Wenn das Auto im Schnee feststeckt – das können Sie tun
Schnee und Eis können in den Wintermonaten zur frostigen Falle für Autofahrer werden. Diese Dinge sollte jeder beachten, der mit seinem Fahrzeug festsitzt.
Kassel – Meteorologisch beginnt der Winter erst am 1. Dezember, doch er hat jetzt schon einige Regionen Deutschlands fest im Griff. In Hessen etwa sorgen starke Schneefälle im Taunus für Chaos auf den Straßen und zahlreiche Rettungseinsätze. Mehr als 200 Menschen mussten am 28. November 2023 aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Was tun, wenn das Auto aufgrund des vielen Schnee nicht mehr von der Stelle kommt?
Auto steckt im Schnee: Ruhe bewahren lautet die Devise
Damit es erst gar nicht zu Situationen kommt, in denen es kein Vor oder Zurück mehr mit dem Fahrzeug gibt, sind angepasste Geschwindigkeit und gefühlvolles Fahren sehr wichtig, heißt es vom ADAC auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. Zudem ist die passende Winterausrüstung essenziell: Dazu gehören montierte Winterreifen, Schneeketten für das Gebirge und Frostschutz im Scheibenwasser. Doch auch bei optimaler Vorbereitung auf die widrigsten Bedingungen, kann ein Zwangsstopp im Schnee passieren. Dann gilt vor allem eins: Nicht in Panik verfallen und auch bei Termindruck überlegt handeln.

Wenn der Tank eines Verbrenners oder die Batterie eines elektrisch betriebenen Autos einigermaßen gefüllt ist, kann ein Fahrzeug viele Stunden im Stau auch mit laufender Heizung stehen bleiben. Steht sämtlicher Verkehr, sollten Fahrer nach Möglichkeit im Fahrzeug bleiben und die Heizung laufen lassen, rät der ADAC. Allerdings sollten Gebläse, Sitzheizung und Radio bei abgestellten Motor nicht unnötig angelassen werden. So kann ein vorzeitiges Entleeren der Batterie vermieden werden.
Gemächliches Anfahren empfohlen
Nicht überhastet zu agieren gilt auch beim Tritt aufs Gas. Kräftig ins Gaspedal zu treten kann im Schneechaos sogar dazu führen, dass sich die Reifen noch tiefer eingraben und so ein Weiterkommen aussichtsloser machen. autorevue.at rät, die Räder gerade auszurichten, die Kupplung langsam kommen zu lassen und vorsichtig Gas zu geben. Für besseren Grip können eine Fußmatte, Sand oder auch Schneeketten als Unterlage genutzt werden. Schnee und Eis auf dem Fahrzeug sowie Schneebarrieren auf der Fahrbahn sollten laut ADAC entfernt werden.
SUV schneesicher? Größer ist nicht immer besser.
Fahrzeuge mit Allradantrieb oder SUV gelten zwar grundsätzlich als geländetauglicher, sollten bei starkem Schneefall aber nicht überschätzt werden, mahnt der ADAC. Diese seien meist für den Betrieb auf glatten Straßen optimiert, genauso wie deren Reifen. Leichtere Kleinwagen hingegen mögen zwar weniger PS haben, können aber leichter von weiteren Personen angeschoben werden, als größere SUV.
Schafft das keine Abhilfe und sind helfende Hände zugegen, kann das Auto bei abwechselndem Gasgeben und Auskuppeln und gleichzeitigem Anschieben vor- und zurückgerollt werden, weiß autorevue.at. Laut Reifenhersteller Uniroyal kann es auch helfen, wenn etwas Luft aus den Antriebsreifen abgelassen wird, um so die Reibungsfläche und Haftung zu vergrößern. Dies sollte allerdings nur eine Option sein, wenn die Reifen unmittelbar danach wieder aufgepumpt werden können.
Was tun, wenn andere Fahrzeuge feststecken?
Werden Abschlepphilfen verwendet, sollten diese laut ADAC zugelassen sein und nur an vorgesehenen Stellen wie der Anhängerkupplung befestigt werden. Im Zweifelsfall rät der ADAC, professionelle Abschleppdienste in Anspruch zu nehmen. Bei jeder Bergungsaktion gilt jedoch: Der restliche Verkehr, sofern dieser reibungslos fließt, darf nicht gefährdet werden. Auch sich selbst und andere sollten nicht unnötiger Gefahr ausgesetzt werden.
Anderen im Schnee gestrandeten Fahrern zu helfen, gebietet sich aber dennoch. Etwa indem ihnen mangels funktionierender Heizung Zuflucht im eigenen Auto gewährt, nötiges Material geliehen oder beim Schieben geholfen wird, empfiehlt der ADAC.