EU plant wohl Multi-Milliarden-Maßnahme gegen Trumps Strafzölle
EU plant wohl Multi-Milliarden-Maßnahme gegen Trumps Straf-Zölle
12.26 Uhr: Nach Donald Trumps jüngst verhängten Einfuhrzöllen berät die EU derzeit in Brüssel über Gegenmaßnahmen. Die geplanten Schritte könnten US-Produkte im Wert von 400 Milliarden Euro betreffen. Das berichtet die in Dublin ansässige Website RTE.
Die EU-Kommission erstellt demnach eine umfassende Liste von US-Produkten, die mit Zöllen belegt werden sollen,. Diese Liste will die EU am Mittwoch mit den Mitgliedsstaaten abstimmen.
Laut dem Bericht umfasst die Liste der EU-Kommission 99 Seiten mit möglichen US-Produkten. Laut RTE intervenierte Irland zusammen mit Frankreich und Italien, um US-Bourbon-Whiskey von der Liste zu streichen. Denn Donald Trump habe gedroht, im Gegenzug europäische Wein- und Spirituosen mit einer 200-prozentigen Zollabgabe zu belegen.
Dax bricht um bis zu zehn Prozent ein
09.10 Uhr: Als Folge der von den USA verhängten Zusatzzölle gehen die internationalen Aktienmärkte immer weiter auf Talfahrt. Zum Handelsauftakt stürzte der Deutsche Aktienindex (Dax) um rund zehn Prozent ab. Er fiel in den ersten Handelsminuten um mehr als 2.100 Zähler auf 18.489 Punkte. Dann folgte eine kleinere Gegenbewegung, das deutsche Börsenbarometer erreichte wieder 19.000 Punkte. Zuvor waren bereits die asiatischen Aktienmärkte eingebrochen.
Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. US-Präsident Donald Trump signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle.
Dax-Indikation deutet Absturz an
08.53 Uhr: Um 9 Uhr eröffnet die deutsche Börse die Woche und nach dem Ausverkauf in Asien ist auch für den Dax ein Einbruch zu erwarten. Das lässt die vorbörsliche Indikation von Lang & Schwarz vermuten. Dort notiert der deutsche Leitindex bei 19.324 Punkten, das wäre ein Rückgang von über 6 Prozent im Vergleich zum Freitag.
Trump zeigt sich offen für Zoll-Deals
08.12 Uhr: US-Präsident Trump hat sich am Sonntag erneut bereit gezeigt, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. "Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben", sagte er auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. "Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche. "Er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen, sagte Trump. "Sie brennen darauf, einen Deal zu machen."
Mit Blick auf die Turbulenzen an den Börsen sagte Trump, er wolle nicht, dass die Märkte nach unten gingen. "Aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen."
Trump beklagte sich auch erneut bitterlich über den Handel mit europäischen Staaten, die einen enormen Handelsüberschuss gegenüber den USA hätten. Sie hätten Amerika "sehr, sehr schlecht behandelt" und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. "Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (...) um die Vereinigten Staaten abzuzocken."
Nach US-Zollankündigung: Asiatische Börsen brechen erneut ein
Montag, 07. April, 07.00 Uhr: Nach der Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump hält die massive Unsicherheit der Weltmärkte weiter an. Die asiatischen Börsen sind erneut eingebrochen. Der Montag startete für Privatanleger mit einem Schock: Der 225 Werte umfassende japanische Nikkei-Index verlor am Montag zu Handelsbeginn weitere 7,35 Prozent, nachdem er bereits am Freitag um 2,75 Prozent gefallen war. In den ersten 25 Minuten waren es gar 8,4 Prozent. Der breiter gewichtete Topix brach sogar um 10,3 Prozent ein.
Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. Der Shanghai Composite Index sackte kurz nach dem Handelsstart um 4,4 Prozent auf 3.342 Zähler ab. Der Hongkonger Hang Seng Index gab zunächst sogar um 9,3 Prozent auf 20.730 Punkte nach. Der australische S&P/ASX 200 fiel im frühen Handel auf ein neues 100-Tage-Tief. In Deutschland folgt der Börsenstart einige Stunden später, Verluste sind aber auch dort zu erwarten.
Zölle gegen Pinguin-Insel? Trump-Minister erklärt, warum das Absicht war
17.51 Uhr: Warum muss eine lediglich von Pinguinen bewohnte Insel Strafzölle bezahlen? Der Zehn-Prozent-Zoll der Trump-Regierung gegen die unbewohnten Heard- und McDonaldinseln im Rahmen des großen Zollpakets hat für Belustigung und Verwirrung gesorgt.
Jetzt hat US-Handelsminister Howard Lutnick eine Erklärung für den ungewöhnlichen Zoll geliefert: Man wolle „Schlupflöcher“ vermeiden, sagte Lutnick am Sonntag in der US-Sendung „Face the Nation“ auf dem Nachrichtensender CBS News. „Wenn Sie auch nur irgendetwas von der Liste ausnehmen, werden die Länder, die sich auf Amerikas Kosten bereichern wollen, durch genau diese Länder gehen“, sagte Lutnick.
Als die erste Trump-Regierung im Jahr 2018 Strafzölle gegen China erhoben hatte, habe Peking einfach Produktionskapazitäten in anderen Ländern aufgebaut und die USA von dort beliefert. „Der Präsident weiß das, er ist es leid“, sagte Lutnick, „und er wird das beheben. Also sagt er: Wir müssen diese lächerlichen Schlupflöcher schließen.“
Allerdings: Die Heard- und McDonaldinseln sind keine unabhängigen Staaten, sondern gehören zu Australien. Vom globalen Zollpaket waren sie also bereits betroffen – auch Australien muss zukünftig Zölle in Höhe von zehn Prozent entrichten.
Trotz aller Kritik und trotz der Panik an den Börsen hält die US-Regierung unnachgiebig an ihrem Zollpaket fest. Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Lutnick „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ Präsident Trump haben diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick.
USA: Keine Zölle gegen Russland wegen Ukraine-Verhandlungen
Sonntag, 06. April, 17.36 Uhr: Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen“. US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.
Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident lege lediglich einen besonderen Fokus auf die Gespräche mit Moskau über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. „Russland befindet sich inmitten von Friedensverhandlungen, die das Leben Abertausender Menschen betreffen – und genau darauf konzentriert sich Präsident Trump im Moment.“
Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges Zollpaket vorgestellt, das die Weltwirtschaft auf die Probe stellt und Importe aus fast allen Ländern mit neuen Strafabgaben belegt. Auf der Liste der betroffenen Länder ist unter anderem Russland allerdings nicht aufgeführt - im Gegensatz etwa zur Ukraine.
Zur Erklärung hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt zunächst angeführt, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits „jeden bedeutenden Handel ausschließen“.
Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureau im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark. Russland liegt in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde zufolge kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 3 Milliarden US-Dollar aus Russland in die USA - im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.
Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von 10 Prozent fällig werden. Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.
Die Trump-Regierung hat Gespräche aufgenommen mit dem Ziel, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Der US-Präsident trat in den vergangenen Wochen jedoch deutlich wohlwollender gegenüber Russland auf als gegenüber der Ukraine. Er setzte sich damit dem Vorwurf aus, eher auf der Seite Moskaus zu stehen.
"Bleibt stark": Trump ruft US-Bürger in Zollstreit zum Durchhalten auf
21.55 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die Bevölkerung seines Landes angesichts der massiven Turbulenzen in Folge seiner Zollpolitik zum Durchhalten aufgerufen. "Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch", schrieb Trump am Samstag auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Trump und seine Regierung stellen dies als vorübergehende Turbulenzen dar, aus denen die US-Wirtschaft aber letztlich gestärkt hervorgehen wird. "Das ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden gewinnen", erklärte der Republikaner.
Musk hofft auf Freihandel zwischen Europa und USA
19.03 Uhr: US-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk hofft auf ein Handelssystem „mit null Zöllen“ zwischen Deutschland und den USA. „Sowohl Europa als auch die USA sollten sich idealerweise zu einer Situation mit null Zöllen bewegen, was effektiv einer Freihandelszone gleichkäme“, sagte Musk, der per Video bei einer Veranstaltung der rechtspopulistischen „Lega“-Partei in Italien zugeschaltet war. „Das ist das, worauf ich hoffe.“ Diesen Ratschlag habe er auch Präsident Trump erteilt.
Die Trump-Zölle hatten ein Beben an der Börse ausgelöst, das Tesla-Chef Musk nach Schätzungen von Analysten mehrere Milliarden Dollar gekostet haben dürfte. In der Vergangenheit hatte sich Musk immer wieder kritisch über Zölle geäußert, war in den letzten Tagen aber still geblieben. Tesla ist vor allem auf China als Exportmarkt angewiesen.
Erster Autobauer liefert keine Fahrzeuge mehr in die USA
15.30 Uhr: Als Reaktion auf das Zoll-Paket von US-Präsident Donald Trump hat der britische Autohersteller Jaguar Land Rover den Export seiner Fahrzeuge in die USA vorläufig ausgesetzt. "Während wir daran arbeiten, den neuen Handelsbedingungen zusammen mit unseren Geschäftspartnern zu begegnen, ergreifen wir einige kurzfristige Maßnahmen, darunter eine Lieferpause im April", heißt es in einer Stellungnahme des Autobauers, aus der britische Medien zitieren. Nun gehe es darum, neue "mittel- wie langfristige Pläne" zu entwickeln.
Zuerst hatte die britische "Times" über die Entscheidung des Unternehmens aus der Stadt Coventry berichtet. Britischen Medien zufolge stellt Jaguar Land Rover derzeit 400.000 Autos pro Jahr her, von denen ein Viertel in die USA exportiert werden. Das Unternehmen produziert die Luxusmarken Jaguar und Land Rover - vor allem letztere ist bei US-Kunden beliebt.

Parteifreund über Trump-Zölle: "politisches Blutbad" möglich
Samstag, 05. April, 09.10 Uhr: Nach Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz könnte das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket ernste Folgen für die Republikaner haben. "Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere –, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden", sagte der Senator aus dem Bundesstaat Texas in seinem Podcast "Verdict". Er gehört eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei.
Seiner Ansicht nach drohe bei einem wirtschaftlichen Abschwung ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus – womöglich sogar im Senat. Derzeit halten die Republikaner in beiden Parlamentskammern eine knappe Mehrheit. Im November 2026 stehen in den USA die nächsten Kongresswahlen an. Dabei werden alle Sitze im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben. Cruz erklärte, wegen des Zollpakets könnte diese Woche als "folgenreichste in allen vier Jahren" der zweiten Amtszeit Trumps in die Geschichte eingehen. Es bestehe "das Potenzial für positive Entwicklungen" aber auch für "enorme Risiken".
Ein mögliches positives Szenario sei, dass andere Länder infolge von Trumps Ankündigung an den Verhandlungstisch zurückkehren, man sich einigen und sie ihre Zölle auf US-Waren deutlich senken würden. "Das könnte durchaus geschehen", sagte Cruz. In einem solchen Fall würde er "in Begeisterung ausbrechen".
Doch es gebe auch eine andere Möglichkeit: Andere Staaten könnten mit eigenen, höheren Zöllen auf US-Produkte reagieren – während die von Trump verhängten Zölle bestehen blieben. Auch dies sei "ein sehr reales Risiko" und wäre "schrecklich für Amerika". Er selbst sei "kein Fan von Zöllen".
US-Börsen erleben nach Trump-Zöllen die schlimmste Woche seit Jahren
22.10 Uhr: Die Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Importe durch China hat den jüngsten Kurseinbruch an den New Yorker Börsen am Freitag noch verschärft. Der Dow Jones Industrial sackte um weitere 5,50 Prozent auf 38.314,86 Zähler ab. Die hohen Verluste wurden von weit überdurchschnittlichen Handelsumsätzen begleitet, die wohl den Begriff Ausverkauf rechtfertigen.
Am Vortag war der weltweit bekannteste Aktienindex bereits um 4 Prozent gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump umfangreiche Importzölle angekündigt hatte. Der Dow fiel am Freitag auf den niedrigsten Stand seit Mitte vergangenen Jahres. Mit einem Wochenminus von mehr als 8 Prozent war es für den Dow die verlustreichste Börsenwoche seit Jahren.
Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 büßte 6,07 Prozent auf 17.397,70 Punkte ein und fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2024. Im Börsenjahr 2025 steht mittlerweile ein Verlust von mehr als 17 Prozent zu Buche. Wie schon am Vortag zählten die Papiere großer Chip-Hersteller zu den größten Verlierern. Der marktbreite S&P 500 rutschte um 5,97 Prozent auf 5074,08 Zähler ab. Der Wochenverlust war der größte seit März 2020.
An den US-Börsen standen wie schon am Vortag vor allem Tech-Aktien unter Druck, zuvorderst die von Chip-Produzenten. Die Kursverluste von Nvidia, Applied Materials, Intel, Broadcom, AMD und Micron reichten bis zu 13 Prozent.
Unter den Tech-Giganten büßten Apple-Aktien nach gut 9 Prozent am Vortag nun weitere 7,3 Prozent ein. Damit hat der iPhone- und Mac-Hersteller in nur zwei Tagen mehr als 500 Milliarden US-Dollar an Börsenwert verloren.
Fed-Chef erwartet höhere Inflation und langsameres Wachstum
18.27 Uhr: Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, geht davon aus, dass das neue Zollpaket von Präsident Donald Trump zu einer höheren Inflation und einem langsameren Wachstum führen wird. "Auch wenn die Unsicherheit nach wie vor groß ist, wird nun deutlich, dass die Zollerhöhungen deutlich größer ausfallen werden als erwartet, und dasselbe gilt wahrscheinlich auch für die wirtschaftlichen Auswirkungen", sagte Powell. Dazu zählten eine höhere Inflationsrate und ein langsameres Wachstum. "Der Umfang und die Dauer dieser Auswirkungen bleiben ungewiss."
Während die Zölle höchstwahrscheinlich zumindest einen vorübergehenden Anstieg der Inflation bewirken würden, sei es auch möglich, dass die Auswirkungen dauerhafter seien, warnte der Fed-Chef. Die Fed arbeite daran, dass "das ein einmaliger Anstieg des Preisniveaus nicht zu einem anhaltenden Inflationsproblem" werde. Man müsse nun schauen, was das für die Geldpolitik bedeute. Die nächste Zinsentscheidung der Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt steht im Mai an.
Trump reagierte auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social auf Powells Äußerungen. Dies wäre ein "perfekter Zeitpunkt" für Powell, die Zinsen zu senken, schrieb er. Dieser sei immer spät dran, "aber jetzt könnte er sein Image ändern, und zwar schnell". In Großbuchstaben fügte er hinzu: "Senke die Zinsen, Jerome, und hör auf, Politik zu spielen!" Trump ist ein Kritiker des Fed-Chefs und ein Verfechter niedriger Zinsen.
Dax im freien Fall: Vom Spitzenplus ist fast nichts mehr übrig
18.15 Uhr: Der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Handelskonflikt hat den Dax am Freitag weiter abstürzen lassen. Nachdem China mit hohen Gegenzöllen auf die neuen Zölle aus den USA reagierte, konnte sich der Leitindex erst unter der Marke von 20.500 Punkte stabilisieren. Aus dem Handel ging der Dax 4,95 Prozent tiefer bei 20.641,72 Punkten. Der MDax gab um 5,46 Prozent auf 25.408,54 Zähler nach.
Schon an den beiden Vortagen hatte der Dax kräftig Federn gelassen, sodass sich ein mehr als acht Prozent großes Wochenminus angehäuft hat. Das Börsenbarometer verbuchte damit seinen größten Wochenverlust seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Frühjahr 2022.
Auch 2025 trübte sich das Bild deutlich ein: Von einem Spitzenplus, das im März beim Rekord noch fast 18 Prozent groß war, ist mittlerweile nur noch ein 3,7 Prozent hohes Jahresplus übrig geblieben.
18.16 Uhr: In den USA sackte der Dow Jones Industrial zuletzt um 3,4 Prozent ab, während der Nasdaq 100 3,8 Prozent verlor. Mittlerweile hat der technologielastige US-Index seit seinem Rekordhoch im Februar schon fast 20 Prozent eingebüßt.
US-Börsen starten erneut im Minus
15.30 Uhr: Die US-Börsen sind auch am zweiten Morgen nach der Verkündung der neuen Zölle tiefrot gestartet.
- Der Leitindex Dow Jones Industrial startete mit einem Minus von 2,22 Prozent.
- Der S&P 500 startete mit einem Minus von 2,26 Prozent.
- Der Nasdaq startete mit einem Minus von 2,72 Prozent.
CSU-Politiker Holetschek warnt: „Pharmastandort Bayern ist in Gefahr“
15.06 Uhr: Klaus Holetschek, Chef der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, hat die aktuelle Zollpolitik der US-Regierung scharf kritisiert:
„Der Alleingang der US-Regierung bei den Zöllen trifft Deutschland und Bayern hart, auch wenn es derzeitig so aussieht, dass die Arzneimittel davon ausgenommen sind. Dafür sind die Zölle für Medizintechnik und Diagnostik einschneidend - das ist vor allem für die Medizinstandorte Penzberg und Erlangen bitter. Wir müssen jetzt mit klugen politischen Entscheidungen und einer klaren Linie gegensteuern, damit der Pharmastandort Bayern nicht in Gefahr gerät. Denn: Diese Branche hat eine herausragende Bedeutung für den Freistaat Bayern.
Weitere Folgen können unsere Pharmaindustrie auch erst zu einem späteren Zeitpunkt treffen: Wenn die Produktion verlagert wird, hat dies negative Auswirkungen auf Lieferketten und Unabhängigkeit. Wir müssen jetzt handeln, das erwarte ich vor allem von der Europäischen Union. Es geht darum, gegenüber den USA verhandlungsbereit zu sein, aber gleichzeitig klare Linien aufzeigen und uns nicht einschüchtern lassen. Wir müssen die Produktionen und Wertschöpfung im Land halten und gleichzeitig das Momentum nutzen, um bei Forschung und Wettbewerb weiter zuzulegen. Das habe ich auch in der AG Gesundheit bei den Koalitionsverhandlungen klar eingebracht: Die Gesundheitsbranche ist eine Leitökonomie, wir müssen hier unsere Standorte im internationalen Wettbewerb stärken. Bedeutet: Weniger Bürokratie und mehr Deregulierung.
Die US-Zollpolitik ist rückwärtsgewandt und sorgt für massive Verunsicherung und Misstrauen bei den Medizinfachkräften in den Vereinigten Staaten. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, in Amerika tätigte Professoren und Spitzenkräfte zu uns nach Bayern holen. Den Wettbewerb um die klügsten Köpfe können wir in Bayern mit unseren hervorragenden Standortqualitäten gewinnen. Bayern hat zum Beispiel zwölf Standorte der Max-Planck-Gesellschaft im Freistaat, die sich noch weiter ausbauen lassen. Wir werden alles daransetzen, dass Bayern ein attraktiver Forschungsstandort bleibt.“
US-Futures signalisieren erneuten Kurseinbruch in den USA
14.00 Uhr: Die Börsen in den USA eröffnen erst um 15.30 Uhr deutscher Zeit, doch die US-Futures werden schon gehandelt - und sie deuten auch für US-Aktionäre auf ein erneutes Blutbad hin: Der Dow-Jones-Future verliert aktuell 1400 Punkte oder 3,3 Prozent, der S&P-500-Future ist 3,5 Prozent im Minus, die Nasdaq-Indikation sogar vier Prozent.
Bei den Einzelaktien wird beispielsweise Tesla 5,7 Prozent niedriger gehandelt, nachdem China Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Produkte angekündigt hat. Tesla betreibt eine große Fabrik für die Modelle 3 und Y nahe Shanghai, importiert dafür aber zum Teil Komponenten aus den USA. Der Aluminiumkonzern Alcoa notiert vorbörslich fast acht Prozent niedriger als zum Börsenschluss am Donnerstag.
US-Zölle erschüttern Afrika: "Blutbad auf dem Arbeitsmarkt"
13.01 Uhr: Afrikanische Länder bereiten sich infolge der neuen US-Zölle auf einen wirtschaftlichen Schock vor. Viele Regierungen haben Sorge und Empörung bekundet.
Der Handelsminister von Lesotho, das mit der höchsten Tarifrate von 50 Prozent belegt wurde, warnte vor einem "Blutbad auf dem Arbeitsmarkt" des 2,3 Millionen-Einwohner-Landes. Die Wirtschaft des kleinen Binnenstaats im südlichen Afrika hängt in hohem Maße vom Export von Textilien und Diamanten in die USA ab. "Wir stecken in großen Schwierigkeiten", sagte Handelsminister Mokhethi Shelile. Er hoffe, Lesotho werde schnellstmöglich mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump-Regierung neu verhandeln können.
Ähnlich wie in Lesotho gefährden die Strafzölle die Textilindustrien der südostafrikanischen Inselstaaten Mauritius und Madagaskar, deren Zölle auf 40 Prozent und 47 Prozent angehoben wurden. Vertreter beider Regierungen gaben sich zunächst pragmatisch und sagten, sie bemühten sich um bilaterale Neuverhandlungen.
Nach China-Reaktion bricht Dax erneut ein
12.34 Uhr: Unmittelbar nach der chinesischen Ankündigung von Gegenzöllen bricht der Dax erneut ein. Nachdem der deutsche Leitindex bereits am Donnerstag deutlich abgesackt war, verlor er auch am Freitagmittag und krachte um rund fünf Prozent runter und liegt zwischenzeitlich unter 20.700 Punkten. Damit liegt der Index das erste Mal seit zwei Monaten unter 21.000 Punkten.
Aus charttechnischer Sicht rückt jetzt die Unterstützung bei ungefähr 20.300 Punkten in den Blick. Sollte diese nicht halten, ist die nächste Unterstützung im Bereich 20.000 Punkte.
Besonders betroffen vom Ausverkauf sind Bank-Aktien. Die Deutsche Bank verliert mehr als zehn Prozent, die Commerzbank knapp acht Prozent.
Auch in den USA deutet sich nach der Ankündigung China ein weiterer Fall der Kurse an: Der S&P 500 verliert vorbörslich 2,5 Prozent, der Nasdaq 2,9 Prozent.
China verhängt Gegenzölle nach Trump-Hammer
12.23 Uhr: Nach Trumps Zoll-Ankündigung reagiert China und hat Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34 Prozent angekündigt. Die Zölle sollen am 10. April in Kraft treten, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrats mitteilte.
Dax startet im Minus
9.26 Uhr: Der deutsche Leitindex Dax fällt nach dem Zoll-Schock von Donnerstag erneut. Am Freitag liegt der Dax im frühen Handel rund ein Prozent im Minus bei 21.555 Punkten.
US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Zollankündigungen am Mittwochabend heftige Reaktionen an den globalen Kapitalmärkten ausgelöst. Im "Handelsblatt" sagte Experte Jim Reid: „Die letzten 24 Stunden waren für die Märkte wirklich historisch.“ Der Dax verlor über drei Prozent, US-Indizes über fünf Prozent. An der Wall Street wurden Werte in Höhe von rund 2,5 Billionen Dollar vernichtet.
Trotz der Zollverwerfungen gehörten die Aktien von Rheinmetall am Donnerstag zu den wenigen Gewinnern im Dax. Am Freitag steigt der Kurs weiter, Rheinmetall notiert mehr als zwei Prozent im Plus.
Asiens Börsen weiter auf Talfahrt
7.32 Uhr: Die asiatischen Börsen setzen ihre Talfahrt nach den von Trump angekündigten neuen US-Zöllen fort. Der japanische Nikkei-225 sank um 2,3 Prozent, nach einem Verlust von 2,8 Prozent am Vortag. Der südkoreanische Kospi verlor zeitweise mehr als ein Prozent. Auch andere wichtige Märkte wie Singapurs Straits Times Index und Hongkongs Hangseng-Index verzeichneten ähnliche Kursverluste, berichtet das "Handelsblatt".
Auch auf den Devisen- und Anleihemärkten setzte sich der Abwärtstrend fort. Laut "Handelsblatt" fiel der Dollar weiter auf 146 Yen, den schwächsten Stand seit September 2024. Devisenstrategen der japanischen Notenbank nannten als Grund, dass die US-Zölle das Risiko einer Stagflation erhöhen könnten.
"Es läuft sehr gut", sagt Trump nach Börsensturz
Freitag, 4. April, 7.21 Uhr: Die US-Börsen erlebten eine Talfahrt, nachdem US-Präsident Donald Trump ein umfassendes Zollpaket verkündet hatte. Der Dow Jones fiel um mehr als 1600 Punkte, ein Kurssturz, wie man ihn seit der Corona-Pandemie nicht mehr gesehen hat. Trotzdem blieb Trump in der Nacht optimistisch. „Ich denke, es läuft sehr gut“, sagte er laut "Welt".
An Bord der „Air Force One“ erklärte Trump außerdem, er habe den Einbruch der Börsen erwartet. Die Maßnahme sei notwendig gewesen, um die amerikanische Wirtschaft zu heilen. Trump bezeichnete diese als kranken Patienten und betonte, dass er für Zollverhandlungen offen sei, falls andere Länder etwas „Phänomenales“ anbieten würden.
„Die Märkte werden boomen, die Aktien werden boomen, das Land wird boomen“, sagte Trump außerdem.
Börsen-Talfahrt in den USA: Trump-Zölle sorgen für den schlimmsten Tag seit 2020
22.15 Uhr: Die umfangreichen und hohen Importzölle von US-Präsident Donald Trump haben Anleger kalt erwischt und die Börsen auf eine steile Talfahrt geschickt. Laut CNBC waren dies die schlechtesten Werte für einzelne Tage seit 2020.
- Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 3,98 Prozent auf 40.545,93 Punkte ein. Das Börsenbarometer rutschte auf den niedrigsten Stand seit September vergangenen Jahres.
- Der marktbreite S&P 500 rutschte um 4,84 Prozent auf 5.396,52 Zähler ab.
- Noch größer waren die Verluste an der von großen Technologietiteln geprägten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq 100 sackte um 5,4 Prozent auf 18.521,48 Punkte ab und fiel ebenfalls auf den tiefsten Stand seit September 2024.
- Etliche Chipaktien brachen prozentual zweistellig ein.
Kanada verhängt Gegenzölle gegen die USA
18.33 Uhr: Kanada reagiert im Handelskrieg auf US-Präsident Donald Trump und verhängt Gegenzölle auf bestimmte Fahrzeugimporte aus den Vereinigten Staaten. Ottawa werde alle Autos, die nicht im Rahmen des nordamerikanischen Handelspaktes USMCA produziert wurden, mit 25 Prozent Einfuhrgebühren belegen, kündigte der kanadische Ministerpräsident Mark Carney an.
US-Präsident Donald Trump sagt mit einem gewaltigen Zollpaket Handelspartnern auf aller Welt den Kampf an. Seine Regierung führt neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern ein. Für viele Staaten sollen je nach Handelsdefizit deutlich höhere Strafabgaben greifen, wie der Republikaner bei einem feierlichen Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses verkündete. Auf Einfuhren aus Deutschland und anderen Staaten der Europäischen Union in die USA sind demnach neue Zölle in Höhe von 20 Prozent vorgesehen.
Dax schließt mit dickem Minus
18.05 Uhr: Das angekündigte Zollpaket von US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag den Anlegern am deutschen Aktienmarkt gründlich die Laune verdorben. Gesucht waren - wie so oft in unsicheren Zeiten - vermeintlich sichere Anlage-Häfen wie Staatsanleihen und Gold.
Der Dax fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar und schloss mit einem Minus von 3,01 Prozent bei 21.717,39 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor letztlich 2,25 Prozent auf 26.874,62 Zähler.
US-Börsen weiter im freien Fall
17.03 Uhr: Die US-Börsen sind noch immer im freien Fall. Der S&P 500 verzeichnet mittlerweile ein Minus von 4,4 Prozent. Auch Dow Jones (minus 3,6 Prozent) und Nasdaq (minus 5,6 Prozent) verlieren nach wie vor.
Trump jubelt: "Die Operation ist vorbei! Der Patient lebt"
15.44 Uhr: US-Präsident Donald Trump sieht die USA nach Verkündung seiner gewaltigen Zölle auf dem richtigen Weg. "Die Operation ist vorbei! Der Patient lebt und ist auf dem Weg der Besserung. Die Prognose lautet, dass der Patient viel stärker, größer, besser und widerstandsfähiger sein wird als je zuvor", schrieb Trump in Großbuchstaben auf seiner Plattform Truth Social.
US-Börsen starten mit dickem Minus
15.30 Uhr: Mit Aktienverkäufen in großem Stil haben Investoren auf ebenso umfangreiche wie hohe Importzölle der Regierung Trump reagiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte zum Handelsauftakt 2,7 Prozent auf 41.098 Punkte ein. Er vermied jedoch zunächst einen Rückfall unter das jüngste Tief von Mitte März bei 40.661 Zählern. Es wäre der größte prozentuale Tagesverlust des Dow seit September 2022.
Noch größer waren die Verluste an der von großen Technologietiteln geprägten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq 100 Index sackte um 3,9 Prozent auf 18.828 Punkte ab und fiel auf das niedrigste Niveau seit September vergangenen Jahres. Im Börsenjahr 2025 steht nunmehr ein Verlust von mehr als 10 Prozent zu Buche.
Der S&P 500 rutschte um 3,2 Prozent auf 5.487 Zähler ab. Auch dieser marktbreite Index fand sich auf dem tiefsten Stand seit September 2024 wieder.
Probleme wegen Trump Zöllen in Irland und Nordirland
14.08 Uhr: Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump führen auf der geteilten irischen Insel zu "enormen Komplexitäten" bei Handelsfragen. Für Exporte aus Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört, werden in den USA die niedrigeren Zehn-Prozent-Zölle gelten, für Güter aus dem EU-Mitglied Irland werden 20 Prozent fällig. "Um ehrlich zu sein, wird derzeit intensiv daran gearbeitet, dieses Thema im Detail zu analysieren", sagte der irische Vize-Regierungschef Simon Harris dem Sender RTÉ.
Kompliziert wird es laut Harris vor allem bei Produkten mit grenzüberschreitender Produktion. Ähnlichen Fragen mussten sich beide Länder bereits beim Brexit des Vereinigten Königreichs mit dem Abschied aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion stellen.
Im Agrar- und Lebensmittelsektor sei seine derzeitige Einschätzung, dass man beispielsweise bei Whiskey vor dem Versand in die USA das Zollformular eindeutig ausfüllen könne, sagte Harris. Anders sei es etwa bei Milchprodukten. Waren, die aus dem Norden exportiert würden, könnten wegen grenzüberschreitender Produktion als aus dem Süden stammend gelistet werden. Es sei nun an den USA, die Sichtweise dazu zu erläutern.
Medikamente vorerst von US-Zöllen ausgeschlossen
12.52 Uhr: Medikamente sind nach Angaben des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VFA) vom neuen US-Zollpaket ausgenommen. Die Pharmabranche sei damit vorerst nicht von den pauschalen Zöllen von 20 Prozent auf Importe aus der EU betroffen, sagte VFA-Chefvolkswirt Claus Michelsen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Zölle auf Pharmazeutika möglicherweise in einer weiteren Runde kommen könnten. Unter die von Donald Trump angekündigten Zölle fielen allerdings Vorprodukte wie sterile Schläuche, die in der Arzneiproduktion gebraucht würden.
Für die deutsche Pharmabranche sind die USA das wichtigste Exportland. 2024 gingen laut VFA Waren im Wert von 27 Milliarden Euro und damit knapp ein Viertel (23,6 Prozent) der deutschen Pharmaexporte in die USA. Umgekehrt habe Deutschland Pharmazeutika im Wert von 12,2 Milliarden Euro (17 Prozent) aus den USA importiert sowie gut zwölf Prozent der Vorprodukte, etwa Grundstoffe und Chemikalien.
Auch Ölpreise geben nach Trumps Zollhammer nach
10.38 Uhr: Die Ölpreise haben mit einem deutlichen Rückgang auf das gewaltige Zollpaket der US-Regierung und damit verbundene Konjunktursorgen reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 73,11 US-Dollar. Das waren 1,84 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,87 Dollar auf 69,84 Dollar.
Am Ölmarkt sorgen sich Anleger um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft, die nach einem gewaltigen Zollpaket der US-Regierung an Schwung verlieren könnte - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Öl-Nachfrage.
Nach Ankündigung von Trump-Zöllen: Dax sackt ab
9.29 Uhr: Die US-Zölle auf Importe, die die Regierung von Donald Trump verhängt hat, lassen den DAX absacken. Der deutsche Leitindex ging bei Börsenstart am Donnerstagmorgen unter die Marke von 22.000 Punkten auf 21.873 Zähler und verlor damit 2,3 Prozent. Die größten Verlierer sind am Morgen der Sportartikelhersteller Adidas mit 9,5 Prozent Verlust, die Deutsche Bank mit 5,4 Prozent und die Deutsche Post mit 5,1 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 2,44 Prozent auf 26.824 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor ebenfalls über 2 Prozent. Stephen Dover, Marktstratege bei Franklin Templeton, sprach vom Ende der Freihandelsära. Die Zölle von Trump seien insgesamt viel höher als erwartet. Gefragt waren in diesem Umfeld als sichere Häfen geltender Anlagen wir Gold und Staatsanleihen.
VDA: US-Zölle massive Belastung für Autoindustrie
8.26 Uhr: Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit immensen Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle. Die Maßnahmen "markieren einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Die angekündigten Maßnahmen sind zudem eine massive Belastung und Herausforderung sowohl für die Unternehmen als auch die globalen Lieferketten der Automobilindustrie."
Die Folgen der 25 Prozent-Zölle, die ab heute auf Pkw gelten, seien noch schwer einzuschätzen, so Müller weiter. "Klar ist allerdings schon jetzt, dass diese Entwicklung weltweit negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird. Das wird auch Arbeitsplätze betreffen."
Die EU sei jetzt gefordert, geschlossen "und mit entsprechender Stärke" aufzutreten, müsse aber zugleich weiter Verhandlungsbreitschaft zeigen, forderte Müller. "Die EU muss jetzt Verfechter für den freien und fairen globalen Handel sein. Deutschlands und Europas Wirtschaft benötigt starke Allianzen und belastbare Netzwerke."
Die USA sind ihr wichtigster Exportmarkt für die deutsche Autoindustrie. Laut VDA wurden 2024 fast 450.000 Fahrzeuge aus deutsche Produktion in die USA exportiert. Damit ist das Land der wichtigste Auslandsmarkt. Fast jeder vierte Porsche wurde in den USA verkauft, bei BMW und Mercedes lagen der Anteil jeweils bei gut 16 Prozent, bei Audi und der Marke VW bei 8 bis 12 Prozent.
Bitcoin verliert nach US-Zollpaket an Wert
8.12 Uhr: Der Bitcoin hat mit Verlusten auf das US-Zollpaket reagiert. Allerdings konnte die älteste und bekannteste Kryptowährung der Welt die hohen Abschläge direkt nach der Ankündigung der weitreichenden Zölle durch US-Präsident Donald Trump am Vorabend zuletzt wieder reduzieren.
Zuletzt kostete ein Bitcoin am Morgen auf der Handelsplattform Bitstamp 83.550 US-Dollar und damit rund vier Prozent weniger als vor Trumps Pressekonferenz um 22 Uhr. In der Nacht war der Kurs bis auf gut 82.000 Dollar abgesackt.
Eurokurs legt nach US-Zollpaket weiter zu
8.02 Uhr: Der Euro hat nach der Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump weiter zugelegt. Der Kurs für die Gemeinschaftswährung stieg in der Nacht auf Donnerstag bis auf knapp 1,0925 Dollar. Zuletzt gab der Euro einen Teil der Gewinne wieder ab, kostete aber mit 1,0907 Dollar immer noch mehr als vor der Pressekonferenz von Trump zu den Zöllen am Mittwochabend um 22 Uhr. Kurz davor hatte der Euro 1,0850 Dollar gekostet.
Goldpreis: Trumps Zollpaket treibt Kurs auf Rekord
7.35 Uhr: Die aggressive US-Zollpolitik hat den Goldpreis in der Nacht erneut auf einen Rekord getrieben. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor mit einem gewaltigen Zollpaket Handelspartnern auf aller Welt den Kampf angesagt. Gold ist einer der wenigen Rohstoffe, der aktuell nicht von Zöllen betroffen ist.
In der Nacht auf Donnerstag ist die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London auf die neue Bestmarke von 3.167,84 US-Dollar gestiegen, zuletzt notierte der Kurs etwas darunter. Gold hat sich damit in diesem Jahr bereits um ein Fünftel verteuert, nachdem der Preis für das Edelmetall in den drei Jahren davor bereits um fast die Hälfte gestiegen war. Neben der Unsicherheit infolge von Kriegen und Konflikten ist einer der Kurstreiber auch die US-Zollpolitik.
Investoren setzen in unruhigen Zeiten unter anderem auf Gold als sogenannter sicherer Hafen.
US-Zollpaket: Tokios Börse gibt deutlich nach
Donnerstag, 3. April, 6.11 Uhr: Die Börse in Tokio hat nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zum gewaltigen Zollpaket für Handelspartner der Vereinigten Staaten stark nachgegeben. In den ersten 15 Handelsminuten fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages um rund vier Prozent. Im weiteren Handelsverlauf machte er etwas Boden gut und notierte um 11 Uhr Ortszeit ein Minus von noch 926,06 Punkten oder 2,59 Prozent beim Zwischenstand von 34.799,81 Zählern. In anderen Ländern wie Deutschland öffnet die Börse erst Stunden später, mit ähnlichen Effekten ist zu rechnen.
US-Präsident Donald Trump führt neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf die meisten Importe in die Vereinigten Staaten ein. Für viele Länder sollen je nach Handelsdefizit höhere Strafabgaben greifen, wie der Republikaner im Rosengarten des Weißen Hauses ankündigte.
Trump verkündet Zölle – Folgen an den Börsen sofort spürbar
Mehrere ETFs, die US-Aktienindizes tracken, gaben nachbörslich nach. Ein ETF auf den S&P 500 verlor rund zwei Prozent, ein ETF auf den Nasdaq sogar rund drei Prozent, ein ETF auf den Dow Jones rund ein Prozent (Stand: 23.00 Uhr).
Es ist der bisher aggressivste und folgenschwerste Schritt in der Handelspolitik des US-Präsidenten. Dies trifft die Europäische Union hart und dürfte die Weltwirtschaft im erheblichen Maße belasten. Ein Handelskrieg mit der Europäischen Union scheint nun unausweichlich.
Der Republikaner hatte den Tag der Verkündung vorab als «Tag der Befreiung» angepriesen und die Verhängung wechselseitiger Zölle angekündigt. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort ihre Zölle entsprechend im Verhältnis anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. Nun will er ein höchst komplexes System einführen, das sowohl wechselseitige als auch pauschale Strafabgaben enthält.
Trump: Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen
Zölle in Höhe von zehn Prozent sollen universell auf Importe aus allen Ländern in die Vereinigten Staaten gelten. Jenseits davon soll es individuelle Strafabgaben geben, die je nach Land variieren. Dabei werden besonders jene Länder ins Visier genommen, die aus Sicht der USA besonders hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte haben. Trump moniert neben Zölle immer wieder andere Handelshemmnisse wie Importvorgaben, Subventionen oder andere Regularien.

"Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem die amerikanische Industrie wiedergeboren wurde, als der Tag, an dem Amerika sein Schicksal zurückerobert hat, und als der Tag, an dem wir begonnen haben, Amerika wieder reich zu machen", sagte Trump. "Jahrzehntelang wurde unser Land geplündert, gebrandschatzt, vergewaltigt und ausgeplündert, von nahen und fernen Nationen, von Freunden und Feinden gleichermaßen." Dies sei nun vorbei. Trump sprach von einem der wichtigsten Tage in der US-Geschichte. Das "goldene Zeitalter" der USA komme zurück.
Trump setzt seit dem Wiedereinzug ins Weiße Haus - ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit - auf Zölle. Er verhängte bereits Strafabgaben auf alle Aluminium- und Stahlimporte, brachte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos und Autoteile auf den Weg, führte erhöhte Zölle auf alle Waren aus China ein und nahm seine Nachbarn Kanada und Mexiko ins Visier. Gerade die Autozölle treffen Europa und den deutschen Markt schwer.
Zölle haben Folgen für Verbraucher
Ein Importzoll funktioniert ähnlich wie eine Steuer. Sie muss vom importierenden Unternehmen gezahlt werden - in diesem Fall also von den Unternehmen in den USA. Es gilt als wahrscheinlich, dass die importierenden Unternehmen die höheren Kosten nicht einfach selbst übernehmen. Sie dürften sie an die Verbraucher weitergeben - die Preise steigen so, die Inflation könnte wieder angeheizt werden. Trumps Ziel ist, US-Unternehmen davon abzuhalten, Produkte aus dem Ausland einzuführen. Das soll langfristig den Produktionsstandort USA fördern.
Da mit Gegenzöllen gerechnet wird und auf die exportierenden Unternehmen Umsatzeinbußen zukommen dürften, könnte dies zu einem Rückgang der Produktion und möglichen Stellenstreichungen führen, was die Wirtschaft insgesamt belasten kann. Ein eskalierender Handelskonflikt zwischen den USA und der EU wird daher auch für deutsche Verbraucher deutlich spürbare Auswirkungen haben.
EU ist Trumps Dauerrivale
Immer wieder wettert Trump bei öffentlichen Auftritten vor allem gegen die EU. Grundsätzlich ist es Trump ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Die bereits bekannten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren sowie Autoimporte hatten den Handelsstreit mit den Europäern bereits angeheizt. Die neuen Strafabgaben könnten das Fass zum Überlaufen bringen und zu heftigen Gegenmaßnahmen aus Brüssel führen. Denn die Situation schaukelt sich bereits seit Wochen hoch. Dann dürften einzelne Produkte auch in Deutschland bald teurer werden.
Ansage vor besonderer Kulisse
Für seine Zoll-Ankündigung wählte Trump nun nicht irgendeinen Ort, sondern den Rosengarten. Es war die erste Veranstaltung des Republikaners in dem berühmten Garten direkt neben dem Oval Office nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus. Trump hat Zölle in der Vergangenheit als sein Lieblingswort bezeichnet und schon in seiner ersten Amtszeit diverse Strafabgaben eingeführt.
Er will mit Zöllen Handelsungleichgewichte korrigieren und mehr Produktion in die USA verlagern. Außerdem dürfte der US-Präsident mit der Verhängung der Zölle Stärke demonstrieren wollen, denn anderen Ländern wirft er vor, sein Land auszunutzen. Gleichzeitig könnten die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen umfassender Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Zölle dienen dem Republikaner auch als Druckmittel, um in Verhandlungen mit anderen Ländern seine Ziele zu erreichen.