Aquileia - Jahrhunderte unentdeckt: Archäologen finden frühchristliche Basilika in Italien
Österreichische Archäologen haben zusammen mit italienischen Partnern eine spektakuläre Entdeckung gemacht: Eine 37 mal 61 Meter große frühchristliche Basilika.
Gebäude blieb über Jahrhunderte unentdeckt
Laut Berichten des Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) der Akademie der Wissenschaften, handelt es sich um den ersten Großbau, der seit Jahrzehnten wiedergefunden wurde. Entdeckt hatten die Forscher den Bau im italienischen Aquileia.
Die Stadt, die 181 vor Christus gegründet wurde, war eine bedeutende Handelsmetropole im Römischen Reich und wird bereits seit etwa 150 Jahren von Wissenschaftlern erforscht. 1998 wurde der Ort von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Das Institut berichtet weiter, dass die Basilika in drei Schritten entstand: Von einem Grabbau im 4. Jahrhundert entwickelte sie sich zu einer dreischiffigen Kirche und erhielt in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts eine byzantinische Erweiterung. Der ÖAW-Archäologe Stefan Groh betont laut ORF: „Es ist schon faszinierend, ein wirklich völlig neues Gebäude zu finden, von dem man in 150 Jahren intensiver Forschungsgeschichte nichts wusste.“
Ob die Basilika ausgegraben wird, ist unklar
Westlich von Aquileia, nahe der Via Annia, führten geophysikalische Messungen und geoarchäologische Bohrungen zur Entdeckung der Basilika. Die Architektur weist auffällige Parallelen zum oströmischen Reich auf, wie sie in Ägypten, der Türkei und auf dem Balkan zu finden ist.
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Groh betonte: „Diese Basilika ist seit Jahrzehnten intensiver archäologischer Forschungen in Aquileia der erste neu entdeckte Großbau.“ Somit wirft der Fund ein neues Licht auf die religiöse und geopolitische Bedeutung der Stadt.
Ob die Basilika ausgegraben wird, ist noch unklar. „Wir müssen da sehr vorsichtig vorgehen, und nur in Abstimmung mit den italienischen Behörden“, sagte Groh.
Archäologen enthüllen antike Baustelle in Pompeji
Forscherinnen und Forscher haben in Italien bereits Anfang dieses Jahres einen außergewöhnlichen Fund gemacht: In Pompeji entdeckten die Wissenschaftler eine alte Baustelle, die einzigartige Einblicke in die Bautechniken der Römer bietet. In den Ruinen einer Bäckerei kamen Werkzeuge, Tuffsteinfliesen, Ziegel und mit Kohle geschriebene römische Ziffern zum Vorschein.
Unterstützt von Experten des Massachusetts Institute of Technology analysierten die Archäologen die Baumaterialien. Eine Heißmischung aus Branntkalk und trockenem Sand beschleunigte den Trocknungsprozess und damit die Bauzeit erheblich.