Für die Schausteller ist kein anderes Leben vorstellbar

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Traditionsreiche Schausteller: Nina Triska, Philipp Triska, Laura Triska (von links), auf dem Arm die zweijährige Hannah und vorne der fünfjährige Toni sind auf rund 15 bis 20 Volksfesten im Jahr zusammen unterwegs. © sim

Schaustellerfamilie Triska ist seit 90 Jahren auf dem Dachauer Volksfest.

Dachau - Als Dachau 1934 zur Stadt erhoben wurde, gab es selbstverständlich ein Dachauer Volksfest. Die Veranstaltung hatte da schon eine gewisse Tradition, schließlich war es bereits 1887 das erste Mal offiziell gefeiert worden.

Familie Winter war erstmals im Jahr 1934 dabei

Im Jahr 1934 erstmals mit dabei: die Familie Winter. 1896 hatte Gottfried Winter sein Schaustellerunternehmen gegründet und präsentierte in Dachau sein Kinderkarussell, später bot er auch eine Schießbude an.

Die Familie hat also eine lange Schaustellertradition, die bis heute weitergeführt wird. Philipp Triska, seine Schwester Nina Triska und die Eltern Willi und Petra Triska sowie seine Tante Margarete Winter haben mit dem „Baumstriezel“ und „Langos“ jeweils eigene Stände am Dachauer Volksfest.

Philipp Triska kümmert sich mit seiner Frau Laura, die ebenfalls aus einer Schaustellerfamilie stammt, und den Kindern Hannah und Toni um „Winter‘s Fischhaus“, das bereits seit 20 Jahren einen festen Platz auf dem Volksfest hat.

Neben Schießbuden, Schiffschaukel und Kinderkarussell waren die Winters Anfang 80er-Jahre auch mit dem Winkingerschiff  und Ende der 80er-Jahre dem Fliegendenen Teppich auf dem Dachauer Volksfest vertreten.
Neben Schießbuden, Schiffschaukel und Kinderkarussell waren die Winters Anfang 80er-Jahre auch mit dem Wikingerschiff und Ende der 80er-Jahre dem Fliegenden Teppich auf dem Dachauer Volksfest vertreten. © privat

„Wir haben eine sehr treue Stammkundschaft“, schwärmt Philipp Triska, für den Dachau jedes Jahr ein ganz besonderes Volksfest ist. Nicht nur wegen der Stammkundschaft und dem „sehr guten Draht zur Stadt, zu Oberbürgermeister Florian Hartmann und zum Volksfestreferenten Robert Gasteiger“: Der 36-Jährige wurde 1988 während des Dachauer Volksfestes geboren. Der Familienvater schätzt aber auch die „schöne Altstadt“ und das Freibad sehr, das die Familie gerne nutzt. „Wir fühlen uns hier immer willkommen“, betont der Schausteller, der seinen Hauptwohnsitz in München hat.

Vor 20 Jahren den Fischstand eröffnet

Den Fischstand, den seine Großeltern Leonhard und Waltraud Winter vor 20 Jahren eröffneten, führt er mit Liebe und Begeisterung, mit Stammkräften und Saisonarbeitern, die ihm auch in den schwierigen Pandemiezeiten die Treue gehalten hatten.

Die Idee, Fischsemmeln und andere Brotzeiten auf dem Dachauer Volksfest anzubieten, war kein Zufall. Die Verwandtschaft zur „Fischer Vroni“ brachte die Familie dazu, einen eigenen Wagen mit Fischspezialitäten zu bauen. Und auch heuer wird das Angebot, wie jedes Jahr, bestens angenommen. Philipp Triska ist zufrieden, das Geschäft läuft gut.

Ende der 80er-Jahre war der Fliegende Teppich die Attraktion.
Ende der 80er-Jahre war der Fliegende Teppich die Attraktion. © privat

Seine Oma Waltraud Winter, die bis 2019 noch fleißig im Familiengeschäft mithalf, ist mit Dachau ebenfalls mehr als nur beruflich verbunden. Als gebürtige Wiedenzhauserin hat sie einen Bezug zum Landkreis und bekam auf dem Dachauer Volksfest regelmäßig Besuch von Freunden und Nachbarn, die sich immer freuten, ihre Waltraud und ihren Mann Leonhard zu sehen. Beide hatten sich – wie kann es anders sein – auf dem Dachauer Volksfest kennengelernt.

Das Schaustellerblut hat Philipp Triska aber nicht nur von der Familie seiner Mutter, den Winters. Auch sein Vater Willy Triska ist Schausteller durch und durch. „Die Familie meines Vaters Willy Triska waren Zirkusleute und Artisten aus dem Sudetenland, dem heutigen Tschechien“, erklärt der 36-Jährige. Er könne sich daher einfach „kein anderes Leben vorstellen“!

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