„Wie ein Spaziergang für die Seele“: Flohmarkt lockt zahlreiche Besucher in die Altstadt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schongau
  4. Schongau

Kommentare

Bürgersteigflohmarkt in der Altstadt: Da war am Samstag doch mal wieder wirklich Leben in Schongaus guter Stube. © Hans-Helmut Herold

Die Schongauer Altstadt wurde am Samstag Treffpunkt zahlreicher Schnäppchenjäger. Zahlreiche Besucher schlenderten über den Flohmarkt.

Schongau - „Von der Atmosphäre her ist dies der schönste Flohmarkt, einfach toll“: So lautete das allgemeine Urteil vieler Besucher, die am vergangenen Samstag in die Altstadt gekommen sind. Zwei „alte Hasen“ haben für diesen „Flohmarkt im Doppelpack“, der im Frühjahr und Herbst Gäste in die Stadt locken soll, die Fäden gesponnen.

Einmal mehr ist es die Werbegemeinschaft Altstadt, die die Organisation für den Bürgersteigflohmarkt in den Händen hatte. Seit 2016 gibt es für Bewohner der Altstadt die Möglichkeit, einfach vor der Haustüre seinen Stand aufzustellen und die Waren anzubieten.

Von Anfang an dabei als Mitorganisatorin ist auch Maria Mader vom „Frauenzimmer“, die selbst immer wieder allerlei Kurioses aus ihrem Fundus von ihrem Dachboden ausgekramt und angeboten hat. Im Vorfeld konnte jeder Bürger der Altstadt sich eine blaue Berechtigungskarte im „Frauenzimmer“ abholen, um kostenlos den Platz vorm Anwesen reserviert zu bekommen. „Hat prima geklappt“, so eine zufriedene Mader.

Dicht gedrängt an den Ständen versuchten die Besucher,  Schnäppchen zu machen.
Dicht gedrängt an den Ständen versuchten die Besucher, Schnäppchen zu machen. © Hans-Helmut Herold

Die Geschäftsfrau und einer der treibenden Motoren der Werbegemeinschaft hat ein großes Ziel: „Das absolute Highlight wäre, wenn wirklich vor jedem Haus ein bunter Verkaufsstand stehen würde.“

Für Anbieter und Trödler, die von Außerhalb kamen, hatte Flohmarkt-Profi Günter Fiebig das Sagen und die freien Standplätze am Marienplatz im Griff. Ab der Pfarrkirche bis zum Ballenhaus konnten so weitere Verkaufsstände aufgebaut werden. Diese Kombination aus Altstadt- & Bürgersteigflohmarkt hatte das gewisse Etwas. „Es ist eine gelungene Mischung aus Amateuren und Profis, was diesen gemeinsamen Flohmarkt so erfolgreich macht“, so Fiebig. Damit meint er, dass auf einem Flohmarkt für jeden Geldbeutel etwas dabei sein muss. Und das war auf alle Fälle gegeben.

Viele Touristen

Vor allem gab es an diesem Samstag erstaunlich viele Touristen in der Altstadt zu sehen. Da hatte das milde Wetter natürlich auch so seine Finger im Spiel. Die Cafés waren belegt, von dort aus konnte das bunte Treiben um den Marienbrunnen herum bestens beobachtet werden.

Natürlich wurde auch manche Geduld auf die Probe gestellt. Wie die von Karl-Ernst, der mit einigen Taschen bepackt in Rufweite hinter seiner Margarethe stand. Diese stöberte immer noch in Seelenruhe, ließ sich durch die „bessere Hälfte“ nicht ablenken. Auf die Frage, warum er denn so ungeduldig sei, die verblüffende Antwort von Karl-Ernst: „Wir müssen noch zurück nach Mecklenburg-Vorpommern.“ Der Kommentar seiner „Holden“: „Dann bleiben wir halt noch eine Nacht.“

Und was sagten die Anbieter zu den kombinierten Flohmärkten? Ilse, die so 25 Flohmärkte im Jahr besucht, würde sich wünschen, dass man die Zahl in der Altstadt auf vier Märkte im Jahr erweitern würde. „Die Stadt mit seinem Ballenhaus erzeugt einfach eine ganz tolle Atmosphäre.“

So sahen es auch Silvia & Thomas, ein „Flohmarktehepaar“, die ebenfalls auf vielen Märkten verkaufen. „Hier an den Ständen und Geschäften vorbeizugehen, ist ein Spaziergang für die Seele“, bezeichnete es Silvia. „Du schenkst ein Lächeln und bekommst ein Lächeln zurück“, setzte sie nach. Für die beiden könnte alle zwei Monate ein Flohmarkt in der Altstadt sein. Wie steht auf einem Bierkrügerl, das auf dem Verkaufstisch steht? „Schongau hat‘s.“ Stimmte wieder einmal.

Auch interessant

Kommentare