Engagierte Persönlichkeiten aus dem Landkreis Miesbach wurden für ihre Verdienste in Bereichen wie Medizin, Tracht, Kultur und Hilfsarbeit mit dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt.
Landkreis – Fünf Persönlichkeiten aus dem Landkreis Miesbach wurden heuer mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Ihr Engagement ist weit gestreut: von der Krebsforschung über Hilfsangebote für MS-Erkrankte und deren Angehörige bishin zu karitativem Bestreben und der Förderung von traditioneller Tracht und Musik.
Ministerpräsident Markus Söder überreichte am Mittwoch vergangener Wochein der Münchener Residenz den Bayerischen Verdienstorden. Diesen erhielten 63 verdiente Persönlichkeiten, darunter fünf aus dem Landkreis. Der Bayerische Verdienstorden wird seit 1957 für Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk vom Ministerpräsidenten verliehen. Vorschlagsberechtigt sind der Ministerpräsident sowie die Staatsminister.
Darüber hinaus kann jeder bei den Kreisverwaltungsbehörden, Regierungen, Bayerischen Staatsministerien und der Bayerischen Staatskanzlei eine Anregungen auf Verleihung eines Ordens einreichen. Einer der frischgebackenen Träger des Bayerischen Verdienstordens – diesen sollen insgesamt immer maximal 2.000 Menschen innehaben dürfen – ist Gerhard Guske aus Schliersee.
Gerhard Guske: Einsatz für MS-Erkrankte und Angehörige
Der Bankkaufmann wurde für seinen Einsatz für an Multiple Sklerose (MS)-Erkrankte über fünf Jahrzehnte, etwa im Landesverband Bayern der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) sowie als Gründer und langjähriger Schatzmeister der Bayerischen MS-Stiftung geehrt. Er etablierte zudem einen Preis für pflegende Angehörige von MS-Betroffenen. Neben dem Verdienstorden in Form eines Malteserkreuzes ist Guske bereits seit 2006 Träger des Verdienstkreuzes am Bande. Das ist der Verdienstordens der Bundesrepublik.
Ebenfalls aus Schliersee stammt die Ausgezeichnete Anna Maria Raab. Die Schneiderin erhielt den Orden für ihre Verdienste um die bayerische Tracht. Raab ist seit 2011 Vorsitzende des Ausschusses Trachtenpflege und Trachtenforschung im Bayerischen Trachtenverband, Koordination der Arbeit der Gautrachtenwarte und ist Expertin für Fachfragen von innerhalb und außerhalb des Verbandes. Darüber hinaus zeigte sie großes Engagement bei der Einrichtung und Ausgestaltung des Trachtenkulturmuseums in Holzhausen. Ihr aktuelles Bestreben liegt in einer staatliche anerkannten Ausbildung für Trachtenschneider.
Anna Maria Raab: Leidenschaft für bayerische Tracht und Kultur
Nicht etwa für ihr Auftreten im Bayerischen Fernsehen, sondern für ihre Tätigkeit als Botschafterin und Patin von Missio-Projekten in Asien und Afrika geehrt wurde Ursula Dämmrich von Luttitz. Die beliebte Moderatorin aus Weyarn (Hobbythek, Bayern im Ersten, Abendschau, Wir in Bayern, Uschis VIP-Gärten) absolvierte auch viele Auftritte bei Benefiz-Veranstaltungen.
Für eine bessere Erforschung von Brustkrebs setzt sich die in Otterfing wohnende Gynäkologin Nadia Harbeck ein. Sie ist Professorin für Konservative Onkologie sowie Leiterin des Brustzentrums an der Frauenklinik der LMU München. Ihre Forschungsleistung umfasst unter anderem die Identifizierung von Bio-Markern, die eine personalisierte Krebstherapie ermöglichen.
Ursula Dämmrich von Luttitz: Botschafterin und Benefizpatin
Damit verbessern sich die Heilungs- und Überlebenschancen der Betroffen. Seit 2020 ist Harbeck Trägerin des renommierten ESMO Lifetime Achievement Awards der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie, dazu hält sie seit 2023 den Wissenschaftspreis der Deutschen Krebsgesellschaft.
Für nicht weniger als sein Lebenswerk geehrt wurde Sixtus Lampel aus Valley. Der Oberkonservator a.D. zeigte großen Einsatz für die Musik- und Kulturlandschaft im Freistaat, heißt es in der Begründung. Seit den 1980er Jahren betreibt er den Erhalt von Orgeln und erreichte die Einrichtung des weltgrößten Orgelmuseums in Valley. Dazu zeigt er sich für die Erforschung und Aufführung historischer Musik aus dem Landkreis verantwortlich.
Nadia Harbeck und Sixtus Lampel: Medizinische Forschung und Kulturerhalt
Der Bayerische Verdienstorden ist nicht die erste Auszeichnung für Lampel: Er ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande (1997), der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber (2015) und des Bayerischen Verfassungsordens (2024). „Dr. Sixtus Lampl stellt durch seine Arbeit sicher, dass historische Orgeln für zukünftige Generationen erhalten bleiben“, hieß es in der Laudatio.
Er widme sich nicht nur der Sammlung von Orgeln, sondern auch der Vermittlung seiner Musikleidenschaft – durch Konzerte, Führungen und die Herausgabe alter Noten von Barockmusikwerken aus Bayern. Somit sei Lampel „ein Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart“.
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