Neue Musikschul-Chefin: Die berufliche Erfüllung gefunden

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Leitet die städtische Musikschule in Weilheim: Andrea Huber, die bereits zwei neue Chöre für Grundschüler initiiert hat. Der Kontakt zu den Musikschülern ist Andrea Huber wichtig © Foto: Gallmetzer

Nach 19 Jahren hat die städtische Musikschule in Weilheim eine neue Leitung: Andrea Huber (40) hat die Nachfolge von Josef Dichtl angetreten und ist mit dieser Entscheidung glücklich.

Weilheim – Musik war schon immer Bestandteil von Andrea Hubers Leben. An der Straubinger Kreismusikschule lernte sie Klavier und Akkordeon, besuchte das musische Gymnasium in Straubing und entschloss sich dazu, Sängerin zu werden. Nach dem Abitur studierte sie daher klassischen Konzert- und Operngesang in Wien.

„Dann ging es von Theater zu Theater“, erinnert sie sich an die Zeit als junge Sopranistin. Unter anderem hatte sie ein längeres Engagement an der Hamburger Kammeroper und sammelte Konzerterfahrung auf vielen renommierten Bühnen.

„Dabei habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, Leute zusammenzubringen“, erzählt sie. Daher fasste sie den Entschluss, Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in München zu studieren. „Das hat mir eine ganz neue Bandbreite eröffnet“, schwärmt sie. Parallel arbeitete sie während des Studiums an der Oberhachinger Musikschule als Gesangslehrerin.

Traumhaus und Traumjob fast zeitgleich gefunden

Um dem Einsatz an der Musikschule noch besser gerecht werden zu können, war der nächste Schritt ein Zertifikat der Elementaren Musikpädagogik an der Uni Nürnberg. „Das pädagogische Rüstzeug ist das A und O an einer Musikschule“, weiß Huber. Die Oberhachinger Musikschule wollte die sachkundige Kollegin nicht mehr missen. So wurde Huber dort 2016 musikalische Leitung und zwei Jahre später Gesamtleiterin der Einrichtung. „Es hat mich immer in diese Richtung gedrängt“, erkennt sie retrospektiv.

Abseits der Karriere war ihr und ihrem Mann, dem Pianisten Gerold Huber, ebenfalls klar, wo es hingehen soll: „Wir haben immer davon geträumt, im Fünfseenland zu leben.“ Die Option auf ein Haus in Dießen und die fast zeitgleiche Ausschreibung der Stelle an der Musikschule in Weilheim kamen da gerade recht. Huber bewarb sich und setzte sich durch. Mit unterschriebenem Vertrag genoss sie die erste Phase als Doppelspitze gemeinsam mit Vorgänger Dichtl. „Ich konnte ihm schon zwei Monate über die Schulter schauen. Die Stadt hat das wirklich großartig geplant“, lobt Huber.

Begeistert ist die neue Muikschulchefin von dem, was bereits vorhanden ist. Wie bereits Dichtl liegen ihr die über 300 Vier- und Fünfjährigen am Herzen, denen in den Kindergärten die Musik nähergebracht wird, aber auch die Projekte mit den Schulen und dem Bürgerheim will sie beibehalten.

Der Kontakt zu den Musikschülern ist Andrea Huber wichtig

Allgemein sieht sie keinen Grund, viel zu ändern, denn die Musikschule stehe sowohl in der Ausbildung und in der Wahrnehmung der Gesellschaft sehr gut da. „Ein paar kleine Stellschrauben werde ich vielleicht drehen“, verrät sie.

Zwei neue Chöre für Grundschüler hat sie schon initiiert und leitet diese. Ein weiterer Fokus wird heuer auf dem Event „Musik in der Stadt“ im Juli liegen, das passend zum Städtepartnerschafsjubiläum gestaltet werden soll – gemeinsam mit dem ganzen Team. „Die Lehrerschaft ist hochgradig qualifiziert und motiviert“, freut sich Huber über das vorhandene kreative Potenzial.

Das Wichtigste für die neue Leiterin, die Mutter eines zweijährigen Sohnes ist, bleibt neben all den organisatorischen Aufgaben der Kontakt zu den Musikschülern. Sie sieht das gemeinsame Musizieren als geeignetes Vehikel für sinnliche Erfahrungen in einer medial geprägten Welt. Außerdem werde bei vielen Kindern das Selbstbewusstsein gestärkt und ganz nebenbei das soziale Verhalten in Gruppen erlernt.

Huber hat ihre berufliche Erfüllung gefunden: „Die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns hat man einfach immer vor Augen.“ Auch privat genießt sie ihr Leben, besucht gerne Konzerte, liest, erkundet Europa oder lässt in der heimischen Natur die Seele baumeln. Sie ist angekommen und findet: „Es ist ein sehr schöner Zeitpunkt in meinem Leben.“

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