Bundeswehr tarnt Leopard-Panzer neu - um sie vor Wladimir Putin zu verstecken

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Die ARD zeigt in einer Dokumentation, wie sich Bundeswehr-Soldaten auf einen möglichen Ernstfall gegen Wladimir Putins Russland vorbereiten. Inklusive Details zum Leopard 2.

Rukla – Von den 123 nigelnagelneuen Kampfpanzern Leopard 2A8, die Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Deutsche Bundestag für die Bundeswehr bestellt haben, soll ein Großteil an die Brigade Litauen gehen, die von den deutschen Streitkräften derzeit zusammengestellt wird.

Leopard-2-Panzer der Bundeswehr: Mit neuen Tarnnetzmodulen nach Litauen

Die ARD-Dokumentation „Zeitenwende Hautnah - Ein Jahr mit Soldaten“ hat einen Teil jener Soldaten begleitet, die in den vergangenen Monaten das deutsche Kontingent der EFP-Battlegroup Lithuania stellten. Dieser kleinere Kampfverband soll in 2027 in der Brigade Litauen aufgehen, während auch das baltische Land Leopard 2A8 für seine Armee ordern möchte. Um dieselben Panzer zu haben. Insgesamt ist das in der TV-Dokumentation abgebildete deutsche Panzerbataillon 104 gegenwärtig mit 44 Leopard-2-Kampfpanzern ausgestattet.

Und zwar mit der aktuell (noch) neuesten Version 2A7. Ein Teil davon ging und geht im Rahmen der Nato-Verpflichtungen im Ukraine-Krieg an die litauisch-belarussische Grenze und damit an die Ostflanke des Militärbündnisses. In besagter ARD-Doku, die in der Mediathek online abrufbar ist, wurde nun erstmals öffentlich eine Neuerung an den „Leoparden“ 2A7 gezeigt: wärmedämmende Tarnnetzmodule.

Die Tarnung der Leopard-2-Panzer der Bundeswehr.
Die Tarnung der Leopard-2-Panzer der Bundeswehr. © Screenshot ARD-Mediathek

ARD-Dokumentation zur Bundeswehr: Russland wird als Aggressor genannt

So lassen sich die „Leos“ schwieriger militärischer aufklären, heißt es in dem Beitrag. Der Nachteil sei beim üblichen Tannengrün, dass sich nach ein bis eineinhalb Stunden auch das Grünzeug erwärme und der Panzer so mittels Wärmebildkameras im schlechtesten Fall für den Gegner erkennbar sei. Tannengrün ist Geäst von Nadelbäumen, das Soldaten nicht selten an Panzern fixieren, um diese in Wäldern und hinter Baumreihen zu tarnen und zu verstecken.

Bei den neuartigen Modulen handelt es sich dagegen wohl um einen nicht näher präzisierten robusten Stoff, der aneinander geheftet an den wuchtigen Kampfpanzern, die ein Gewicht von rund 62 Tonnen haben, befestigt wird. Bemerkenswert: In der Dokumentation verweist ein deutscher Soldat, der dem Panzer-Verband angehört, nach dem heimtückischen Überfall auf die Ukraine explizit auf Russland als Aggressor. Das dort herrschende Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin ist wiederum eng mit Belarus verbunden.

Brigade Litauen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) unterzeichnete mit seinem litauischen Amtskollegen Arvydas Anušauskas am 18. Dezember 2023 das Abkommen über die Stationierung einer Brigade Litauen in dem baltischen Land. Bis 2027 sollen 4.800 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 zivile Beschäftigten der Bundeswehr bei Rūdninkai stationiert sein. Voraussichtlich 2026 soll das deutsche Kontingent der aktuell schon einsatzbereiten multinationalen Nato-Battlegroup Litauen mit mehr als 1000 deutschen Soldatinnen und Soldaten in die neu geschaffene Brigade integriert werden.

Bundeswehr an der Nato-Ostflanke: Mit Leopard-2-Panzern zur Abschreckung Russlands

Und die deutschen Soldaten der Nato-Battlegroup sind in Rukla stationiert - rund 96 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt. Der Truppenübungsplatz Pabrade, wo sie trainieren, liegt sogar direkt an der Grenze. Die deutschen Streitkräfte stellen mit mehr als 1000 Soldatinnen und Soldaten das größte Kontingent der 1600 Soldatinnen und Soldaten starken EFP-Battlegroup Lithuania. Dieser multinationale Kampfverband steht zudem unter deutschem Kommando.

Vilnius baut für die Bundeswehr-Brigade Litauen derzeit die völlig neue Militärbasis Rūdninkai im Südosten des kleinen baltischen Landes mit seinen rund 2,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Auch zur Abschreckung Russlands. Die gewaltige Anlage samt Kasernen, Werkstätten und Schießstand soll bis Mitte 2027 fertig sein. Die modernen Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A8, die in München am Standort des deutsche-französischen Waffenbauers KNDS zusammengeschraubt werden, sollen richtungsweisende Innovationen und Neuerungen wie digitalisierte Sichtsysteme für Beobachtungs- und Aufklärungsmittel beinhalten. (pm)

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