Lebenshilfe will in ehemaliges Heilbrunner Pflegeheim umziehen: „Meilenstein in der Geschichte“

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Genügend Platz für Bewohner und Verwaltung bietet das leerstehende Heilbrunner Pflegeheim „Zum Jaud“. © arp

Der Verkauf des ehemaligen Heilbrunner Pflegeheims geht auf die Zielgerade. Die beiden Verkäuferinnen und die Lebenshilfe haben sich auf einen Kaufpreis geeinigt.

Bad Heilbrunn – Wenn alles wie geplant läuft, soll das Gebäude in ein Wohnheim für Behinderte umgewandelt werden. Unterschrieben ist allerdings noch nichts, weil die Lebenshilfe laut Benno Brehm noch etliche Fragen intern klären muss. „Es geht zum Beispiel um die Finanzierung des laufenden Betriebs“, erläutert der Geschäftsführer. „Ich will nicht irgendwann als derjenige im Tölzer Kurier stehen, der das Ding gegen die Wand gefahren hat.“ Das ganze Projekt sei „ein Meilenstein in der Geschichte der Lebenshilfe“.

Seniorenheim in Bad Heilbrunn seit Juni 2024 geschlossen

Das Seniorenheim ist, wie berichtet, seit Juni 2024 geschlossen. Davor hatte das Landratsamt wegen Pflegemängeln einen Aufnahmestopp verhängt. Im Anschluss musste die Betreiberin einen Insolvenzantrag stellen. Im Oktober wurde bekannt, dass die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Interesse an dem Gebäude hat. „Das ist wahrscheinlich das größte und prägendste Projekt, bei dem die Lebenshilfe jemals mitgemacht hat“, sagt Brehm. Es sei wahrscheinlich noch größer als der Neubau der Von-Rothmund-Schule in Bad Tölz, der 2017 abgeschlossen wurde.

Grübeln über das Raumkonzept

„In einem Wohnheim muss man viel mehr beachten“, erläutert Brehm. „Das ist die Heimat der Bewohner, sie sind da Tag und Nacht drin. Anders als in einer Schule.“ Es gehe beispielsweise um das Raumkonzept. Wer braucht ein großes Zimmer? Wer bekommt ein kleineres Zimmer? Was passiert mit der Verwaltung, die momentan auf der Flinthöhe in Bad Tölz untergebracht ist? „Im Pflegeheim haben 44 Leute gelebt“, sagt Brehm. „Es ist klar, dass wir nicht so viele Leute unterbringen werden.“

Verwaltung wird wohl auch nach Heilbrunn umziehen

Es deute alles darauf hin, dass auch die komplette Verwaltung mit 13 Mitarbeitern nach Bad Heilbrunn umsiedelt. Dies würde laut Brehm viele Vorteile mit sich bringen: „Momentan arbeiten wir neben der Tölzer Polizei im Dachgeschoss – weit weg vom Schuss.“

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Zukünftig sei die Verwaltung mittendrin: „Das bedeutet, dass wir mehr mitkriegen und von den Bewohnern gesehen werden.“ Das Gebäude in Bad Heilbrunn sei groß genug dafür. Das Grundstück ist 3600 Quadratmeter groß. 2000 Quadratmeter entfallen auf Wohnraum, hinzu kommt ein 1000 Quadratmeter großer Garten.

„Durchweg positive Rückmeldungen der Belegschaft“

Alleine vergangene Woche ist Brehm dreimal zu Besichtigungsterminen nach Heilbrunn gefahren. Unter anderem habe er die Gruppenleitung durch das Gebäude geführt, sagt Brehm: „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv.“ Auch technisch spricht nichts gegen den Umzug, eine Überprüfung habe ergeben, dass es möglich ist, die komplette EDV nach Heilbrunn zu verlagern. Brehm hofft, dass das Projekt nun auf die Zielgerade einbiegt: „Es schaut nicht schlecht aus.“ Der Zeitplan sei straff: „Ich würde gerne im Sommer umziehen.“ Wobei Brehm schmunzelnd hinzufügt: „Bei uns dauert der Sommer ja bis Oktober.“

Tölzer Wohnheim müsste saniert werden

Im Hinterkopf des Geschäftsführers schwirrt schon das nächste Projekt herum: „Das Wohnheim an der Bairawieser Straße in Bad Tölz müsste auch saniert werden – aber darüber sprechen wir erst, wenn es soweit ist.“ (pr)

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