Briten testen Radiowellen-Waffe RFDEW – „Weiterentwicklung der Kriegsführung“
Großbritannien stellt eine neue Waffe vor: Die Funkstrahlwaffe soll ganze Drohnenschwärme zum Absturz bringen können. Erste Tests folgen im Sommer.
London – Großbritannien strebt eine globale Führungsrolle in der Drohnenabwehrtechnik an. Das britische Verteidigungsministerium kündigte am Donnerstag (16. Mai) eine neue Laserwaffe an: Für nur wenige Pence könne man ganze Drohnenschwärme abschießen, hieß es.
Günstiger als der „Dragonfire“ für Ukraine-Krieg: Großbritannien stellt neuen Drohnenkiller vor
Großbritannien hatte jüngst den Drohnenkiller „Dragonfire“ vorgestellt. Die Präzision der Waffe sei so hoch, als würde man eine Münze aus einem Kilometer Entfernung treffen, teilte das britische Verteidigungsministerium dazu Anfang des Jahres mit. Gleichzeitig seien die Kosten aber sehr niedrig. „Das Befeuern für zehn Sekunden entspricht den Kosten für die Verwendung einer normalen Heizung für nur eine Stunde“, rechneten die Briten um. London hat die Laserwaffe auch Kiew versprochen, um den Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland zu unterstützen. Erst 2027 soll das System marktfähig sein, aber schon vorher an die Ukraine gehen.
Der Dragonfire-Laser könne „Drohnen mit Lichtgeschwindigkeit abschießen“, schrieb der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Donnerstag und stellte im gleichen Atemzug eine brandneue Technologie vor: „Und jetzt haben wir die britische Funkstrahlwaffe angekündigt, die Drohnenschwärme für nur 10 Pence ausschalten kann.“ Damit ist das System noch günstiger als der Dragonfire. Es handle sich um eine „neue, bahnbrechende Waffe [...] die mithilfe von Funkwellen die gegnerische Elektronik außer Gefecht setzt und mehrere Drohnen auf einmal ausschaltet“, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums dazu.
Drohnen fallen aus dem Himmel: Das soll die neuartige RFDEW-Waffe aus Großbritannien können
Das System ist laut britischem Verteidigungsministerium ein Beispiel für eine auf Funkfrequenzen gerichtete Energiewaffe (Radio Frequency Directed Energy Weapon, kurz RFDEW). Damit lassen sich eine Reihe von Bedrohungen zu Lande, in der Luft und auf See erkennen, verfolgen und bekämpfen, hieß es aus London weiter. Die Reichweite liegt bislang bei einem Kilometer, man arbeite aber daran, diese zu vergrößern. Die Radiowellen der Waffe stören oder beschädigen die kritischen elektronischen Komponenten der Drohnen, sodass diese zum Stillstand kommen oder „aus dem Himmel fallen“.
Im kommenden Sommer sollen britische Soldaten das System umfangreich testen. „Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie wichtig der Einsatz von unbemannten Systemen ist, aber wir müssen auch in der Lage sein, uns gegen sie zu verteidigen“, hob der britische Minister für Beschaffungswesen, James Cartlidge, die Bedeutung der Neuentwicklung hervor. „Da wir unsere Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren erhöhen werden, wird unsere Drohnenstrategie sicherstellen, dass wir bei dieser Weiterentwicklung der Kriegsführung an vorderster Front stehen.“
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In der Ukraine kam bereits 2023 der „Skyranger“ des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall bei der Drohnenabwehr zum Einsatz. Zudem soll Großbritannien bereits die Hightech-Schallwaffe AUDS an Kiew geliefert haben. Moskau setzt indes unter anderem auf GPS-Störsender – zumindest um ukrainische Drohnenangriffe über russischem Staatsgebiet abzuwehren. Diese Störaktionen beeinträchtigten zuletzt auch immer häufiger den europäischen Flugverkehr.
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