Trump riskiert Gefängnis: Neue Taktik könnte ihm zum Verhängnis werden

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Trump umgeht die Nachrichtensperre im Schweigegeld-Prozess mit einer cleveren Taktik. Doch ein Anwalt sieht darin mögliche Verstöße.

New York City – Donald Trump, der aktuell durch eine Nachrichtensperre gehindert ist, eigene Kommentare zum Schweigegeld-Prozess abzugeben, scheint eine alternative Methode gefunden zu haben. Er verlässt sich auf Notizen, die er an seine Unterstützer weiterleitet, um seine Botschaft zu verbreiten. Dieses Vorgehen könnte jedoch, laut einem Anwalt, weitreichende Folgen haben.

Andrew Rice, ein Journalist, berichtete auf MSNBC, dass Trump während der Gerichtsverhandlungen Aussagen „kommentieren und bearbeiten“ würde. Rice behauptete, er habe nahe genug an Trump gesessen, um seine Taktik zu beobachten. „Während Michael Cohen gegen ihn aussagte, ging er die Zitate durch, die diese Leute sagen wollten“, erklärte der Journalist.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (M) erscheint vor seinem Prozess vor dem Strafgericht in Manhattan.
Donald Trump wurde bereits beim letzten Verstoß gegen die Nachrichtensperre vor einer Kurzhaft gewarnt. © picture alliance/dpa/POOL Getty Images/AP | Spencer Platt

Anwalt warnt: Trump-Notizen könnten erneuten Verstoß beweisen

David R. Lurie, ein Anwalt aus New York, stellte auf X klar: „Diese Notizen sind keine privilegierten Dokumente, und wenn ihr Inhalt etwas von dem widerspiegelt, was Trumps GOP-Kumpanen der Presse sagten, könnten die Notizen Verstöße gegen die Anordnung des Gerichts beweisen“. In der gerichtlichen Anordnung zur Nachrichtensperre ist es Trump ausdrücklich untersagt, „Stellvertreter“ für seine Aussagen zu verwenden.

Bereits am 6. Mai hatte Richter Juan Merchan im Schweigegeld-Prozess eine Geldstrafe von 1.000 US-Dollar gegen Trump verhängt. Dies war das zehnte Mal seit Prozessbeginn, dass Trump seine Nachrichtensperre missachtete. Sollte sich Trumps Verhalten nicht ändern, drohte Merchan mit einer Gefängnisstrafe.

Republikaner ruft auf: „Stimme für Präsident Trump erheben“

Der republikanische Senator Tommy Tuberville äußerte gegenüber dem konservativen Nachrichtensender Newsmax: „Wir hoffen, dass jeden Tag mehr Senatoren und Kongressabgeordnete aufstehen, um ihn zu vertreten und in der Lage zu sein, diese Nachrichtensperre zu überwinden, und das ist einer der Gründe, warum wir uns auf den Weg gemacht haben – um unsere Stimme für Präsident Trump erheben zu können“.

Am Montag waren Tuberville und weitere Senatsmitglieder der Republikaner vor Ort, wie Newsweek berichtete. Nach der Verhandlung äußerten sie Kritik am Prozess. Senator J. D. Vance bezeichnete Cohen, der als Letzter im Prozess aussagte, gegenüber Fox News als „Serienlügner“. Er behauptete weiter, der Prozess sei Teil einer politischen „Hexenjagd“ im Vorfeld der US-Wahl 2024.

Republikaner erledigen „Drecksarbeit“ für Trump

Thomas Gift, Direktor des Center on U.S. Politics am University College in London, bemerkte laut Newsweek: „Das Bemerkenswerte ist, wie viele Untergebene der GOP er hat, die eifrig und willig sind, seinen Willen zu erfüllen. Für einige republikanische Politiker scheint es keine Grenzen zu geben“. Trump lasse seine „Stellvertreter“ die „Drecksarbeit für ihn erledigen“.

Eric Lisann, ehemaliger Bundesstaatsanwalt, schrieb auf X, dass Richter Merchan mehrere Optionen habe, um auf den erneuten Verstoß gegen die Nachrichtensperre zu reagieren. Er könnte Trump auffordern, Gründe darzulegen, warum er nicht wegen Missachtung der Anordnung inhaftiert werden sollte. Zudem könnte Merchan die Senatoren einladen, die öffentlich Stellung zu dem Fall bezogen oder dazu aufgerufen haben. (lismah)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!