Putins Männer im Kampf gegen ukrainische Drohnen: Sie hoffen auf einen harten Winter

Russland und die Ukraine setzen im anhaltenden Krieg zunehmend auf Drohnen. Das nahende Winterwetter und die Minustemperaturen werden dabei bald eine Rolle spielen, wie das amerikanische Portal the conversion berichtet. Da Russland über mehr Bodentruppen verfügt, sind die ukrainischen Streitkräfte noch mehr auf Drohnen angewiesen. 

Beide Kriegsparteien benutzen außerdem regelmäßig elektronische Störsender, die die ferngesteuerte Drohnen des Gegners funktionsunfähig machen. Putin ist auf diesem Gebiet zwangsläufig zu einer weltweiten Führungsrolle geworden, heißt es weiter in dem Bericht.

Ukraine: Nicht alle Drohnen halten Schnee und Regen aus

Die Störsender unterbrechen die Funkverbindungen und Videoübertragungen, die den Piloten zur Navigation und Zielerfassung dienen. Dies bringt die ukrainischen Streitkräfte, die in großem Umfang auf Drohnen angewiesen sind, um Russlands Vorteile auszugleichen, in eine erhebliche Nachteilsposition.

 Wenn schlechtes Wetter mit elektronischen Störungen zusammentrifft, ist der Effekt noch verheerender. Schnee, Nebel, Wind und Kälte schränken die Ausdauer und Sichtweite von Drohnen bereits jetzt ein – und verringern den technologischen Vorsprung der Ukraine bei der Luftaufklärung und präzisen Drohnenangriffen auf dem Schlachtfeld erheblich.

Russland hingegen hat unter solchen Bedingungen einen relativen Vorteil. Seine älteren, schwereren Bodensysteme, Panzer, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sind widerstandsfähiger gegen schlechtes Wetter. Auf dem Schlachtfeld erkämpft sich Russlands zermürbender Kriegsansatz blutige Vorstöße.

Schlechtes Wetter beeinflusst die Flugeigenschaft der Drohnen

Kleine Quadrocopter-Drohnen der Ukraine sind leicht, haben eine begrenzte Ausdauer und sind anfällig für Wettereinflüsse. Ein Beispiel hierfür ist die DJI Mavic 3- Serie, die von vielen ukrainischen Einheiten zur Frontaufklärung eingesetzt wird. Sie ist nur bei Temperaturen zwischen minus 10 und plus 40 Grad und Windgeschwindigkeiten unter etwa 12 Metern pro Sekunde effektiv. Starke Böen oder Frost können diese kleine Drohne schnell vom Kurs abbringen.

Fortschrittlichere ukrainische Systeme, wie das geflügelte unbemannte Flugsystem Shark , können bei Temperaturen von minus 15 Grad bis plus 45 Grad betrieben werden und Windgeschwindigkeiten von bis zu 20 Metern pro Sekunde standhalten. Doch selbst diese Systeme sind auf trockene Bedingungen beschränkt: Bei Regen oder Schnee geben Sie schnell den Geist auf.

Bei Kälte entladen sich die Batterien schneller, was sowohl die Flugzeit als auch die Reichweite verkürzt. Vereisung kann dazu führen, dass viele Drohnen nicht mehr fliegen können, wenn sie die Eigenschaften der Quadcopter-Propeller verändert – Eis macht die Propellerblätter dicker, schwerer und weniger aerodynamisch, was die Leistung mindert.

Schnee und Eis beeinflussen die Flugbahn

Bei Drohnen mit Flügeln kann es zu Vereisung an den Flügelspitzen kommen, was ihre Flugeigenschaften verändert – der Auftrieb wird reduziert, der Luftwiderstand erhöht, die Gefahr eines Strömungsabrisses steigt und die Steuerung wird beeinträchtigt. Nebel und Schnee verringern zudem die Sicht und schränken die Fähigkeit ein, Ziele zu identifizieren oder zu verfolgen.

Im Oktober 2025 plante Russland mehrere große Bodenangriffe mit schlechtem Wetter. Dabei nutzte es Bedingungen aus, die die Fähigkeit der Ukraine, sich mit Drohnen zu verteidigen, erheblich einschränkten.  

Der Winter ist noch nicht da, doch die ukrainischen und russischen Militärplaner werden das Wetter genau beobachten. Die viel gepriesene Innovationsfähigkeit der Ukraine und ihre Fähigkeit, auf russische Taktiken zu reagieren, werden in den kommenden Monaten noch stärker auf die Probe gestellt.