US-Innenminister bestätigt – er kandidierte gegen Trump und ist großer Öl-Fan

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Doug Burgum wird neuer US-Innenminister. Der ehemalige Gouverneur von North Dakota ist eine weitere Trump-Nominierung, die vom Senat bestätigt wurde.

Washington, D.C. – Einige von Donald Trumps Kabinetts-Nominierungen sind noch in der Schwebe. Einer gesellt sich nun zu den Kandidaten, die vom Senat bestätigt wurden. Doug Burgum, von Trump als Innenminister nominiert, wurde am 30. Januar auch vom US-Senat als „Secretary of State“ bestätigt. Burgum, Milliardär und ehemaliger Gouverneur von North Dakota, erhielt sogar Partei übergreifend Unterstützung. Von den 45 Demokraten im Senat stimmten nur 17 (und ein unabhängiger Senator) gegen Burgum. Kurzzeitig war Burgum im Vorlauf der US-Wahl im Gespräch, Vizepräsident unter Trump zu werden.

Der Milliardär wollte zuvor sogar selbst Präsident werden. 2023 startete er seine eigene Präsidentschaftskampagne, die er jedoch nur wenige Monate später wieder aufgab. Neben seiner Rolle als Innenminister der Vereinigten Staaten wird Burgum auch Vorsitzender des „National Energy Council“, wie CBS News berichtet. Dabei ist seine Rolle klar. Burgum soll Donald Trumps Slogan „drill, baby, drill“ in die Realität umsetzen und die Ölproduktion der USA ankurbeln. Neben der illegalen Migration eines der wichtigsten Wahlkampfthemen für Donald Trump.

Burgum als Verfechter von Trumps Ölindustrie – sein eigener Staat setzt auf Erneuerbare

Burgum selbst profitiert schon lange von der Ölindustrie in seinem eigenen Staat. Land, das seiner Familie gehört, verpachtet der Minister an Mineralölunternehmen, wie AP News schreibt. Burgum selbst stellte die Zuverlässigkeit der Erneuerbaren während seiner Senatsanhörung infrage und plädierte für mehr Kohle- und Nuklearstrom, die die Grundlast des US-Stromverbrauchs decken können.

Dabei kam es während der Senatsanhörung auch zu einer etwas kuriosen Situation. Denn beim genaueren Hinsehen ist Burgum gar kein Hardliner, der nur auf den fossilen Brennstoff setzt. Ein Drittel der Stromproduktion in North Dakota fällt auf die Windenergie.

Doug Burgum am 16. Januar bei seiner Senatsanhörung zum US-Innenminister.
Doug Burgum am 16. Januar bei seiner Senatsanhörung zum US-Innenminister. © IMAGO/Mattie Neretin

Kuriose Szene bei Senatsanhörung: Burgum verteidigt Trumps Ölstrategie

Das merkte auch Senator Angus King, einer der zwei parteiunabhängigen Senatoren im US-Kongress, an. Als King bei der Anhörung am 16. Januar das Wort hatte, sagte er an Burgum gerichtet: „Über 30 Prozent, 36 Prozent Ihres Stroms kommen aus der Windenergie. Und ich hoffe, dass eines der Projekte, die Sie in Angriff nehmen werden, wenn Sie bestätigt werden, darin besteht, Ihren Chef davon zu überzeugen, dass Windenergie nicht nur schlecht ist.“

Zum Vergleich: die USA beziehen insgesamt nur zu 12,7 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. North Dakota ist da einer der Vorreiter der 50 US-Staaten. Burgum jedoch redete seinen Erfolg im Senat fast schon schlecht. Man müsse die richtige Balance finden, meinte der Innenminister. Und in seinem eigenen Staat sei man zu weit in die Richtung der Erneuerbaren gegangen. „Wo wir aktuell zu wenig von haben, ist die Grundlast.“ Sprich: Energie aus fossilen Brennstoffen oder Atomenergie. Also genau das, was Trump will. (sischr)

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