Pharmabranche übel dran: Diese deutsche Branche wird von Trumps Zollhammer besonders hart getroffen
Mit 25 Prozent auf Autos und 20 Prozent auf andere Warengruppen gerät eine der wichtigsten Handelsbeziehungen Deutschlands unter Druck. Die neue Studie der DZ Bank analysiert nun, welche deutschen Branchen besonders unter den neuen Handelshemmnissen leiden dürften – und kommt zu einem klaren Ergebnis: Die deutsche Pharmaindustrie ist am stärksten betroffen.
Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands 2024

USA - wichtigster Exportmarkt
Im Jahr 2024 exportierte Deutschland Waren im Wert von über 160 Milliarden Euro in die USA. Das entspricht einem Anteil von 10,4 Prozent an den gesamten deutschen Ausfuhren. Die USA waren damit Deutschlands wichtigster Exportmarkt – vor Frankreich, den Niederlanden und China.

Pharma vor Auto: Überraschende Spitzenposition
Während mehr als die Hälfte der deutschen Exporte in die USA auf die großen Branchen Automobil, Maschinenbau und Pharma entfällt, ist die Abhängigkeit der Pharmaindustrie besonders groß: Mehr als 24 Prozent ihrer Gesamtexporte gehen in die Vereinigten Staaten. Damit liegt sie noch vor der Automobilindustrie, obwohl diese branchenübergreifend mehr Umsatz erzielt.
Auch kleinere Branchen wie der sonstige Fahrzeugbau (z.B. Schiffe, Flugzeuge, Züge) und die Herstellung von sonstigen Gütern (z.B. medizinische Geräte, Schmuck, Musikinstrumente) sind stark betroffen. Bei Kreuzfahrtschiffen liegt der Exportanteil in die USA beispielsweise bei fast 40 Prozent, bei Flugzeugen bei rund 20 Prozent. Besonders gefragt waren in den USA zuletzt medizinische Geräte und Materialien.

Risiken ungleich verteilt
Nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen. Während Branchen wie die Elektrotechnik nur eine mittlere US-Abhängigkeit aufweisen, dürfte der Schaden für die exportorientierte Industrie insgesamt dennoch erheblich sein. Denn auch Unternehmen mit geringerem US-Anteil bekommen die konjunkturelle Schwäche und die durch die Zölle steigenden Preise indirekt zu spüren.

Fazit
Die neuen US-Zölle treffen die deutschen Exporteure ins Mark – und zwar dort, wo es bisher kaum jemand erwartet hätte: in der Pharmabranche. Ihre hohe Exportabhängigkeit vom US-Markt macht sie besonders verwundbar. Die Politik steht nun vor der Herausforderung, neue Absatzmärkte zu erschließen oder kompensierende Maßnahmen zu ergreifen. Doch vorerst gilt: Trumps Zollhammer trifft vor allem die Pharmaindustrie made in Germany.
