Neues Feuerwehrhaus in Fischbachau: Pläne erstmals vorgestellt - Zeitplan steht
Das Feuerwehrhaus in Fischbachau steht vor einem Neubau. Noch in diesem Herbst soll der Abriss starten, im Jahr 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Fischbachau – Lange hatte die Gemeinde über eine Sanierung nachgedacht, doch seit Mitte 2022 ist klar: Das Feuerwehrhaus in Fischbachau soll einem Neubau weichen. Nun hat Florian Erhardt, der sich in einer EU-Ausschreibung als Architekt durchgesetzt hat, erstmals Pläne in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vorgelegt. Sie zeigen ein funktionales Gebäude, das mit einer Kombination aus Massiv- und Holzbauweise überwiegend Gefallen im Gremium fand. Sollte mit der Genehmigung alles klappen, könnte im Herbst mit dem Abbruch begonnen werden. Spätestens im Frühjahr nächsten Jahres soll der Bau selbst starten. Ein Jahr später, im Frühjahr 2026, soll der Neubau fertig sein. „Das ist der grobe Zeitplan“, fasste Erhardt zusammen. Die Kostenschätzung bleibt bei rund 2,56 Millionen Euro – ohne den Abriss.
Für diese Summe bekommt die Gemeinde drei Fahrzeughallen mit Sanitäranlagen, einen Kommandantenraum, Spintbereiche, eine Werkstatt, einen Putzraum und eine von außen zugängliche Schlauchwaschanlage im Erdgeschoss. Letztere könne von allen Wehren in der Gemeinde mitgenutzt werden, betonte Erhardt.
Im Obergeschoss sollen drei Notfallzimmer für Katastrophenfälle eingerichtet werden, die die Gemeinde etwa für Brände, Hochwasser, externe Einsatzkräfte oder Obdachlosigkeit vorhalten muss. Die spartanisch eingerichteten, zeitlich befristeten Zimmer können über eine Außentreppe erreicht werden und sind vom Gerätehaus abgetrennt. Ebenfalls im Obergeschoss sind ein Atemschutzraum, eine Küche, ein Schulungsraum und ein Lager vorgesehen, das durch einen Lastenaufzug mit den Fahrzeughallen verbunden ist.
Zweites Obergeschoss in einem Gebäudeteil
In dem Gebäudeteil, in dem keine Fahrzeuge parken, schlüpft wegen der geringeren Deckenhöhe ein zweites Obergeschoss unters Dach. Hier findet ebenfalls eine Lagerfläche Platz, die über den Lastenaufzug erschlossen ist. Weil das Gebäude leicht eingedreht wird, müssen zwei Birken und zwei Robinien gefällt werden, erklärte der Architekt. Nur so können alle Fahrzeuge ein- und ausparken, ohne im Einsatzfall eine Kreuzungssituation auf der Fläche zu schaffen.
„Ich habe gelernt, dass ein Feuerwehrhaus immer zu klein ist“, schloss Erhardt seine Vorstellung. Nachdem er sich umfangreich mit den Bedarfen der Feuerwehr auseinandergesetzt habe, plädierte er für eine Außenwand ohne Beton, um bei Bedarf leichter daran anbauen zu können.
Ähnliches schlug Michael Gartmaier (CSU) auch für die Notfallzimmer im ersten Obergeschoss vor. Sollte die Gemeinde irgendwann eine passendere Unterbringung dafür finden, wäre eine Leichtbauweise hilfreich, um flexibel zu bleiben. Zudem könne man über eine Einschalung des Treppenaufgangs nachdenken, um das Gebäude optisch traditionsreich aussehen zu lassen. Dem setzte Martin Bacher (FWG) entgegen, wichtiger als eine Bauernhof-Optik sei es, das Vorhaben zeitig umzusetzen. Dem will Erhardt gerne nachkommen: Im nächsten Schritt will der Architekt nun den Eingabeplan fertigstellen, der nach der Zustimmung des Gemeinrats ans Landratsamt geht. Parallel können erste Gewerke geplant werden.
Sanierung keine Alternative
Entschieden hat sich der Gemeinderat für den Neubau nach einem langjährigen Entscheidungsprozess, in dem sich auch ein Arbeitskreis gebildet hat. Bürgermeister Stefan Deingruber erinnerte daran, dass eine Sanierung fast gleich teuer wie ein Neubau gewesen wäre, aber mehr Risiken geborgen hätte. Auch der Standort sei hinterfragt worden. Weil aber die meisten Aktiven aus Fischbachau kommen, schieden Alternativen wie etwa am Wolfsee aus.
Meine news
Ein im Zuge des Neubaus ebenfalls geplantes Nebengebäude, in dem öffentliche Toiletten und eine kleine Küche für Feste im Kurpark untergebracht werden sollen, wird zu einem späteren Zeitpunkt besprochen. Der vorgesehene Platz wurde aber bereits eingerechnet, erklärte Deingruber. nap
Eine Auswahl aller wichtigen Geschichten aus Ihrer Region erhalten Sie in unserem kostenlosen Newsletter regelmäßig und direkt per Mail. Melden Sie sich hier an für Tegernsee, hier für Miesbach und hier für Holzkirchen.