Heldenmusik: Sinfonisches Blasorchester Germering begeistert Publikum

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Sorgte für begeistertes Publikum: das Sinfonische Blasorchester Germering. © Sinfonisches Blasorchester Germering

Das Sinfonische Blasorchester Germering präsentierte in der Stadthalle ein Helden-Konzert. Mit Figuren von Spartacus bis Pippi Langstrumpf begeisterten sie das Publikum.

Germering - Superman an der Posaune, Zorro am Schlagzeug, Super Woman am Fagott – für das Titelblatt des Programmhefts seines Herbstkonzerts hatte sich das Sinfonische Blasorchester Germering unter der Leitung von Rick Peperkamp eine witzige Gestaltung einfallen lassen. Natürlich nicht einfach so, sondern aus gegebenem Anlass – das Konzert trug den Titel „Helden“.

Das Publikum im fast ausverkauften Orlando-Saal der Stadthalle erlebte ein musikalisches Wiedersehen mit Heldenfiguren unterschiedlichster Couleur – von Spartacus bis Pippi Langstrumpf, von Indiana Jones bis Pumuckl. Dem SBO bot das Programm die Möglichkeit, zu heldenhafter Form aufzulaufen und sich mit hoher Präzision und Klangvielfalt zu präsentieren.

Neben viel legendärer Filmmusik beeindruckte „Spartacus“, eine sinfonische Dichtung von Jan van den Roost. Mit dem vertonten Schicksal des Gladiators, der als Anführer eines Sklavenaufstands das Römische Reich in Bedrängnis brachte, hatte das SBO kürzlich auch die Jury beim Bayerischen Orchesterwettbewerb von sich überzeugt. Die Germeringer belegten einen hervorragenden dritten Platz. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in sieben Jahren so weit kommen“, so Rick Peperkamp. Wobei das Orchester schon 2017, als er die Leitung übernahm, ein „Riesenpotential“ gehabt habe.

Ohne Nachwuchsarbeit keine Nachhaltigkeit – und weil das so ist, kam auch die Orchesterjugend ausführlich zum Zuge. Schon die Kleinsten durften mit auf die Bühne. Das letzte Stück vor der Pause („A Song for You“) spielte das Orchester gemeinsam mit den Blockflötenkindern des Vereins.

Nach der Pause kam zunächst das Jugendorchester unter der Leitung von Florian Loch an die Reihe, unter anderem mit Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ und einem Medley aus Fernsehmelodien. Die Schlümpfe, Heidi, die Biene Maja – die Helden der Kindheit einer ganzen Generation stellten musikalisch durchaus hohe Ansprüche. Da man die Jugend darauf vorbereite, im drittbesten Blasorchester Bayerns zu spielen, müsse man den Stress schon hochhalten, wie Loch augenzwinkernd sagte.

Seit kurzem gibt es noch eine dritte Nachwuchsgruppe – die „Tonspatzen“, angesiedelt zwischen den Blockflötenkindern und dem Jugendorchester. Wer aus einer Bläserklasse kommt oder privat bereits ein Jahr Unterricht an einem Blasinstrument hatte, kann bei den „Tonspatzen“ ein- und von dort eines Tages ins Jugendorchester aufsteigen.

Für die Moderation hatte sich das SBO dieses Mal etwas Neues einfallen lassen. Orchestermitglieder, einzeln oder als Duo, führten in die Stücke ein und lieferten Fun Facts. Zum Beispiel, dass Zorro-Darsteller Antonio Banderas in seiner Anfangszeit in Hollywood kein Wort Englisch konnte und seine Filmtexte rein phonetisch erlernte und sprach. Oder dass Filmkomponist Hans Zimmer ein großer Bewunderer Giachino Rossinis war, weshalb er für das Finale von „The Lone Ranger“ ein Motiv aus der Oper „Wilhelm Tell“ immer und immer wieder aufgriff.

Ein restlos begeistertes Publikum hatte auch nach fast drei Stunden Konzert noch nicht genug, erklatschte sich eine Zugabe und verabschiedete das SBO schließlich mit stehenden Ovationen.

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