Putins neue Taktik: Störsender-Drohnen im Ukraine-Krieg

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Im technologischen Wettrüsten des Ukraine-Kriegs setzt Putin auf Bodendrohnen in Kombination mit Störsendern. Bedeutet diese Neuerung ein Ende ukrainischer Drohnen?

Moskau – Das Innovationsrennen im Ukraine-Krieg geht weiter. Nun haben die Russen eine neue Waffe in petto. Neue Bodendrohnen mit eingebautem Störsender sollen die russischen Truppen gegen die tödlichen FPV-Drohnen und Bomber Drohen der Ukraine schützen. Aktuell marschieren die Russen auf Charkiw zu. Wie lange kann Wolodymyr Selenskyj die Stadt noch halten?

Laut Denis Oslomyenko, Geschäftsführer von Laboratory PPSh, ein russischer Rüstungskonzern, soll Russland „Drohnen Unterdrückungsroboter“ einsetzen, um sich gegen die Gefahr aus den Lüften zu schützen. Die Bodendrohnen sind dafür gedacht, Wladimir Putins Truppen an der Front zu unterstützen und kleine Stoßtruppen jenseits der Frontlinien vor Drohnenangriffen zu schützen, sowie Evakuierungen zu ermöglichen, wie die Militärnachrichtenseite Defense Express berichtet.

Eine russische „Varan“ Bodendrohne mit eingebauten Störsender des Typs „Triton“.
Eine russische „Varan“ Bodendrohne mit eingebauten Störsender des Typs „Triton“. © Serhii „Flash“ Beskrestnov

„In Zukunft sollten sie massenhaft auftreten. Aber diese EW-Roboter, die Evakuierungsroboter oder Minenverlegungsroboter – existieren bereits und arbeiten in der (Kriegs, Anm. d. Red.) Zone“, führt Oslomyenko aus. In einem Video des Rüstungskonzerns ist die Varan UGV Bodendrohne zu sehen, auf der ein elektromagnetischer Störsender, Triton genannt, angebracht wurde.

Russland kündigt Massenproduktion der neuen Bodendrohnen für den Ukraine-Krieg an

Im konstanten Wettlauf der Technologien macht aber auch die Ukraine Fortschritte und scheint mittlerweile die neuen russischen Störsender kontern zu können. Eine Neuerung der FPV-Drohnen erlaubt es diesen nämlich auch unter der Störfrequenz weiterhin funktionsfähig zu sein. Die Drohne soll so selbst ihr Ziel finden können – selbst wenn das Signal des Anwenders gestört ist.

Im März noch waren die ukrainischen Streitkräfte mit den neuen Störsendern Russlands überfordert. „An manchen Tagen läuft alles reibungslos, an anderen Tagen geht die Ausrüstung kaputt, die Drohnen sind zerbrechlich und es kommt zum Störfunk“, klagte ein ukrainischer Soldat über die Lage an der Front. Noch hat Russland mehr dieser Störsender als Kiew auf Lager und ist aktuell am Drücker, die ukrainischen Drohnenflotten lahmzulegen, wie die New York Times berichtet. Doch das Blatt scheint sich zu wenden.

Ukraine mit Konter: KI um Putins Störsender zu überlisten

Noah Sylvia, ein Analyst des britischen „Royal United Service Institute“ klärte CNN über die neuen Möglichkeiten der kleinen Drohnen auf: „Sie haben diese Sache, die man ‚machine vision‘ nennt und die eine Form der KI ist. Im Grunde genommen nimmt man ein Modell, das auf einem Chip gespeichert ist, und trainiert dieses Modell, um die Geografie und das Ziel zu erkennen, zu dem es navigiert.“ Weiter führt der Experte aus: „Wenn sie schließlich eingesetzt wird, kann sie erkennen, wo sie sich befindet.“ Und das beste: Die Drohnen funktionieren, auch wenn sie sich im Bereich eines russischen Störsenders befinden. Denn so ist die Drohne „völlig autonom“, wie Sylvia abschließt.

Die Störsender werden vor allem an der Front gegen die Kurzstreckendrohnen der Ukraine eingesetzt, die für Putins Bodentruppen und Panzer eine Gefahr darstellen. Währenddessen zeigen sich die Langstreckenmodelle der Ukraine effektiv, um Öldepots und Rüstungsfabriken tief im Inneren Russlands anzugreifen und zu beschädigen. (sischr)

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