Mit nur 19 Jahren suchte Milli Tanner immer wieder ärztliche Hilfe. Sie klagte über starke Bauchschmerzen, Erschöpfung und Blutungen – doch jedes Mal bekam sie dieselbe Antwort: „Du bist einfach zu jung, um Darmkrebs zu haben.“
Wie die britische Zeitung „Daily Mail“ berichtet, besuchte sie innerhalb von zweieinhalb Jahren 13 Mal ihren Hausarzt – ohne Ergebnis. Kein einziger Test wurde angeordnet, obwohl die Symptome klar waren. Erst als sich ihr Zustand massiv verschlechterte, erhielt sie die Diagnose: Darmkrebs im dritten Stadium.
Darmkrebs bei jungen Erwachsenen: Symptome oft übersehen
Die junge Frau aus Worcestershire, eine Grafschaft in der Region West Midlands in England, wurde laut „Daily Mail“ immer wieder falsch behandelt – angeblich habe sie zu viel getrunken, leide unter Hämorrhoiden, Reizdarm oder Menstruationsbeschwerden. „Ich wusste, dass etwas nicht stimmt“, erinnert sie sich.
„Aber jedes Mal hieß es, ich sei zu jung für Darmkrebs.“ Als sie schließlich selbst einen Stuhltest bestellte, der Blut nachwies, lehnte die Praxis dennoch eine dringende Überweisung ab. Erst 30 Monate nach Beginn der Beschwerden entdeckten Ärzte bei einer Koloskopie einen Tumor, der sich bereits auf die Lymphknoten ausgebreitet hatte.
Immer mehr Fälle von frühem Darmkrebs in Großbritannien
Trotz erfolgreicher Operation und Chemotherapie kämpft die heute 24-Jährige mit den Folgen. Sie lebt mit einem künstlichen Darmausgang und bangt um ihre Fruchtbarkeit.
„Ich bin wütend, weil vieles hätte verhindert werden können, wenn man mir früher zugehört hätte“, sagt sie. „Aber wenn meine Geschichte anderen hilft, schneller Hilfe zu bekommen, hat das Ganze wenigstens einen Sinn.“
Warum immer mehr junge Menschen an Darmkrebs erkranken
Die Geschichte von Milli Tanner steht stellvertretend für einen beunruhigenden Trend: Immer häufiger trifft Darmkrebs auch junge Erwachsene. Ein britischer Facharzt erklärt im Gespräch mit der „Daily Mail“, warum die Zahl der Fälle so stark steigt – und welche Risikofaktoren dabei eine Rolle spielen.
- Ungesunde Ernährung: Zu viel Fast Food, Zucker und verarbeitete Lebensmittel, zu wenig Ballaststoffe
- Mangelnde Bewegung: Stundenlanges Sitzen und Bewegungsmangel fördern Entzündungen im Körper
- Übergewicht: Fettleibigkeit verändert den Hormonhaushalt und erhöht das Krebsrisiko
- Genetische Vorbelastung: Wer Angehörige mit Darmkrebs hat, sollte besonders wachsam sein
- Frühere Diagnosen: Mehr Bewusstsein und Vorsorge führen zwar zu häufigeren Befunden – aber auch zu früherer Erkennung