Obwohl genug Platz da ist: Bauer darf in der Ortsmitte nicht erweitern

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Platz wäre hinter dem Bauernhof genügend, aber der Hohenfurcher Landwirt darf trotzdem keinen Laufstall bauen. © Christine Wölfle

Der Hohenfurcher Landwirt, der seinen Hof mitten im Ort hat, darf diesen nicht um einen Laufstall erweitern. Das Landratsamt hat dem einen Riegel vorgeschoben.

Hohenfurch – Bereits zum zweiten Mal wurde der Bauantrag des Hohenfurcher Landwirts jetzt im Gemeinderat behandelt. Bei der zurückliegenden Sitzung hatte man den Tagesordnungspunkt vertagt, weil man erst einige Punkte klären wollte. Unter anderem, welche Konsequenzen ein Rückzug des Antrags für den Landwirt hätte, und welche für die Gemeinde (wir berichteten).

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„Jetzt stellt sich die Situation ganz anders dar“, erklärte Bürgermeister Guntram Vogelsgesang den Räten. Mittlerweile liegt ein ablehnender Bescheid des Landratsamts vor. Grund: Die Emissionswerte seien jetzt schon zu hoch.

Bestandsschutz bewahrt vor Konsequenzen

Eine Erweiterung der Ställe und damit auch der Anzahl der Kühe von derzeit 63 auf 80 würden diese festgelegten Werte noch mehr übersteigen. Zwar bräuchte der Landwirt keine Konsequenzen mit den jetzigen Werten fürchten, Stichwort Bestandsschutz, aber er dürfe eben nicht erweitern.

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Doch wie soll die Gemeinde jetzt entscheiden? Den Bauantrag ebenfalls ablehnen und darauf hoffen, dass trotzdem zusammen mit allen Beteiligten eine Lösung gefunden wird? Nein, das wollten die Gemeinderäte auch dieses Mal nicht. „Wir wollen ein Dorf bleiben, und dazu gehört die Landwirtschaft im Ort“, machte sich auch Markus Rieger für den Antragssteller stark.

Gemeinderäte wollen ein Zeichen setzen

Und alle anderen Räte folgten ihm. „Da wird die Anbindehaltung verboten, der Landwirt will darauf mit einem Laufstall reagieren, und dann darf er nicht?“, fragten sie und weigerten sich, einem Beschluss zur Ablehnung des Vorhabens zuzustimmen. „Dann müssen wir einen Weg finden, wie wir alle Beteiligten an einen Tisch bekommen und eine Lösung finden“, konstatierte Vogelsgesang.

Zu den Auflagen des Landratsamts kommt auch noch, dass nicht alle Nachbarn des Bauernhofs eine zustimmende Erklärung unterschrieben hätten. Da seien laut Bürgermeister mehrere Seiten anzuhören.

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„Setzen wir ein Zeichen und stimmen dem Antrag zu“, forderte Matthias Zeidlmaier und erhielt dafür die Unterstützung des gesamten Gremiums. Da der Bürgermeister schon früh erkannte, wohin der Weg geht, hatte er schon nebenbei angefangen, die Beschlussvorlage umzuschreiben. Diese beinhaltet jetzt das Einvernehmen des Gemeinderats mit dem Bauvorhaben und die Forderung nach einer Kontaktaufnahme durch das Landratsamt, wenn dieses den Bauantrag tatsächlich endgültig ablehnen sollte.

Dieser Beschluss fiel einstimmig.

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