Putins Nichtangriffsversprechen: Experten, Misstrauen und Lesermeinungen

Der FOCUS-online-Artikel „Plötzlich verspricht Putin, uns nicht anzugreifen – Experten sagen, was das wert ist“ ordnet Putins Nichtangriffsversprechen gegenüber Europa ein. Die Stimmungsanalyse aus den Leserkommentaren zeigt eine überwiegend skeptische Grundhaltung: Misstrauen und Zweifel an der Glaubwürdigkeit Russlands prägen die Diskussion – viele Leser fühlen sich von Putins Versprechen eher alarmiert als beruhigt. Die Konfrontation zwischen geopolitischen Kalkül, Medienkritik und Friedenswünschen zeichnet das Bild einer tief gespaltenen Debatte.

Verteilung der Meinung zu Putins Nichtangriffsversprechen
Verteilung der Meinung zu Putins Nichtangriffsversprechen FOCUS online

"Das Versprechen ist nullkommanix wert"

Der größte Anteil der Leser (39 Prozent) äußert massives Misstrauen gegenüber Putins Nichtangriffsversprechen. Viele halten seine Zusagen für taktische Irreführung und vermuten dahinter längerfristige Angriffspläne. Erinnerungen an frühere, gebrochene Zusagen und Parallelen zu vergangenen Konflikten dominieren die Ablehnung und führen zu einer insgesamt warnenden, alarmierten Stimmung.

"Putin verspricht so lange etwas bis er der Meinung ist, dass er durch seine Aufrüstung im Vorteil ist und dann kommen die Fantasiegründe, warum er angreifen muss!"  Zum Originalkommentar

"Wenn Putin verspricht nicht anzugreifen, dann sollten wir schon mal die Waffen laden und die Panzer betanken. Eine ähnliche Lüge gab es von ihm ja auch noch einen Tag vor dem Angriff auf die Ukraine"  Zum Originalkommentar

"Ich bin zwar kein Experte, aber ich gehe davon aus, das Versprechen ist nullkommanix wert. Im übrigen warte ich immer noch auf den " Manöver" Überfall auf die Ukraine aus Belarus heraus, kennen wir ja schon aus der Vergangenheit von Putin."  Zum Originalkommentar

"Oh, wenn Putin verspricht uns nicht anzugreifen wird es megagefährlich. Hatte er das nicht kurz vor dem Einmarsch in Die Ukraine auch versprochen? Dem seine Zusicherungen sind genau soviel Wert wie das Budapester-Abkommen oder die UN-Charta, die Russland mit unterschrieben hat."  Zum Originalkommentar

"Das Versprechen uns nicht anzugreifen ist der sicherste Hinweis darauf, dass er das in näherer Zukunft vorhat."  Zum Originalkommentar

Scharfe Kritik an Experten und Medienberichterstattung

14 Prozent der Leserschaft äußert Misstrauen gegenüber den im Artikel befragten Experten und werfen den Medien vor, Panik zu schüren oder Ablenkung von anderen Problemen zu betreiben. Die Expertise wird hinterfragt, häufig als parteiisch oder realitätsfern abgetan, und eine Distanz zu politischem Alarmismus gefordert.

""Experten sagen, was das wert ist" Die gleichen Experten die uns sagten, alles wird super laufen?"  Zum Originalkommentar

"Wenn ich schon das Wort " Experte" höre, weiß ich schon, das das nicht neutral ist. Meist sind das Theoretiker, die keine Ahnung haben. Echte Experten, wie Peter Scholl- Latour gibt es nicht mehr"  Zum Originalkommentar

"Unsere geliebten Experten wieder. Was muss diese Menschen antreiben derart die Kriegstrommeln zu schlagen? Die meisten Vorhersagen waren bis jetzt an den Haaren herbeigezogen oder Falsch. Warum wird es dann gemacht? Eigentlich geht es nur darum vom Versagen der europäischen Politik und den riesigen Problemen in der EU und in DE abzulenken."  Zum Originalkommentar

"Diese Experten sind ein Träumchen. Bin ich eigentlich auch ein Experte wenn ich behaupte das Russland Deutschland noch nie angriffen hat. Früher haben die Deutschen Panzer nach Russland geschickt heute schicken wir Clowns. Die Zeit der Panzer ist hoffentlich bald vorbei, die Zeit der Clowns geht gerade richtig los, Ausgang ungewiss."  Zum Originalkommentar

"Welche "Experten" werden hier wieder gefragt? Panik-Kalle?"  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber westlicher Politik und NATO-Osterweiterung

Ein signifikanter Teil der Kommentare legt den Fokus auf die Rolle des Westens, betont eigene Vertragsbrüche und sieht die NATO-Osterweiterung als Provokation Russlands. Die Perspektive kritisiert eine einseitige Schuldzuweisung an Russland und fordert eine differenzierte Analyse der geopolitischen Interessen.

"Bisher haben immer wieder Europäer und USA Versprechen gebrochen, Verträge auslaufen lassen, von den UNO Konventionen verbotene Handelskriege geführt. Die UDSSR und die Russische Föderation waren im Gegensatz dazu vertragstreu und auch der Ukraine wurde von USA, EU und NATO provoziert, trotz der vielen Versprechungen des Westens, zum Beispiel zur NATO Osterweiterung."  Zum Originalkommentar

"Putin wird sich an ein kein Versprechen halten. Muss er auch nicht. Beim Zusammenbruch der UdSSR hatte die Nato auch Russland versprochen, sich nicht weiter nach Westen auszudehnen. Das Ergebnis ist bekannt. Ich kann mich noch erinnern, wie entsetzt Gorbi über das Vorgehen der Nato war. Das will was heißen."  Zum Originalkommentar

"Die Angst vorm Russ in Westdeutschland nimmt schon Kröte Züge an . Völlig unbegründet denn Das hat und hatte Russland nie vor .Was sie wollen, Ruhe vor ihrer Haustür. NATO Osterweiterung ist das dazugehörige Stichwort."  Zum Originalkommentar

"Fragt sich denn der werte amerikanische Präsident nicht mal selber, weshalb sich sein geschätzter russischer Amtskollege derart vehement gegen den NATO-Beitritt der Ukraine stemmt, wo es doch jedem einzelnen souveränen Staat zusteht, sich selbst für einen Militärbündnis seiner Wahl zu entscheiden."  Zum Originalkommentar

"Merkel und Macron haben beim Minsker Abkommen gelogen. Wem genau sollen wir jetzt glauben ? Was ist mit Merz ? Glaubwürdig ? Wie glaubwürdig ist den Selenskij oder noch besser Clinton oder Obama ? Das wird gerade in den USA geprüft. Merz sagt an einem Tag so und an einem anderen Tag so. Im Moment würde ich sagen hält am besten noch Trump den Kurs."  Zum Originalkommentar

Forderungen nach Frieden statt Waffenlieferungen

Mehrere Leser beziehen klar Position für den Frieden und fordern ein Ende von Waffenexporten und finanzieller Unterstützung der Ukraine. Häufig wird kritisiert, dass politische und wirtschaftliche Interessen der Rüstungsindustrie einem dauerhaften Frieden im Wege stehen.

"Frieden schaffen. Selenski stoppen. Rüstungskonzerne stoppen. Waffenlieferungen stoppen. Geldzahlungen stoppen."  Zum Originalkommentar

"Im Übrigen sollten wir in DE auch eine sehr wichtige Umfrage oder auch Volksbefragung durchführen unabhängig von Parteien -was lieben wir -wir Menschen in DE ...Krieg oder Frieden?"  Zum Originalkommentar

"Man soll einen westfälischen Frieden machen. Eines der letzten Worte des weisen Henry Kissinger."  Zum Originalkommentar

"Er hat uns schon mal die Hand gereicht(Bundestag). Aber nein wir wollen lieber Konflikte. Für Rheinmetall u. Anhang oder ??"  Zum Originalkommentar

"Warum sind hier inklusive der Regierung eigentlich so viele gegen den Frieden?"  Zum Originalkommentar

Putin droht nicht direkt – "Was gibt es bei uns zu holen?"

Es überwiegt in dieser Gruppe der Eindruck, dass Putin keinerlei unmittelbare Drohungen gegen Deutschland ausgesprochen hat. Mehrere Leser sehen die aktuelle Gefahreneinschätzung als übertrieben und werfen den Medien vor, das Thema unnötig dramatisch darzustellen.

"Putin hat nie gedroht uns anzugreifen. Er hat sinngemäß gesagt, dass wenn Deutschland Taurus liefert bzw. Truppen schickt, wird es die entsprechende Antwort geben. Lasst mal die Kirche im Dorf. Was gibt es bei uns zu holen?Alles, was einmal für ein starkes Deutschland stand, existiert nicht mehr. Und vor allem, wer sollte dieses Land verteidigen?"  Zum Originalkommentar

"Putin hat nie gedroht und Deutsche anzugreifen. Schlimm das immer noch welche auf das Märchen reinfallen."  Zum Originalkommentar

"Was sollen eigentlich immer diese Meldungen. Womit will der uns angreifen. Der wird ja nicht einmal mit der Ukraine fertig. Kiesewetter weiß bestimmt Bescheid."  Zum Originalkommentar

"Das erklärt Putin die ganze Zeit schon, dass er kein weiteres Land angreifen will."  Zum Originalkommentar

Kritik an EU und Versäumnissen im Umgang mit Russland

In dieser Perspektive kritisieren Leser das politische Management der EU vor und während des Konflikts scharf. Die EU erscheint als abgehängt und unfähig zu konstruktiven Verhandlungen, während Russland als unverzichtbarer Player der Weltpolitik beschrieben wird.

"Was bilden sich die Willingen eigentlich ein. Sie sitzen am Katzentisch, und wenn Russland Verträge für sie nicht glaubhaft sind, warum mit der EU verhandeln. Ich glaube diese Merz Macron und von der Leyen vergessen das nach dem Krieg Russland wieder eine gewichtige Rolle in der Weltpolitik spielt und die EU nicht ..."  Zum Originalkommentar

"Die EU hatte drei Jahre Zeit, zu verhandeln, wollte sie aber nicht, aus selbstgerechter Empörung. Jetzt wird halt ohne sie verhandelt, auch wenn plötzlich vdL und Co. aufwachen. Es geht nicht mehr darum, wer gut oder böse ist, wer moralisch recht hat, sondern dass das Kämpfen und Sterben ein Ende hat… ..."  Zum Originalkommentar

"Diesen Merz in einem Atemzug mit Trump und Putin zu nennen, disqualifiziert ein Nachrichtenmagazin umgehend und trifft die Machbarkeit objektiver Möglichkeiten ins Mark.. Merz kann nichts und lügt auch noch wie kein Zweiter."  Zum Originalkommentar

Sonstige: Diskussion um Sanktionen, Militarisierung und Ironie

Weitere Kommentare (17 Prozent) diskutieren die Wirksamkeit von Sanktionen, hinterfragen die deutsche Kriegspolitik, verteidigen Russlands frühere Verlässlichkeit bei der Energieversorgung oder relativieren die Aggression insgesamt. Hinzu kommen einzelne sarkastische und ironische Beiträge zu Putins Vertrauenswürdigkeit.

"Und die Sanktionen wirken doch."  Zum Originalkommentar

"Wir wollen unsere Kohle zurück!"  Zum Originalkommentar

"Hat Putin nicht auch im Vorfeld des Ukraineüberfalls geäußert, bei dem russischen Truppenaufmarsch handelt es sich nur um Manöveraktivitäten? Wem immer noch nicht klar ist, das die Russen seit Jahrzehnten versuchen den Westen einzulullen, und sei es damit, dass sie Energie zu Dumpingpreisen verschleudert haben, dem ist nicht mehr zu helfen."  Zum Originalkommentar

"Man muss sich schon mal fragen, warum alles im Zusammenhang mit Russland nur noch negativ gesehen wird. Ja, Russland hat die Ukraine angegriffen und damit in einen inner-ukrainischen Bürgerkrieg eingegriffen. Das haben andere Staaten auch schon getan, selbst Deutschland griff in den Balkankrieg aktiv ein."  Zum Originalkommentar

"Putin hat uns Jahrzehntelang zuverlässig mit preiswertem Gas versorgt, also ich verstehe den Zweifel nicht."  Zum Originalkommentar

Die Analyse der Lesermeinungen zeigt: Putins Nichtangriffsversprechen überzeugt die wenigsten – im Gegenteil, viele fühlen sich durch seine Worte eher alarmiert als beruhigt. Diskutieren Sie mit, schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar oder antworten Sie auf Kommentare unserer Leser! 

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