Hut ab vor den Helden des Alltags: Olching ehrt junge Ehrenamtliche
Ob Sport, Jugendzentrum oder Kirche: Viele Freizeitaktivitäten sind nur möglich, weil sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Und das beginnt schon im frühen Alter. Die Stadt Olching wil die Verdienste ihrer jungen Alltagshelden besonders würdigen. Zum ersten Mal vergab sie einen Preis – mitsamt Olching-Käppi.
Olching – Fünf Jugendliche haben sich besonders im Pfarrverband Esting-Olching engagiert. Sie kümmern sich in verantwortlicher Position um die Ministranten, machen aber noch so einiges anderes. Dafür gab es nun den Ehrenamtspreis für „Junge Alltagshelden“, den die Stadt erstmals vergeben hat, in Kooperation mit dem Stadtmarketing. Für zwei weitere Jugendliche hat sich das Engagement als Kampfrichterin und als Helfer im Jugendzentrum (JUZ) ausgezahlt.
Mut machen fürs Ehrenamt, auch schon in jungen Jahren, und dem eine eigene Bühne bieten, das war die Idee von Jugendreferentin Christiane Hillebrand. „Beim Neujahrsempfang im KOM fallen die Jugendlichen doch hinten runter“, erklärte sie, warum es eine eigene Ehrung im Jugendzentrum (JUZ) gibt.
Diese Umgebung kennt Fatbardh Redzepi gut. Seit drei Jahren packt er in der Einrichtung mit an und unterstützt das JUZ-Team. „Ein Freund hat mich mal mitgenommen und es hat gepasst“, schildert der aus dem Kosovo stammenden Redzepi seine ersten Schritte ins Ehrenamt. „Ich will hier weitermachen“, sagt er. Dass er am Tag nach der Ehrung auch noch seinen 18. Geburtstag feiern kann, vergrößert die Freude umso mehr.

Zwei Jahre jünger als Redzepi ist Lea Götzinger. Sie bringt nicht nur Schule und Leistungsturnen unter einen Hut, sondern gleich auch noch zwei Ehrenämter. In der evangelisch-lutherischen Kirche begleitet sie die Konfirmanden, und in ihrem Lieblingssport ist sie Kampfrichterin. „Beides ist cool“, sagt sie. Sie hat sich dabei zum Vorbild genommen, wie Trainer oder Betreuer ihre Tätigkeiten organisieren und kann sich das auch beruflich vorstellen. „Etwas im sozialen Bereich mit Kindern“, das will sie mal machen.
Organisieren ist ebenso das Ding der drei jungen Frauen und zwei jungen Männer aus dem Pfarrverband Esting-Olching: Immerhin gibt es jede Menge zu tun mit Gruppenstunden, Fahrten und Wochenenden für Ministranten. Obwohl eigentlich nur Einzelpreise vorgesehen waren, hat man sich in der Stadt dazu entschlossen, das gesamte Quintett zu ehren. „Weil Mitglieder der Gruppe in mehreren Ehrenämtern unterwegs sind“, begründete Olchings Bürgermeister Andreas Magg die Entscheidung. Ein Beispiel ist Jonathan Gleißner, der unter anderem noch in der Wasserwacht tätig ist.
Mit ihm nahm Johanna Huber die Auszeichnung stellvertretend für Stepanie Nuding sowie Johanna und Dominik Töpfer entgegen. „Wir haben als Ministranten angefangen“, erzählt Huber. Das allein schon habe Freude gemacht, und so habe man immer wieder neue Aufgaben gern angenommen. Diese Einstellung begleitet sie auch in ihrem beruflichen Werdegang. Derzeit absolviert sie das Bundesfreiwilligenjahr. Dann kann sie sich vorstellen, dass es in Richtung Polizei geht.
Für Bürgermeister Magg sind die ersten jungen Alltagshelden ein Zeichen dafür, welche Vielfalt Ehrenamt abbilden kann. Auch wenn Ehrenamtliche sich selbst meist nicht so wichtig nehmen, sei ihr Engagement doch viel wert. „Jeder kann damit an vielen kleinen Rädern drehen, die die Gesellschaft am Laufen halten.“
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Magg hofft, dass die Preisträger als Vorbilder gelten. Deshalb werden Olchings junge Alltagshelden künftig jährlich gewürdigt. Die Gewinner bekommen ein limitiertes Olching-Käppi und einen Shopping-Gutschein.