E-Auto im Winter draußen stehen lassen? Die Kälte kann schnell zur Kostenfalle werden!

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Wintertemperaturen sind für E-Autos nicht ideal. Ob man sie trotzdem draußen stehen lassen kann und wie man sie in der kalten Jahreszeit richtig lädt:

In der Kälte draußen herumstehen macht wohl keiner gern, ob jung oder alt, groß oder klein. Auch E-Autos sind temperaturempfindlich. Tatsächlich sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, sein Elektroauto lieber dort abstellen, wo es ein bisschen wärmer ist. Sonst kann einen die Kälte teuer zu stehen kommen. SÜDWEST24 verrät, was man bei E-Autos im Winter beachten muss.

Hat die Außentemperatur Einfluss auf ein Elektrofahrzeug?

Klar, alle Autos sind irgendwie dafür gebaut, draußen abgestellt zu werden. Doch E-Autos haben da – eigentlich wie Verbrenner auch – ein paar Eigenheiten. Manche Temperaturen mögen sie lieber als andere. Ideal sind laut Herstellern Außentemperaturen von 20 bis 22 Grad. Das sind keine Winterverhältnisse.

Bei Idealtemperaturen kann der Akku sich selbst am besten auf seinen Wohlfühltemperaturen von 20 bis 40 Grad halten und die maximale Energie-Kapazität erreichen, wie der ADAC erklärt. Darunter wird es für den Akku schwieriger. Er muss zunächst energieaufwendig hochgeheizt werden. Je größer der Akku und je niedriger die Temperatur, desto mehr Energie wird dafür benötigt. Doch auch sonst sollte das Auto Winter-fit gemacht werden, sonst drohen Bußgelder.

Wie lange hält ein E-Auto-Akku im Winter?

Tatsächlich ist das jedoch nicht der einzige Grund, warum der Akku eines E-Autos im Winter weniger lange durchhält. Außer fürs Fahren wird ja auch zusätzlich Strom für Licht und Heizung verwendet, die beide im Winter mehr zum Einsatz kommen. Auf Kurzstrecken kann der Verbrauch des Akkus im Schnitt um 70 Prozent steigen, wie der ADAC warnt. Dazu hat der Automobil-Club verschiedene Tests bei Idealtemperaturen und Minusgraden durchgeführt.

In Strecke umgerechnet schaffen manche Modelle in der Kälte nur noch die Hälfte an Kilometern. Auch im besten Fall verloren die Modelle mindestens 60 Kilometer Reichweite bei Temperaturen unter null. Die Reichweite geht in den Tests jedoch vor allem wegen der Heizleistung verloren. Schaffen sollten die Auto-Heizungen eigentlich 23 Grad. Bei den Tests erreichte der Innenraum in vielen Fällen jedoch nur Temperaturen unter 20 Grad.

Wie lade ich mein E-Auto im Winter?

Das bedeutet natürlich umgekehrt, dass ein E-Auto im Winter wesentlich häufiger geladen werden will. Generell gilt für das Laden im Winter, was auch sonst gilt, nur noch einmal verschärft: Ganz voll laden und ganz leerlaufen lassen vermeiden! Auch häufiges, starkes Entladen sollte vermieden werden.

Schnellladen strapaziert den Akku ebenso. Lieber über Nacht oder mehrere Stunden tagsüber laden. Ausnahmen sind lange Fahrten. Werden diese angetreten, kann man den Akku kurz vorher auf 100 Prozent laden und auch unterwegs mal an der Schnellladesäule „zapfen“. Aber das auch möglichst erst dann, wenn der Akku schon auf Betriebstemperatur ist. Das Laden aus „kaltem“ Zustand sollte man ebenfalls vermeiden.

Wie lange kann man ein E-Auto im Winter stehen lassen – was muss man beachten?

Wer sein Auto länger stehen lässt, sollte es mit einem Ladestand zwischen 30 und 70 Prozent zurücklassen. Das schont den Akku am meisten. Auch muss man es dann nicht aus dem ausgekühlten Zustand heraus gleich zum Laden anschließen. Viele Wallboxen haben dafür heutzutage einstellbare Timer eingebaut.

Durch die erschwerten Bedingungen in der Kälte ist es ratsam, wenn möglich, das Auto in einer Garage abzustellen. Zusätzlich gibt es in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs gewöhnlich Hinweise dazu, was zu tun ist, wenn man es länger stehen lässt.

Sollte man ein E-Auto jeden Tag laden?

„Länger stehen lassen“ kann im Falle von E-Autos tatsächlich schon 12 Stunden bedeuten. Um den Akku zu schonen, ist es ratsam, lieber regelmäßig und kurz zu laden. Ob das aber täglich ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Das hängt von der Reichweite der Batterie sowie dem eigenen Nutzungsverhalten ab.

Tägliche Kurzstreckenfahrten zu Arbeit, Supermarkt oder Ähnliches erfordern kein tägliches Laden. Bei Langstrecken wird man den Akku jedoch häufiger laden müssen.

E-Auto im Winter – es gibt auch Vorteile

Auch gut zu wissen: E-Autos kann man vorheizen. Das heißt, einen „Kaltstart“ muss man nicht hinlegen. Stattdessen die Standheizung einschalten, das Auto aufwärmen lassen, losfahren. Dabei kann man das Auto zuhause angeschlossen lassen, verliert also keine Reichweite und spart sich das Eiskratzen. Um nicht Eiskratzen zu müssen, gibt es jedoch noch andere Tricks. (paw)

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