Volksfest mit Schlechtwetter-Rekord - rund ein Drittel Umsatzeinbußen

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Nur dick eingepackt war ein Bummel über den Volksfestplatz an manchen Tagen erträglich. Für die Schausteller eine ziemliche Katastrophe. © Peter Weber

Schnee und Kälte trübten die Stimmung des Puchheimer Volksfests. Die Folgen: Weniger Besucher und Umsatzeinbruch. Die Polizei ist dafür zufrieden.

Puchheim – Das Puchheimer Volksfest ist vorüber. Es dürfte zumindest wettertechnisch eines der schlimmsten aller Zeiten gewesen sein. Die Kälte, der Regen und der Schnee im April trübten die Gaudi auf dem Festplatz. Die Schausteller klagen über ein Drittel Umsatz-Einbußen, der Wirt ebenso. Nur für die Polizei waren es, im übertragenen Sinn, sonnige Zeiten.

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Festwirt Jochen Mörz ließ nichts unversucht, er beheizte sogar den Biergarten, doch bei Schnee im April musste er irgendwann kapitulieren. „Ich verstehe das. Wenn ich Puchheimer wäre, dann würde ich bei dem Sauwetter auch nicht vor die Tür gehen.“ Sprich: Die Menschen kamen erst gar nicht zum Volksfestplatz an der Bürgermeister-Ertl-Straße. Bei nasskalten Temperaturen blieben viele halt lieber daheim.

Volksfest Puchheim: Um die 220 Hektoliter Bier getrunken

Das macht sich beim Umsatz bemerkbar. Mörz schätzt, dass es so um die 30 Prozent weniger sind als im Vorjahr, wo es auch schon sieben von zehn Tagen regnete. Nur um die 220 Hektoliter Hacker-Bier seien getrunken worden. So schlimm wie in diesem April sei es schon lange nicht mehr gewesen. Die Außenaktivitäten (Golfturnier und Radtour) beim Sporttag mussten sogar abgesagt werden, nur im Zelt gingen das Gaudi-Stockschießen und Boxen über die Bühne.

Die meisten Plätze im Zelt blieben am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag leer, berichtet Mörz. Die klassischen Partyabende (Freitag und Samstag) seien hingegen gut gelaufen, manch einer sprach sogar von einer „bombastischen Stimmung“. Der erste Samstag mit dem Einzug der Vereine war der stärkste Tag. Da spielte auch das Wetter noch ganz wunderbar mit. Der Himmel erstrahlte in schönstem weiß-blau. Eine gute Nachricht hat der Wirt dennoch: Die neue Küche samt Ochsengrill kam sehr gut an. „Wir haben sehr viel Lob fürs Essen erhalten.“

Den Optimismus lassen sich die Beteiligten nicht nehmen. Schausteller Rainer Roth will ebenfalls nicht jammern. „Man kann es nicht ändern, es ist wie es ist.“ Sein Autoscooter-Geschäft lief nach dem ersten Wochenende, das super war, auch nicht berauschend. Er rechnet damit, dass etwa ein Drittel weniger in der Kasse ist als 2023. Roth ist bereits seit circa acht Jahren in Puchheim, gehört quasi zum Inventar.

Volksfest Puchheim: Die Polizei hatte nicht viel zu tun

Und obwohl Petrus anscheinend kein Puchheim-Fan ist, sagt Roth ganz klar: „Ich freue mich jetzt schon wieder auf das nächste Jahr in Puchheim.“ Jetzt geht es aber erst einmal nach Bruck.

Ziemlich gut gelaunt reagiert die Germeringer Polizei auf die Frage nach einer Bilanz. „So etwas Ruhiges haben wir selten erlebt“, berichtet ein Sprecher. Er lehnt sich sogar soweit aus dem Fenster, vom ruhigsten Volksfest aller Zeiten zu sprechen. Bis auf zwei kleine Raufereien unter Betrunkenen sei eigentlich nichts zu tun gewesen. Nicht mal das neue Cannabis-Gesetz bereitete Probleme.

Bürgermeister Norbert Seidl trotzte dem Wetter mit erwärmenden Worten auf seiner Facebook-Seite. „Auch wenn es regnet oder schneit, ich bin für eure Fragen stets bereit! Ich freu mich drauf und es gibt jede Menge Spaß im warmen Zelt.“ So wies er zum Beispiel auf die Bürgermeistersprechstunde am Kindertag hin. Der fand am Mittwoch statt und gehörte wettermäßig zu den Totalausfällen. Seidl war dennoch zufrieden: „Ein wunderbarer Kindertag mit Heizung im Zelt und Graupeln draußen.“ Das miese Wetter habe der Kasperl im Puppentheater im Zelt einfach weggezaubert.

Und eine Umfrage habe außerdem ergeben, welchen kulinarischen Favoriten die kleinsten Volksfestbesucher haben: Zuckerwatte. Und die schmeckt ja bekanntlich bei jedem Wetter.

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