuungseinrichtungen Platz finden.
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Der Bezirk Schwaben sei stets Partner der Lebenshilfe und habe das Projekt gerne unterstützt, sagte Martin Sailer, Schwäbischer Bezirkstagspräsident. Er freue sich schon auf die Einweihung im Sommer 2025. Vorfreude auf das neue Zuhause brachte die Gruppe der Autisten in ihren kurzen Wortbeiträgen ebenfalls zum Ausdruck. Alle freuten sich auf das neue Zuhause, so der Tenor.
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