Wegen der Arbeiten für die Seethermie auf der Seegut-Baustelle in Bad Wiessee wurde ein Teil der Seeuferpromenade gesperrt. Währenddessen kommt auch der Plan, Mietwohnungen durch Hotelbetten zu ersetzen, voran.
Bad Wiessee - Für Spaziergänger gibt es kein Durchkommen mehr am See: Bereits am Montag (29. September) wurde der Abschnitt der Wiesseer Uferpromenade auf Höhe der Seegut-Baustelle vorübergehend abgeriegelt. „Wo wir doch alle so gerne da entlanglaufen“, bedauerte Bürgermeister Robert Kühn (SPD), verwies aber auf nötige Bauarbeiten zur Seethermie. Bei der Sitzung des Gemeinderats kam die Sperrung zur Sprache, wenngleich es eigentlich um den Bebauungsplan Nummer 42 „Gebiet ehem. Hotel Lederer/Spielbank“ ging.
Weil der Bauherr, die Strüngmann-Firma Athos, aus 34 Mietwohnungen, untergebracht in drei südlich im Areal platzierten Häusern, ebenso viele Hotelbetten und Appartements machen möchte, musste der vorhabenbezogene Bebauungsplan geändert werden. Der Beschluss dazu war schon gefasst worden, den Entwurf der Änderung hatte das Gremium dann Ende April gebilligt.
Jetzt befassten sich die Gemeinderäte mit den Stellungnahmen, die im Rahmen der öffentlichen Auslegung eingegangen waren. Bevor er im Detail darüber informierte und die entsprechenden Abwägungen der Verwaltung abgesegnet wurden, erklärte Bauamtsleiter Anton Bammer Grundsätzliches: Etwa, dass die Bebauungsplanänderung im beschleunigten Verfahren durchgeführt werde und dafür keine Umweltprüfung nötig sei.
Hotelbetten statt Wohnungen: Keine gravierenden Einwände
Gravierende Einwände kamen im Rahmen der Auslegung nicht. Was den Schallschutz betrifft, so sei das entsprechende Gutachten überprüft worden, so Bammer. Es hätten sich durch die neue Nutzung keine Änderungen ergeben. Das Staatliche Bauamt Rosenheim betont, dass der Anschluss an die B 318 sichergestellt sein müsse. Die Bauverwaltung ist hier der Ansicht, dass die „etwas erhöhte Belastung“ als marginal eingestuft werden könne. Ein Fachbüro habe dies so bewertet. Neben dem üblichen Hinweis des Landesamts für Denkmalpflege, dass auf Bodendenkmäler geachtet werden müsse, gab die Handwerkskammer eine Stellungnahme ab. Sie fordert, dass Handwerksbetriebe durch die Änderung nicht gefährdet werden dürften.
Mehr Hotelbetten in Bad Wiessee: Sorgen wegen Verkehr geäußert
Ehe die Abwägungen der Gemeinde jeweils einstimmig genehmigt wurden und beschlossen wurde, dass der geänderte Bebauungsplan mit einer neuen öffentlichen Auslegung eine weitere Runde drehen wird, meldete sich Karl Schönbauer (Grüne) in Sachen Verkehr zu Wort. „Unser Problem sind die Linksabbieger auf der Bundesstraße“, gab Schönbauer zu bedenken und erinnerte an die Staus in Zusammenhang mit der Umleitung wegen der Sanierung der B 307 bei St. Quirin. Er erkundigte sich, ob es nicht doch Möglichkeiten zur Entzerrung gebe. Bammer pflichtete bei, dass man die Verkehrszunahme beachten müsse und verwies auch auf Verkehrszählungen, die in Zusammenhang mit Bauplänen fürs Hotel Sonnenbichl und den ehemaligen Seegarten durchgeführt würden. Großer Spielraum für Maßnahme bestehe aber nicht, so Bammers Analyse.
Florian Sareiter (CSU) kam auf die Sperrung der Seeuferpromenade zu sprechen, die seit Montag gilt (siehe Kasten). Die Gemeinde habe bereits gefordert, ergänzte Kühn, dass der Weg während der Adventsmärkte im Dezember frei sein müsse, „denn der Weg ist für uns wertvoll und wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal.“
Vize-Bürgermeisterin Birgit Trinkl (Wiesseer Block) zeigte Verständnis für die Maßnahme. „November ist nicht gerade unsere touristische Hochsaison, das kriegen wir doch hin, meinte Trinkl.
Währenddessen schreiten die Bauarbeiten planmäßig voran. Entstehen werden bis 2028 25 Einzelgebäude sowie Wellnessanlage und Gastronomie.
Das ist die Umleitung
Wegen des Verbaus der Leitung zur Seethermie ist ab sofort und voraussichtlich bis 19. Dezember, ein Teilabschnitt der Seepromenade auf Höhe der Seegut-Baustelle gesperrt. In Anbetracht der örtlichen Verhältnisse und der Umleitungsmöglichkeiten müsse der Bereich großräumig gesperrt werden, teilt die Gemeinde mit. Die Promenade wird daher nördlich der Mündung des Moosbaches bis zum Abzweig des Fußweges von der Neureuthstraße zur Seepromenade gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Adrian-Stoop-Straße, Neureuthstraße und den Fußweg von der Neureuthstraße zur Seepromenade. Über diesen Verlauf ist eine gesicherte Verkehrsführung über Gehwege und einen verkehrsberuhigten Bereich gewährleistet