Verhaltener Optimismus beim Poinger Unverpacktladen
Zwei Jahre ist der Unverpacktladen mit Café „bunte bOHNE“ in Poing nun alt. Die Finanzlage ist weiter angespannt, aber nicht aussichtslos.
Poing - Zwei Jahre nach Eröffnung des Poinger Unverpacktladens „bunte bOHNE“ mit Café ist die Zukunft zwar nicht mehr ganz so düster wie noch vor einem Jahr, als aus finanziellen Gründen das Aus im Raum stand, dennoch bedarf es enormer Anstrengungen, den Laden am Laufen zu halten. Das ist das Fazit der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Genossenschaft der „bunten bOHNE“. Nach der Mitgliederversammlung 2023 starteten die Verantwortlichen eine Solidaritätsaktion in Form eines Einkaufs-Abos, um die Umsätze einigermaßen auf das Niveau zu heben, das für das Überleben des Ladens notwendig ist.
Aktuelle Zahlen in der Gesellschafterversammlung
Die damals getroffenen Maßnahmen haben laut Vorstand Wirkung gezeigt, gegenüber 2022 und Anfang 2023 habe der Umsatz ab Juni 2023 „um beachtliche 50 Prozent“ gesteigert werden können, heißt es in einem Brief an die Genossenschaftsmitglieder. „So sind wir unserem Ziel, kostendeckend zu wirtschaften, deutlich näher gekommen.“
Alleine können wir es nicht schaffen.
Trotzdem weist laut Vorstand der Jahresabschluss 2023 einen Fehlbetrag aus und das Eigenkapital sei nahezu aufgebraucht. Bislang hätten Personen aus dem Kernteam diese Engpässe abgefangen und ausgeglichen, in dem einige beispielsweise weitere Anteile oder Einkaufsgutscheine gekauft, durch ehrenamtliches Arbeiten weitere Kosten eingespart oder sogar auf pünktliche Auszahlung der Gehälter verzichtet haben, wie es in dem Schreiben heißt. Das aber sei keine sinnvolle Dauerlösung.
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Um das Ziel, den Unverpacktladen mit Café kostendeckend betreiben zu können, zu erreichen, haben Vorstand und Aufsichtsrat alle rund 240 Genossenschaftsmitglieder dazu aufgerufen, die „bunte bOHNE“ mit zusätzlichem Kapital auszustatten. Gleichzeitig werde alles versucht, um weitere Kosten zu optimieren. Eventuell könnte das Angebot reduziert werden. Um aber das Ziel der Kostendeckung und das Aufrechterhalten des Angebots und Services zu erreichen, „muss die Genossenschaft in weitere Anteile im Wert von mindestens 20.000 Euro investieren“, heißt es in dem Schreiben.
Hoffen auf Unterstützung durch Genossenschaftsmitglieder
An Engagement und Ideen mangelt es dem Kernteam der „bunten bOHNE“ nicht. So wolle man das Catering-Angebot für Firmen, Veranstaltungen und Geburtstagsfeiern ausbauen. Zuletzt hat das Team das Catering bei der Verleihung des Kulturpreises Poing und bei der 50-Jahr-Feier des Bund Naturschutzes in Ebersberg übernommen. Außerdem hat das Kernteam aus Vorstandschaft und Aufsichtsrat Möglichkeiten geschaffen, wie jeder die „bunte bOHNE“ unterstützen kann. Beispielsweise können Unternehmen oder Privatpersonen sogenannte „Bin-Paten“ werden – für einen Jahresbeitrag von 365 Euro.
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Der Rückhalt ist zu spüren.
Das Kernteam hofft auf Unterstützung der gesamten Genossenschaft sowie von außen. „Alleine können wir es nicht schaffen“, schreibt das Team an die Genossenschaftsmitglieder. Dennoch ist man guter Dinge, wie Vorstandsvorsitzende Maria Piller sagt: „Das Finanzteam der Initiative hat sich kritisch mit den Zahlen auseinandergesetzt. Es gab bereits Monate, die kostendeckend waren. Das Kernteam ist weiterhin motiviert und glaubt an die „bunte bOHNE“, auch wenn es klar ist, dass die ersten Jahre hart sind. Bereits eine Woche nach der Generalversammlung stimmen die Zahlen das Team hoffnungsvoll: Der Rückhalt ist zu spüren.“
Wer sich für die Arbeit des Unverpacktladens mit Café interessiert oder sie unterstützen möchte, findet alle Informationen auf www.buntebohne.de.