Allgäuer Festwoche: Beißwenger kündigt langfristige Präsentation des Römererbes in Kempten an

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Lokalmatador und Europaminister Eric Beißwenger eröffnete die Allgäuer Festwoche in Kempten mit einem Versprechen. © Lüderitz

Nicht nur das Grundgesetz wird Jahre 75 Jahre alt, sondern auch die Allgäuer Festwoche, bei deren Eröffnung sich stets Münchner Politprominenz die Ehre gibt.

Im Kalender der bayerischen Staatsregierung gelte der Tag der Eröffnung als Pflichttermin, betonte Eric Beißwenger, seit November 2023 Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, in seiner Festansprache. Es ist keine Überraschung, dass im Folgejahr nach seiner Berufung ins Kabinett gerade der „Lokalmatador“ von Ministerpräsident Markus Söder mit der Eröffnung beauftragt wurde.

Beißwenger bei der Eröffnung der Allgäuer Festwoche 2024: Cambodunum ist die erste Hauptstadt auf bayerischem Boden

Beißwenger lobte die hohe Lebensqualität im Allgäu, die bereits die Römer erkannt hätten. Kempten, das damalige Cambodunum, sei die erste Hauptstadt auf bayerischem Boden gewesen. In dieser Stadt werde verantwortungsvoll mit dem römischen Erbe umgegangen, der Archäologische Park Cambodunum gehöre zu den größten Freilichtmuseen der Bundesrepublik.

Der Minister wies auf die vor kurzem besiegelte Zusammenarbeit zwischen Augsburg und Kempten hin, die zunächst 2028 in der gemeinsamen Landesausstellung „Römerland Bayern“ sichtbar werde. Es gilt bereits als Tradition, dass der Festredner aus München von den schönen Worten abgesehen auch konkrete Zusagen für die Region mitbringt.

Staatsregierung unterstützt Landesausstellung zum Römererbe und deren dauerhafte Präsentation

In diesem Jahr war das das Versprechen, dass die Staatsregierung nicht nur die Ausstellung unterstütze, sondern auch die Baumaßnahmen, die ermöglichen, dass aus dieser eine dauerhafte Präsentation des römischen Erbes in den beiden Städten entstehen könne.

Das Allgäu sei ein „Ehrenamtsland“ mit besonders starker Heimatverbundenheit, das sowohl in der Gegenwart als auch in der Tradition einen festen Stand habe, betonte Beißwenger. Es handle sich um eine Region, in der man gut leben und arbeiten könne. Hier sorge das Erfolgsmodell Mittelstand für ausgewogene, leistungsstarke Strukturen. Die 7.000 landwirtschaftlichen Betriebe bezeichnete er als „Seele der Wirtschaft“. „Das Allgäu ohne Landwirtschaft wäre für mich eine apokalyptische Vision“, sagte er. Eine weitere wichtige Säule für die regionale Stärke sei der Tourismus. 

Bayerische Wirtschaft wächst weiterhin, sagte Beißwenger bei der Eröffnung der Allgäuer Festwoche

In seiner Heimatregion gebe es europaweit die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit, im Vergleich zu Deutschland wachse hier die Wirtschaft weiterhin. Von der Leistungsstärke der regionalen Wirtschaft könne man sich in der Festwoche überzeugen.

Trotzdem sei bei weitem nicht alles in Ordnung, „weil wir in Deutschland sind“. Solange alle Farben der Ampel gleichzeitig leuchteten, werde man Probleme mit den Rahmenbedingungen haben. Er bezog sich auf die Rede von Oberbürgermeister Thomas Kiechle, die den Bayern eine seit 1949 vorhandene „Aufmüpfigkeit gegenüber dem Bund“ attestierte.

Bayerisches Beschleunigungsprogramm für die Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaftsleistung sinke, die Bundesrepublik sei Schlusslicht in der Eurozone. Deshalb bräuchte man eine Agenda 2030 in Deutschland. Bayern stelle sich bereits jetzt gegen den Trend und habe ein Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm vorgelegt. Er nannte einige konkrete Beispiele aus diesem Vorhaben: Man brauche für die Leistungsfähigkeit wieder mehr Anreize und mehr Arbeit.

Die Gruppe der Arbeitsmigranten sollte von der der Schutzsuchenden getrennt werden. Es werde in Zukunft pro Beruf nur noch eine zentrale Anerkennungsstelle geben. Aus der Landesförderbank (LfW) wolle man eine „Bayern-KfW“ machen. Für Start-ups biete man Superrisikokapital an. Die industrienahe Forschung werde gezielt gefördert.

Es reiche jedoch nicht, wenn das Land handle, auf jeder Ebene müsse etwas passieren. Als gutes Beispiel nannte er die Gründung des Stadtmarketings in Kempten.

Der wirtschaftliche Erfolg werde seit 1949 in der Festwoche dokumentiert, betonte Beißwenger, bevor er die diesjährige Wirtschaftsmesse mit Kulturprogramm und Volksfest offiziell eröffnete.

Von der zauberhaften Stimmung beim Lichterfest auf dem Hildegardplatz lesen Sie hier.

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