Bush-Dynastie plant Comeback und greift nach Gouverneurs-Posten an der Ostküste

Jonathan Bush, ein Cousin des ehemaligen Präsidenten George W. Bush, könnte die politische Bühne betreten. Er zieht in Erwägung, bei den kommenden Gouverneurswahlen im Ostküstenstaat Maine zu kandidieren. 

Ein Bericht des Magazins "Newsweek" und des TV-Senders Fox News deutet an, dass dies einen Neuanfang für die Bush-Dynastie darstellen könnte. Die Familie verlor unter dem Einfluss der Politik von Donald Trump an Gewicht. Sie kann aber auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken: 

  • Politische Dynastie: Die Bush-Familie ist eine der einflussreichsten politischen Dynastien der USA, mit zwei Präsidenten (George H.W. Bush, 41. Präsident von 1989 bis 1993; George W. Bush, 43. Präsident von 2001 bis 2009) und Jeb Bush, Gouverneur von Florida (1999 bis 2007), sowie weiteren Familienmitgliedern in hohen politischen Ämtern, wie Prescott Bush, Senator von Connecticut (1952 bis 1963).
  • Wirtschaftlicher Einfluss: Die Familie hat ihre Wurzeln im Finanz- und Ölgeschäft. Prescott Bush war ein erfolgreicher Bankier bei Brown Brothers Harriman, während George H.W. Bush mit Zapata Oil ein Vermögen machte. Die Familie nutzte diese Ressourcen, um politische Netzwerke aufzubauen, etwa durch die Bush Foundation.
  • Kontroversen und Vermächtnis: Die Bushs sind für ihre konservative Politik bekannt. Umstritten sind sie zum Beispiel wegen George W. Bushs Irakkrieg (2003) und der umkämpften Wahl 2000. Ihr Einfluss schwindet, seit Jeb Bush 2016 die Präsidentschaftskandidatur verloren hat.

Einfluss der Bush-Familie in Maine

Die politische Landschaft in Maine, einem Staat mit einer Tendenz zu demokratischen Wählern, könnte durch Jonathan Bush neu gemischt werden. Laut "Newsweek" plant er die Gründung eines Wahlausschusses und hat bereits die gemeinnützige Organisation "Maine for Keeps" ins Leben gerufen, die sich mit Themen wie Wohnungsbau und Wirtschaft befasst. Der derzeitige Gouverneurin Janet Mills wird nach ihrer Amtszeit 2026 in den Ruhestand gehen, was eine Gelegenheit für Bush darstellen könnte.

Berühmter Name als Vorteil und Hindernis bei den Gouverneurswahlen

Politikwissenschaftler sehen jedoch durchaus Herausforderungen für einen potenziellen Kandidaten Bush. Dan Shea vom Colby College hebt gegenüber "Newsweek" hervor, dass die republikanischen Wähler in Maine zwischen dem tradierten "Bush-Stil" und der Trump-ähnlichen Ausrichtung gespalten sind. Jonathan Bush müsste daher sowohl moderat-konservative als auch Trump-freundliche Wähler in Einklang bringen, besonders angesichts eines Vorwahlkampfes innerhalb der Partei.

Costas Panagopoulos von der Northeastern University sagt, dass der Name sowohl vorteilhaft als auch hinderlich sein kann. Während es Wähler gibt, die der Bush-Ära positiv gegenüberstehen, zeigt sich gleichzeitig ein genereller Skeptizismus gegenüber politischen Dynastien. Dennoch bleibt der Name im politischen Spektrum relevant, was in einem eng umkämpften Feld von Nutzen sein könnte.

Trump lässt Porträts der Bushs und Obama in Treppenhaus hängen

Wie groß die Spannungen zwischen dem aktuellen US-Präsidenten und seinen Vorgängern ist, zeigt eine große Umräumaktion im Weißen Haus. In dieser hat Trump erst kürzlich die Porträts von Barack Obama und der beiden Bushs in ein abgeschiedenes Treppenhaus verlegen lassen. Besucher bekommen deren Bilder während Führungen nicht mehr zu Gesicht. 

Der Umzug der Porträts wird als Ausdruck der angespannten Beziehungen interpretiert, insbesondere im Hinblick auf Trumps Konflikt mit Obama, den Trump-Vertraute während der Wahlen 2016 des Verrats bezichtigten. Obamas Büro wies diese Vorwürfe als "absurd" zurück. Historisch existieren auch Spannungen zwischen Trump und der Bush-Familie, die in der Vergangenheit immer wieder aufflammten.