Abschlussfeier an der Mittelschule Peiting: „Spielt euer Spiel des Lebens mutig!“
Ein neuer, spannender Lebensabschnitt hat mit dem gestrigen Freitag für 64 Schüler der Mittelschule Peiting begonnen: Die Neunt- und Zehntklässler bekamen ihr Abschlusszeugnis.
Peiting - „Tage wie diese“ intoniert der Chor der 6b inbrünstig für die Neunt- und Zehntklässler, die stolz ihre blauen Abschlusszeugnismappen halten. Im Anschluss wird ein Gruppenbild gemacht – ein Schnappschuss für die Ewigkeit, eine Erinnerung an eine besondere Zeit, an besondere Menschen, an eine Schule, die sich mehr nach Familie anfühlt als ein Ort zum Lernen, wie es Peitings zweiter Bürgermeister Gunnar Prielmeier formuliert. Nur wisse man nicht so genau, wer hier das Familienoberhaupt sei: Rektor Jochen Böhm oder Hausmeister Max, der mit Geschenken quasi überhäuft wurde. Offenbar macht er einen ebenso guten Job wie die Lehrer: Durchgefallen ist in diesem Jahr nicht ein einziger. Respekt!
Das könnte auch daran liegen: „Wir haben alle hart gearbeitet, sind immer dran geblieben“, so Schülersprecherin Thalia Stiebitz. Freilich haben es zwar in erster Linie die Schüler selbst geschafft. „Aber vor allem unsere Klassenlehrer haben es geschafft, dass wir jetzt im Alltag nicht so aufgeschmissen sind“, formuliert es Schülersprecher Maximilian Seidel.
„Seid‘s pünktlich, freundlich, ehrlich. Dann findet Ihr in jedem Team eine Basis, die ausbaufähig ist.“
Rektor Jochen Böhm nimmt die stolzen Schüler und Eltern in seiner Abschlussrede mit in die bunte Lego-Welt und ihre Bausets. Zwar gäbe es das „fleißig bis zum Schluss“-Set. „Zugegeben, dieses Set wurde nicht am häufigsten gewählt.“ Komisch. Schließlich ist da ja auch noch der beliebte „Wozu brauche ich das?“-Bausatz. „Schüler, die sich für dieses Set entschieden haben, waren mitunter mehr mit der Diskussion möglicher Veränderungen beschäftigt, als mit dem Bau selbst – für Lehrkräfte ein anspruchsvoller Bautyp.“ Und dann wäre da auch noch das „Spar“-Set, mit dem aber immerhin noch „Ergebnisse am Limit“ erreicht worden seien. Böhms Ratschlag für die Absolventen: „Spielt Euer Spiel des Lebens mutig, habt Spaß, aber investiert viel in ein tragfähiges Fundament.“ Das Leben sei kein Spiel, „aber nah dran“.
Einen pragmatischen Tipp gabs von Gunnar Prielmeier mit auf den Weg: „Seid‘s pünktlich, freundlich, ehrlich. Dann findet Ihr in jedem Team eine Basis, die ausbaufähig ist.“ Rottenbuchs Bürgermeister Markus Bader griff einmal mehr den Gedanken von Konrektor Andreas Gasser auf: Die Welt, sie ist im Umbruch. Im Umbruch ist auch das Leben der Absolventen. Trotzdem: „Der Schulabschluss ist kein Schlusspunkt, er ist ein Anfangspunkt.“
Zeitreise in die Vergangenheit
Das Bild eines Kompasses bemühten die Klassenleiter Wolfgang Wimmer, Katrin Barthelmes und Susann Möckel – ein Symbol für Orientierung, aber auch eine Möglichkeit, im Leben Kurs zu halten und Orientierung zu finden. Einig waren sich die drei Klassenleiter auch, dass ein Kompass nicht ausreiche, um durchs Leben zu kommen. „Es braucht Mut und Entschlossenheit.“ Trotz Kompass: „Es ist nie zu spät, die Richtung zu ändern und neu zu beginnen.“ Zum Abschied gab‘s für jeden Absolventen einen kleinen Kompass und von Rektor Böhm einen Legostein obendrauf.
Ein Höhepunkt, den die Klassenleiter ihren ehemaligen Schützlingen präsentierten: Eine Diashow, eine Zeitreise in die Vergangenheit. Viel Gelächter gab es aus den Zuschauerreihen über die Bilder der Absolventen, die sie in jüngeren Jahren oder bei lustigen Aktionen zeigen. Erwachsenwerden im Zeitraffer quasi. Irgendwann wird auch das Abschlussbild von diesem Vormittag in der Zeitraffer-Diashow landen. Ein Moment, der das ganze Leben unvergessen bleiben wird.