Hitziger Schlagabtausch um Russlands Krieg und Europas Haltung: Der Artikel "Röttgen redet sich bei Illner in Rage - Professor kontert: "Woher wissen Sie das?" entfacht eine vielschichtige Reaktion unter den Lesern. Besonders im Fokus stehen dabei scharfe Kritik an Röttgens Ton und Rolle auf der einen und vehemente Forderungen nach Friedensverhandlungen auf der anderen Seite. Weitere Schwerpunkte betreffen Zweifel an der Wirksamkeit westlicher Sanktionen, grundlegende Skepsis gegenüber Talkshows und Medien sowie eine intensive Diskussion um Putins Ziele.
Kritik an Röttgens Ton und Glaubwürdigkeit
Mit einem Anteil von 27 Prozent stehen kritische Stimmen klar im Vordergrund. Viele Leser werfen Norbert Röttgen einen überzogenen, unsachlichen Ton vor, zweifeln an seiner Glaubwürdigkeit und richten teils generelle Vorwürfe wegen Doppelmoral und mangelnder Seriosität an seine politische Rolle im Ukraine-Konflikt. Wiederholt fordern sie unabhängigere, pluralere politische Stimmen.
"Röttgen, Russland in die Knie zwingen, völlig überholt und unrealistisch, das 19. Sanktionspaket gegen Russland wird auch nicht wie vorher alle die Wende bringen." Zum Originalkommentar
"Röttgen feuert den Ukrainekrieg weiter an und schließt Frieden aus! Meine Frage ist, wie viele Rheinmetall-Aktien besitzt er?" Zum Originalkommentar
"Röttgen verlässt sich bei der Ukraine blind auf einseitige, nicht unabhängig geprüfte Meldungen. Das ist einfach unseriös. Und es sind immer dieselben Scharfmacher: Röttgen, Kiesewetter und Co. Das hat einen Beigeschmack. Von wem werden die eigentlich bezahlt?" Zum Originalkommentar
"Der Herr Röttgen, der Putin nach eigener Aussage nur an seinen Taten misst (Bomben auf Kindergarten), hat merkwürdigerweise zum Gaza-Krieg - bei dem Zehntausende von Kindern getötet wurden - eine völlig andere Position." Zum Originalkommentar
Forderung nach Diplomatie statt Eskalation
Rund 18 Prozent der Leser betonen die Notwendigkeit von Friedensverhandlungen und üben Kritik an der Fortsetzung des Krieges. Sie beklagen eine aus ihrer Sicht sinnlose Eskalation, mahnen Diplomatie und fordern Kompromissbereitschaft als einzigen Weg zur Beendigung des Leids.
"Wer einen Krieg nicht gewinnen kann, der muss rechtzeitig Verhandlungen einleiten mit dem Kriegsgegner, d. h. Kompromisse und Zugeständnisse, leider wagt es keiner unserer Politiker, linientreu zur EU." Zum Originalkommentar
"Einen Nuklearkrieg will keiner, das wäre der nächste verheerende Schritt und unser Ende. Das Sterben geht auf beiden Seiten weiter, weil kein reales Denken der Politiker mehr vorhanden ist, der Westen muss von seiner Position abrücken, der Glaube, die Ukraine kann den Krieg gewinnen, glaubt Selensky schon nicht mehr, nur die EU." Zum Originalkommentar
"Es ist traurig, wenn es immer wieder Leute gibt, die vom Weitermachen reden. Eine atomare Militärmacht wie Russland können wir nicht besiegen. Es muss eine diplomatische Lösung her, alles andere ist Unfug. Die Ukraine wird auf Gebiete verzichten müssen." Zum Originalkommentar
"Es wäre alles so einfach, wenn der Putin seine Soldaten zurückrufen würde. Schon ist Frieden da und keine Menschen müssten mehr sterben." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber Sanktionen und Waffenlieferungen
Einige Leser (13 Prozent) kritisieren die westlichen Sanktionen gegen Russland als wirkungslos, sehen Waffenlieferungen kritisch und verorten hinter dem Krieg oft vor allem wirtschaftliche Interessen, etwa auf Seite der USA.
"Die USA verdienen ja prächtig an weiteren Waffenlieferungen, während gleichzeitig die EU nicht ihr Gesicht verlieren will und als Verlierer gegen Putin vom Platz gehen muss. Und solange die unzähligen Milliarden aus Deutschland diesen Krieg finanzieren, so lange wird er auch nicht beendet." Zum Originalkommentar
"Die EU ist pleite. Nur DE noch einigermaßen zahlungsfähig, aber wie lange noch? Kein Cent mehr in die Ukraine wir haben eigene Probleme. Dann müssen die endlich verhandeln und es gibt Frieden und das Sterben hört endlich auf. ..." Zum Originalkommentar
"Gestern hat ja die EU endlich die Hosen runtergelassen. Man hat kein Geld mehr für die UA. Endlich. Man muss jetzt den gefährlichen Weg gehen und russisches Geld stehlen. Das Wort Frieden oder Verhandlung kam nicht vor. Selenskyj saugt die EU aus bis zum letzten Tropfen. Und das bevor die UA EU-Mitglied ist. Schlechte Zeiten." Zum Originalkommentar
Kritik an Medien- und Talkshow-Rhetorik
Mit 9 Prozent äußern Kommentatoren Kritik an den Talkshow-Formaten und stellen die Relevanz wie den Erkenntniswert solcher Diskussionen infrage, beklagen redundante Gästelisten sowie fehlende Substanz und einen geringen Informationsgewinn.
"Sie reden und reden, jeder hat eine Meinung. Journalisten, Professoren, Politiker ohne Amt in der ersten Reihe und der abgezogene Botschafter Melnyk sind völlig uninteressant. Diese Sendung bei Illner war überflüssig." Zum Originalkommentar
"Es reicht, wenn man sich vor der Sendung die Gästeliste anschaut, um festzustellen, dass hier wieder Lebenszeit verschwendet wird." Zum Originalkommentar
"Die Anzahl der Talkshows im ÖRF triefen aus Platzmangel ja langsam aus dem OLED-Display raus. Und immer dieselben Underdogs." Zum Originalkommentar
"Die Frage: Woher wissen Sie das? War wirklich die richtige Frage. Die Antworten von Norbert Röttgen waren nur die üblichen Nebelkerzen." Zum Originalkommentar
„Putin will keinen Frieden – Vergleiche mit Diktaturen“
Mit einem Anteil von 8 Prozent bewerten Nutzer Putins Rolle als zentralen Friedensverhinderer, analysieren langfristige Ziele wie Gebietsgewinne und äußern Sorgen über Parallelen zu historischen Diktatoren. Zugleich diskutieren sie die Folgen des Krieges für Russland selbst.
"Putin will mit Gewalt Grenzen verschieben, in Europa im 21. Jahrhundert. Erstmals seit dem 2. WK will eine Großmacht ihr Staatsgebiet in Europa erweitern. Das muss mit allen Mitteln verhindert werden, die Welt ist noch viel zu tatenlos!" Zum Originalkommentar
"Putin möchte die untergegangene Sowjetunion wieder auferstehen lassen. Jedenfalls so weit wie möglich. Ich hingegen glaube, dass dies nicht gelingen wird. Ich denke, je länger der Krieg dauert, umso mehr werden die völkischen Minderheiten in Russland erkennen, dass sie nur von Moskau ausgebeutet werden und sich irgendwann wehren werden und Russland weiter zerfällt." Zum Originalkommentar
"Putin will keinen Frieden! Warum sollte der Putin Frieden wollen? Er will die ganze Ukraine in sein Reich eingliedern. Da hat er viel mit unserem A.H. gemeinsam." Zum Originalkommentar
"Erstaunlich, dass sogenannte Professoren die Realität verweigern. Putin will keinen Frieden, was er selbst betont." Zum Originalkommentar
""Woher wissen Sie das" - ist aber auch eine sehr schwache Antwort! Drückt absolute Ahnungslosigkeit aus. Man kann Putin an nichts anderem messen als an seinen Taten! Seine Worte sind wertlos. Und auf den Vorschlag, den Donbass in eine staatliche Unabhängigkeit zu führen, wird sich Putin auch nicht einlassen. Er will einfach weiter Krieg, Krieg, Krieg!" Zum Originalkommentar
„Zwischen Verantwortung und Realitätsverlust – Politikerschelte“
Mit 7 Prozent fordern die Leser von der Politik mehr Verantwortungsbewusstsein, kritisieren fehlende Opferbereitschaft sowie eine realitätsferne Debattenkultur und zweifeln an der Eignung führender Akteure zur Lösung des Krieges.
"Die sogenannten Experten sind ein Dilemma. Röttgen ist der Gipfel des Dilemmas." Zum Originalkommentar
"Die, die am lautesten schreien, schicken ihre Kinder ins Ausland anstatt in die Bundeswehr." Zum Originalkommentar
"Der Röttgen soll sich mal kundig machen, was das deutsche Volk will. Seine Aussagen zu diesem Konflikt sind immer die gleichen. Warum wird er ständig eingeladen? Warum keine Politiker, die die Einschätzung von Herrn Merkel teilen?" Zum Originalkommentar
"Ohne Häme - tja, woher weiß Hr. Röttgen das - ein Phänomen unserer Spitzenpolitiker, immer wenn es fachlich ernst wird, handelt man nach dem Motto - wenn man nicht mehr weiter weiß, bildet man einen emotionalen Arbeitskreis…" Zum Originalkommentar
Sonstiges: Ironie, Sarkasmus und Spitzen gegen Polit-Talks
Abgerundet wird das Meinungsspektrum durch 18 Prozent für Sonstiges, wo vor allem ironische Spitzen, sarkastische Seitenhiebe und Spott gegen politische Akteure, Wissensansprüche und die deutsche Debattenkultur die Runde machen.
"Woher er das weiß? – Weil er eben alles weiß, auch das, was sonst niemand weiß." Zum Originalkommentar
"Der Krieg muss weiterlaufen. Mit ihm schafft man es, die Verbindlichkeiten herunterzusetzen und ähnlich wie bei Monopoly wieder vom Start aus loszulegen. Ansonsten wären hier alle pleite." Zum Originalkommentar
"Röttgen, Kiesewetter, Strack-Zimmermann, zum Glück haben die keine Entscheidungsgewalt in Deutschland!" Zum Originalkommentar
In der Community zeigen sich festgefahrene Fronten: Zwischen der Forderung nach harten Sanktionen und dem Appell an Diplomatie herrscht Misstrauen, Konsens fehlt. Was denken Sie – setzen Politik und Medien die richtigen Akzente, oder braucht es einen grundlegenden Kurswechsel im Umgang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine? Diskutieren Sie mit und teilen Sie Ihre Einschätzung in den Kommentaren!