Wechsel bei Dachauer Traditionsunternehmen: Aus Fink wird Veolia

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Den bekannten „Fink“-Schriftzug, den die Laster auf dem Firmengelände (noch) tragen, wird es langfristig nicht mehr geben. © hab

Das Dachauer Entsorgungsunternehmen Fink gehört nun zum internationalen Veolia-Konzern. Die Übernahme der Nürnberger Hofmann-Gruppe, zu der Fink bereits seit einigen Jahren gehört hatte, durch Veolia wurde offiziell vom Bundeskartellamt genehmigt. Veolia verspricht: Für die Kunden im Landkreis Dachau ändert sich dadurch nichts.

Dachau – Einer der vermutlich ältesten Betriebe in der Stadt firmiert an der Theodor-Heuss-Straße 11: die Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG. Wobei die Firma erst seit kurzem diesen Namen trägt. In den 71 Jahren zuvor war es das Entsorgungsunternehmen Fink, das – 1953 als Peter Fink GmbH gegründet – zu einem der führenden Entsorgungsfachbetriebe der Region wurde.

Dass aus Fink nun Veolia wurde, liegt daran, dass der international tätige Großkonzern Veolia, dessen Deutschland-Zentrale in Hamburg sitzt, die Nürnberger Hofmann-Gruppe übernommen hat. Fink, eine Hofmann-Tochter, wanderte damit nun ebenfalls in neue Hände.

Für die rund 60 Fink-Mitarbeiter würde sich durch die Übernahme aber nichts ändern, wie Veolia-Sprecherin Diana Viets auf Nachfrage der Heimatzeitung berichtet. „Alle Mitarbeitenden und bestehenden Verträge wurden von Veolia übernommen und in die bestehenden Strukturen integriert.

Standort Dachau soll „nicht nur erhalten, sondern gestärkt werden“

Für die meisten Beschäftigten, besonders im operativen Bereich, bleiben die täglichen Abläufe weitgehend unverändert – abgesehen von neuer Arbeitskleidung und eventuell erweiterter Arbeitssicherheitsregelungen.“ Überhaupt, so betont Viets, schätze man bei Veolia „die lokale Expertise in Dachau und werden den Standort nicht nur erhalten, sondern stärken“!

Auch für die Kunden ändere sich zunächst wenig: „Um Ressourcen zu schonen, werden bestehende Container und Fahrzeuge zunächst weiterhin genutzt und erst bei Neuanschaffungen mit dem Veolia-Logo versehen.“ Daher, so Sprecherin Viets, werde „das vertraute Fink-Logo noch eine Weile im Stadtbild präsent sein“. Auch die lokalen „vertrauten“ Ansprechpartner blieben dieselben; gleichzeitig aber erhielten die Kunden „Zugang zu den Möglichkeiten eines global agierenden Unternehmens“.

Dass es in den vergangenen Tagen zu Ausfällen bei der Leerung der Blauen Tonnen gekommen ist (wir berichteten), ist laut Viets natürlich „bedauerlich“, sei aber einzig auf „unvorhergesehene betriebliche Engpässe zurückzuführen, die uns vor erhebliche logistische Herausforderungen gestellt haben“.

Kranke Mitarbeiter und defekte Telefonanlage

Wobei neben krankheitsbedingten Ausfällen unter den Fink- beziehungsweise Veolia-Mitarbeitern auch noch eine andere Unpässlichkeit hinzukam, wie Ursula Schramm aus der Dachauer Veolia-Filiale erklärt: „Wir hatten von 2. bis 8. August ein Problem mit der Telekom, die Leitung war defekt.“ Die Folge sei gewesen: „Wir waren von der Welt abgeschnitten.“ In Kombination mit der ausgefallenen Tonnen-Leerung bleibt Schramm daher nur zu konstatieren: „Manchmal kommt einfach alles zusammen.“

Viets beteuert daher, „dass wir alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren, um unseren Betriebsablauf zu optimieren und solche Ausfälle in Zukunft zu vermeiden. Unser Ziel ist es, schnellstmöglich zu unserem gewohnten zuverlässigen Service zurückzukehren“. Bis zur nächsten Leerung mögen die Besitzer ihre Tonnen allerdings erstmal wieder „von der Straße entfernen“ und ihr Altpapier kostenlos über die Recyclinghöfe des Landkreises zu entsorgen. Bitte beachten: Für Papier und Kartonagen gibt es getrennte Container.

Dies ist auch der Tipp des Landratsamts, das zudem betont, dass „die Papiertonne ein kostenloses Angebot der Firma Veolia (vormals Firma Fink) ist“.

Ob dies die aufgebrachten Tonnenbesitzer besänftigt? In der Hamburger Veolia-Zentrale hofft man dies zumindest. Und man betont, dass etwaige Gerüchte, Veolia würde aus Personalmangel die Tonnenleerung nicht mehr bewerkstelligen können, falsch seien. Viets: „Die nächste reguläre Leerung wird planmäßig zum nächsten vorgesehenen Abfuhrtermin stattfinden!“

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