Neues zweitägiges Gravel- und Crossevent auf dem Gelände der Breitenbergbahn Pfronten kam gut an
Kürzlich fand zum ersten Mal die Klapprad Cross WM statt. Klapprad- und Gravelbike-Fahrer aus ganz Deutschland trafen sich dazu an der Breitenbergbahn in Pfronten.
Stellen Sie sich vor es ist WM und nur eine Frau ist am Start. Die Rede ist nicht von der Herren Fußball WM, sondern von der Klapprad Cross WM, die vor kurzem zum ersten Mal stattfand. Am Fuße der Breitenbergbahn Pfronten, trafen sich Klapprad- und Gravelbike-Fahrer aus ganz Deutschland.
Erstaunlicherweise war trotz der Nähe zum Nachbarland kein österreichischer Teilnehmer dabei. Die Frauen waren ohnehin nur spärlich vertreten, wie die Siegerin und zugleich einzige weibliche Klapprad-Athletin, Carolin Bleisteiner, bedauerte. Das Mifa-Klapprad aus der ehemaligen DDR, bekam sie vom FKK-Guru, Eric Benkert, geschenkt. Wobei FKK für Freie Klapprad Kultur stehe.
Konkurrenz hätte die sechsundvierzig Jährige sicher nicht gescheut. Vor 3 Jahren überquerte die auch als Klappauterfrau bekannte Mannheimerin per Klapprad die Alpen. Ohne Begleitung fuhr, schob und trug sie eines ihrer dreißig Klappräder von Oberstdorf zum Gardasee. Total beklappt, äh bekloppt könnte man meinen. Das sportliche Klappradfahren ist jedoch nicht neu.
Klapprad Cross WM ist keine Konkurrenz zur Klapprad-WM
Im Rahmen des MTB Marathon Pfrontens findet bereits seit 16 Jahren die Klapprad-WM im Allgäu statt. Die Strecke rauf zum Breitenberg ist so steil, dass fast alle zwischendurch schieben müssen. Hannes Zacherl, vom Radsport Zacherl und Müller, und Thomas Braun von Newmen, organisierten dieses neue zweitägige Event im Allgäu, dass keine Konkurrenz zur bestehenden Klapprad-WM sein soll. Hannes Zacherl saß gleich bei beiden Bewerben mit im Sattel.
Schieben oder gar Tragen war auch auf dem einen Kilometer langen Hindernis-Parcours an der Breitenbergbahn angesagt. 30 und 40 Minuten und eine Runde galt es durchzuhalten. Dabei nahmen einige die engen Kurven radelnd, während vor allem unter den Klappradfahrern die Technik aus schnellen Ab- und Aufsteigen bestand. Bei den Männern siegte Johannes Herrmann, der sich von einem Freund ein Klapprad für die Teilnahme auslieh. Er sitze sonst auf dem Rennrad. Vom Race BMX fahren nahm der zweitplatzierte, Jonas Auhorn die Power, trotz zeitlichen Verlustes durch notwendiges Aufpumpen des Hinterreifens, den dadurch vor ihm fahrenden Manne Heinz einzuholen und in der allerletzten Runde zu überholen.
Nach den Klapprädern kommen die GravelBikes
Kurz darauf, pünktlich um 13 Uhr starteten die 27 Männer und zwei Frauen mit ihren GravelBikes auf den teils schon leicht matschig gefahrenen Cross-Parcours. Was Cynthia Kipper, die mit einem Rennrad antrat, zum Verhängnis wurde. Der Schlamm setzte sich zwischen Rahmen und Reifen fest und sie musste das Rennen beenden. Dadurch konnte sich Nicki Sauter, die trotz Sturz in der zwanzigste Minute, die weiteren 20 Minuten Runde um Runde rockte, konkurrenzlos den ersten Platz sichern. Die Pfrontenerin und ehemalige Triathletin erfuhr vom Cross Fest und holte dafür das verstaubte Cross-Bike aus dem Keller.
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Bei den Männern gewann Tobias König aus Obergünzburg, der dieses Jahr bereits Gesamtzweiter in der MTB-Bundesliga wurde, vor Christoph Höß und Tobias Böck, die nur 8,7 Sekunden voneinander trennten. Neben Kaffee und Kuchen gab es auch veganes Chilli. Die Firma Simplon bot Rennräder, Mountain– und Gravel-Bikes für kurze Probefahrten. Wobei das Gravel-Modell mit 8,3 kg Gesamtgewicht keine dreihundert Gramm schwerer war als deren preisgünstigstes Rennradmodell. Wie geländegängig und wendig so ein Gravel-Bike ist, haben die Sportler beim vierzigminütigen Gravelino Cross bewiesen.
Organisator, Hannes Zacherl, der den Parcours gesteckt hat, betont, dass bei dem Event der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Für alle die den Wettkampf scheuen oder es lieber gemütlicher angehen, fand am Sonntagvormittag ein ca. vierzig Kilometer langer Social Ride nach Wiggelsbach zur Firma Newmen statt. Sowohl das Graveln wie auch das Klappradfahren sind ein Hobby für jung und älter. Bei den Wettbewerben waren mit Jahrgang 1997 bis 1956 gleich mehrere Generationen am Start. Alle Teilnehmenden kamen gesund und glücklich ins Ziel und waren sich einig: Nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei!

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