Paradies für Tiere und Pflanzen: Reihenhausgarten von Familie Langner ausgezeichnet

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Tochter Hanna (12) genießt die Abkühlung im Garten ihres Elternhauses in Baldham. Dieser ist ein Musterbeispiel für den Erhalt der Artenvielfalt. © Edelmann

Lockere Bebauung, große Gärten, viel Grün: Vaterstetten nennt sich gerne„Gartenstadt“. Der örtliche Gartenbauverein hat die schönsten Gärten prämiert. Wir besuchen einige davon und stellen die Menschen mit dem grünen Daumen vor. Heute: Familie Langner.

Vaterstetten – „In Zeiten von Klimawandel und Artensterben wollten wir ganz bewusst unseren Garten so gestalten, dass wir damit die Artenvielfalt unterstützen“, erläutert Andreas Langner aus Baldham. 2020 hat er damit begonnen, sein Elternhaus zu renovieren, in dem er inzwischen mit seiner Frau Atsuko und den beiden Kindern lebt. Im Frühjahr 2023 begann der Umbau des Gartens.

Der Garten von Familie Langner: Wildes Paradies für Tiere und Pflanzen

Aus dem „ganz normalen“ Garten eines Reihenmittelhauses wurde nach und nach ein wildes Paradies für Tiere und Pflanzen aller Art. „Wir haben hier viele Schmetterlinge, Bienen, Käfer, eine Behausung für Igel und wir haben hier auch schon einen Bergmolch und Blindschleichen gesehen“, zählt Langner auf. Über dem kleinen Gartenteich schwirren Libellen, im Wasser tummeln sich Moderlieschen, „um den Mücken vorzubeugen“.

Auch ein kleiner Reihenhausgarten kann ein wildes Paradies für Menschen, Tiere und Pflanzen sein.
Auch ein kleiner Reihenhausgarten kann ein wildes Paradies für Menschen, Tiere und Pflanzen sein. © Edelmann

Für die Planung und Durchführung hat Familie Langner sich Unterstützung von Gartenexperte Stefan Ruoff geholt. Wichtigstes Kriterium: Naturnah sollte es sein und es sollten nach Möglichkeit alte Baumaterialien wieder verwertet werden. So bestehen die Trockenmauern und Beeteinfassungen zum Teil aus Baumstämmen, alten Ziegeln, Steinen und Gartenplatten, nur im Bereich des Teichs wurden Quadersteine ergänzt, die die kleine Feuerstelle einrahmen.

Kinder beobachten Tiere und ernten selbst angebautes Obst und Gemüse

Durch die geschwungenen Formen der einzelnen Bereiche erhält der Reihenhausgarten eine außergewöhnliche Tiefe. Am Zaun zum Nachbarsgarten wachsen mehrere Beerensträucher, es gibt eine Kräuterspirale, ein Obst- und Gemüsebeet sowie ein Hochbeet mit verschiedenen Salaten, darunter auch die japanische Salatsorte Shiso, ein Zugeständnis an Atsukos Heimat. Ansonsten wurde jedoch Wert auf einheimische Pflanzenarten gelegt.

Haben die beiden Kinder hier überhaupt noch Platz zum Spielen? Zwar gibt es keinen Rasen, um darauf Fußball zu spielen, dafür haben die Kinder aber viel Spaß daran, die vielen Tiere zu beobachten und die eigenen Früchte zu ernten, wie etwa Tomaten, Erdbeeren, Felsenbirnen, verschiedene Kräuter wie Minze, Zitronenmelisse oder Rosmarin sowie besagte Beeren. Im Teich kann man gut die Füße baumeln lassen, auf der Feuerstelle wird gegrillt und an heißen Tagen sorgt ein Planschbecken auf der Terrasse für Abkühlung.

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Auszeichnung: Diversität gefällt Gartenbauverein Vaterstetten

„Wir haben im Herbst 2022 angefangen, die Grundstruktur des Gartens zu planen“, erzählt Langner. Nachdem die Trockenmauern errichtet und die ersten Pflanzen angepflanzt worden waren, gilt jedoch das Motto: einfach kommen lassen. „Wir haben einfach geschaut, was wächst.“ Und so geben sich inzwischen Wolfsmilch, Lilien, Königskerzen, Blutweiderich, wilde Möhren, Nachtkerzen und Lavendel ein fröhliches Stelldichein – zur Freude von Menschen und Tieren.

Einen kleinen Teich samt Feuerstelle hat Familie Langner in ihrem Reihenhausgarten in Baldham.
Einen kleinen Teich samt Feuerstelle hat Familie Langner in ihrem Reihenhausgarten in Baldham. © Edelmann

Diese Diversität gefiel auch dem Gartenbauverein Vaterstetten, der den Garten heuer auszeichnete und in seiner Urteilsbegründung schrieb: „Ein Garten, der mit seiner Ideenvielfalt zum Nachahmen naturgestalteter Gartenbereiche einlädt.“

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