Signa muss sparen: Insolvenz-Verwalter kürzt Flüge, Partys und Jagd-Ausflüge

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Bei der insolventen Handelsgruppe Signa muss stark gespart werden. Kostspielige Ausgaben wie Events, Flüge oder das in Österreich beliebte Jagen fallen vorerst weg.

Wien - Die insolvente Holding der Immobilien- und Handelsgruppe Signa muss einen strikten Sparkurs umsetzen und auf kostspielige Ausgaben verzichten. Die Holding trenne sich von einem Großteil ihrer 43 Beschäftigten, insbesondere dem Personal für Flüge, Sicherheit, Veranstaltungen, Geschäftsanbahnungen und Jagden, teilte der Sanierungsverwalter Christof Stapf am Dienstag (5. Dezember) in Wien mit. Jagen dient in Österreich in manchen Wirtschaftskreisen der Kontaktpflege zwischen Entscheidungsträgern und Geschäftspartnern.

„Der betreffende Teilbetrieb der Holding hat beträchtliche laufende Kosten verursacht“, so Stapf, der vorige Woche vom Wiener Handelsgericht bestellt worden war. Nicht zwingend erforderliche Vermögenswerte der Holding werden laut Stapf unverzüglich verwertet.

Galeria Karstadt Kaufhof vor Verkauf

Die vom österreichischen Milliardär René Benko gegründete Signa-Gruppe ist in den vergangenen Monaten im Zuge gestiegener Zinsen, Energiepreise und Baukosten ins Wanken geraten. Bislang haben neben der Holding auch die Online-Sporthandelssparte und eine Immobilienverwaltungseinheit in Deutschland Insolvenzen angemeldet. Die Signa Retail Selection AG mit Sitz in der Schweiz hat angekündigt, die Gesellschaft geordnet abzuwickeln. Signa Retail ist auch die Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof zugeordnet, die damit zum Verkauf stehen dürfte.

Die Signa Holding ist pleite.
Die Signa Holding ist pleite. © Marcus Brandt / dpa

Die Zukunft der wichtigsten Signa-Gesellschaften, Signa Prime und Signa Development, bleibt weiterhin offen. Aufsichtsräte setzten vorige Woche einen erfahrenen österreichischen Sanierungsexperten als zusätzlichen Vorstand in beiden Firmen ein. Zu den Investitionen der hoch verschuldeten Signa Prime gehören etwa das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe oder die derzeit ruhende Baustelle des 254 Meter hohen Elbtowers in Hamburg. (dpa, lf)

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