„Wir sind es ihm schuldig“: Nach plötzlichem Tod von Betreiber geht es an Skilift in der Jachenau weiter

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„Wir sind es ihm schuldig“: Nach plötzlichem Tod von Betreiber geht es an Skilift weiter

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Der kleine Lift war seine große Leidenschaft: Josef Tiefenbrunner starb im Juni 2024. © arp/A

Der Skilift Mühle in der Jachenau ist ein kleiner beliebter Schlepplift und war das große Hobby von Betreiber Josef Tiefenbrunner. Nach dessen Tod führt dessen Nachbar das Liftgeschäft alleine weiter.

Jachenau – Seit 1966 gibt es in der Jachenau den Skilift Mühle, ein kleiner Familienbetrieb, der seit Generationen mit Handarbeit, Leidenschaft fürs Tüfteln und viel Idealismus betrieben wird. Denn während in Lenggries und Gaißach die Lifte bereits laufen, sieht es in Mühle anders aus: Hier gibt es keine künstliche Beschneiung. „Uns fehlen sicher noch 15 Zentimeter Schnee. Unter 25 Zentimeter Grundlage, macht es keinen Sinn, die Piste zu präparieren“, erklärt Thomas Rauchenberger. Seit dieser Saison betreibt der 27-Jährige den traditionellen Schlepper alleine.

Plötzlicher Tod von Betreiber Josef Tiefenbrunner: Bei Skilift in der Jachenau geht es weiter

Sein Partner Josef Tiefenbrunner, in der Jachenau auch als der „Hanslbaur“ bekannt, war im Juni 2024 völlig unerwartet im Alter von nur 62 Jahren gestorben. „Für mich war schnell klar, dass ich trotzdem weitermachen will“, sagt Thomas Rauchenberger. „Wir haben das ja immer gemeinsam gemacht. Auch ohne den Sepp muss es nun weitergehen.“

Skilift Mühle Jachenau Thomas Rauchenberger leitet nun die Geschicke des kleinen Familienbetriebs alleine.
„Sobald es genug Schnee gibt, machen wir auf“: Thomas Rauchenberger leitet nun die Geschicke des kleinen Familienbetriebs alleine. © Privat

Rauchenbergers und Tiefenbrunners Familien waren schon früher mit Blick auf den Lift eng verbunden. 1966 hat Josef Tiefenbrunners Vater, Benedikt Tiefenbrunner, mit seinem Nachbarn Josef Utzschneider auf dessen Grundstück den Lift gebaut und 1966 eröffnet. Beide Landwirte arbeiteten immer Hand in Hand.

Thomas Rauchenberger betreibt den Lift alleine

„Ich bin nun schon seit 13 Jahren beim Lift dabei. Der Grund ist mittlerweile auch meiner“, erklärt Thomas Rauchenberger. Er ist der Urgroßneffe von Josef Utzschneider. „Ich musste nachweisen, dass ich fachkundig bin, um den Lift offiziell weiterbetreiben zu können“, erklärt der Maurer, der im Nebenerwerb eine Landwirtschaft betreibt. Mittlerweile seien alle Formalien geklärt. „Und sobald es genug Schnee gibt, machen wir auf. Es geht also weiter, so wie es immer war.“

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Auf der Homepage des Skilifts Mühle, die von der Hüttenwirtin Martina Riesch gepflegt wird, steht: „Auch wenn uns der Sepp immer fehlen wird, und es sicher nicht mehr so wird, wie es mit dem Sepp war. . .wir probieren es miteinander . . . das riesige Loch zu stopfen, das der Sepp hinterlassen hat. Es wäre in seinem Sinne, wir sind es ihm schuldig, dass wir es wenigstens probieren.“

Skilift Mühle in der Jachenau nur bei genügend Naturschnee in Betrieb

Vor zwei Jahren mussten Tiefenbrunner und Rauchenberger übrigens die Preise erhöhen. Nach 56 Jahren war es die erste Erhöhung. Eine Tageskarte für Erwachsene kostet nun 12 Euro. Die beiden Landwirte betreiben den Lift, wie auch Tiefenbrunner zu Lebzeiten immer wieder betonte, aus Leidenschaft. Große Gewinne zu erzielen, darum ging es dabei nie. „So soll‘s auch bleiben“, sagt Rauchenberger. (feb)

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