Firmentreue umsonst - Adam bekommt nach 40 Jahren Rauswurf per Mail: „Frag mich, was ich jetzt tun soll“

"Eine unerwartete Nachricht", beginnt der US-Amerikaner Adam Bernard seinen Post auf der Plattform LinkedIn. Der erfahrene Automobil-Experte ist seit 39 Jahren für General Motors tätig, arbeitete im Design, Produktplanung und weiteren Abteilungen. 

Nach nahezu 40 Jahren im Unternehmen per E-Mail entlassen

Mit der Hiobsbotschaft ist für Bernard, der hunderte Kontakte auf der professionellen Social-Media-Seite hat, jetzt erst einmal Schluss. "Ich wurde heute um 5:07 Uhr Morgens via E-Mail von General Motors gekündigt", schreibt er. In Deutschland wäre das nicht möglich. Hier bedarf die Kündigung der Schriftform.

Er erklärt weltweit, dass ungefähr 1000 Menschen weltweit genauso ihren Job verloren haben. "Ich frage mich, was ich jetzt tun soll", schließt er seinen Post ab, der hundertfach kommentiert wurde. In einem weiteren Post schreibt er, dass er nicht dachte, dass er an diesem Punkt ein neues Kapitel starten müsste.

LinkedIn-Post zu Adams Kündigung
LinkedIn-Post zu Adams Kündigung (Screenshot LinkedIn) LinkedIn/Adam Bernard

„Die erste Woche ist die schwierigste“: Ratschlag nach der Kündigung

Tatsächlich raten ihm in den Kommentaren viele Leute, die schlechte Nachricht, die auch noch unpersönlich per E-Mail kam, erstmal zu verdauen. "Die erste Woche ist die Schwierigste. Setz dich irgendwo hin, wo du es dir gut geht und überprüfe deine Finanzen. Baue dir einen Gameplan", lautet ein Ratschlag.

Adam, der über den vielen Zuspruch offenbar schockiert ist, gibt sich auf LinkedIn aber motiviert. Er will auf jeden Fall in der Automobilindustrie bleiben, "denke aber über neue Rollen nach", schließlich habe er nahezu vier Jahrzehnte Erfahrung.

General Motors
General Motors macht erneut mit Stellenstreichungen auf sich aufmerksam. Getty Images

General Motors will schneller am Markt agieren

Der amerikanische Autokonzern General Motors (GM), dessen Sitz in Detroit, Michigan, ist, streicht weltweit fast 1000 Stellen, insbesondere in den USA. Das Unternehmen bestätigt, dass diese Maßnahme Teil der Bemühungen sei, schneller am Markt zu agieren

GM plant, sich zu einem führenden Anbieter von Elektroautos und Software umzubauen, was hohe Investitionen erfordert. Bereits im August und September hatte GM über 1000 Mitarbeiter in der IT-Abteilung und 1700 Arbeiter in einem Werk in Kansas entlassen.

Trotz dieser Maßnahmen konnte das Unternehmen in den letzten Quartalszahlen bessere Ergebnisse als Konkurrenten erzielen und hat seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr auf 13 bis 15 Milliarden Dollar angehoben.

Langanhaltender beruflicher Stress kann eine der Hauptursachen für Burnout sein.
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Wissenswertes zur Kündigung

Vor einer Kündigung im Job sollten einige Punkte beachtet werden. Gründe für die Entscheidung sollten vorbereitet sein, da der Arbeitgeber nachfragen könnte. Eine unüberlegte Kündigung kann finanzielle Unsicherheiten mit sich bringen, daher sollten Sie bereits einen neuen Arbeitsvertrag haben. Zudem sollte der richtige Zeitpunkt für das Kündigungsgespräch bedacht werden.

Es gibt festgelegte Kündigungsfristen, meist vier Wochen ab dem Tag der offiziellen Kündigung, Ausnahmen bilden Tarifverträge. Die Kündigung muss schriftlich mit Unterschrift erfolgen. Der Inhalt muss klar die Kündigungsabsicht ausdrücken, und ein Arbeitszeugnis sollte angefordert werden.