Starnbergerin rockt „Wer wird Millionär?“

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Und los geht‘s: Jutta Engel schaffte es am Montagabend als dritte Kandidatin auf den heißen Stuhl bei „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch, der zur Vorstellung ein Bild der Miss-Wahl 1987 einblendete. © Wer wird Millionär? Die 3-Millionen-Euro-Woche

Jutta Engel aus Starnberg war am Montag Kandidatin bei „Wer wird Millionär?“ und Günther Jauch. Vor 2,8 Millionen TV-Zuschauern trat die 58 Jahre alte Unternehmensberaterin schlagfertig auf, landete bei 16 000 Euro und hat am Donnerstag noch die Chance auf drei Millionen Euro Gewinn. Das Geld will sie für den Tierschutz verwenden.

Starnberg - Günther Jauch ist mit seinem Quiz „Wer wird Millionär?“ zurück aus der Sommerpause – und eine Starnbergerin trug ihren Teil dazu bei, dass die Fernsehzuschauer am Montagabend bei RTL beste Unterhaltung serviert bekamen. Jutta Engel schaffte es als dritte Kandidatin des Abends auf den heißen Stuhl und hatte nach zehn richtig beantworteten Fragen 16 000 Euro auf dem Konto. Das war genug, um ins Finale der „Drei-Millionen-Euro-Woche“ einzuziehen, das am morgigen Donnerstag (20.15 Uhr) bei RTL zu sehen ist. Für Lacher im Publikum, Staunen bei Günther Jauch und gut gelaunte Zuschauer sorgte die 58-Jährige aber vor allem durch ihre sympathische Art und ihre Plauderlaune.

Jauch stellte die Starnbergerin nicht nur als Unternehmensberaterin, sondern auch als ehemalige Zweitplatzierte bei einer Miss-Germany-Wahl vor, womit das Eis offenbar gleich gebrochen war. Von Nervosität jedenfalls war nichts zu spüren bei Jutta Engel. „Der härteste Moment war die Schnellraterunde“, erzählt sie im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. „Wenn man dann realisiert, dass man es geschafft hat, denkt man erst: Oh Gott, jetzt wird es ernst. Aber dann geht alles auch schon ganz schnell.“ Wenn die Scheinwerfer an seien und die „imposante Musik“ spiele, vergesse man schnell alles um einen herum.

Und so nahm Jutta Engel auf dem Ratestuhl Platz, auf dem sie kurz vor der Sendung wie alle anderen „Wer wird Millionär?“-Kandidaten schon mal probesitzen durfte. „Es werden auch die Wege im Studio kurz geprobt“, erzählt sie. Und dann ging es los. Engel erzählte von der Miss-Germany-Wahl 1987, bei der sie Zweite geworden sei. Sie habe früher als Leistungssportlerin getanzt, ergänzt sie im Merkur-Gespräch. Nach einem Auftritt in Ibiza habe sie ein Fotograf vorgeschlagen. Als Miss Baden-Württemberg habe sie dann an der bundesdeutschen Wahl teilgenommen.

Im Alter von 21 Jahren wurde Jutta Engel (Mitte) in Bonn-Bad Godesberg Zweite bei der Wahl zur Miss Germany.
Im Alter von 21 Jahren wurde Jutta Engel (Mitte) in Bonn-Bad Godesberg Zweite bei der Wahl zur Miss Germany. © Privat

Noch weitere Anekdoten hatte die Starnbergerin parat. So habe sie die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal bei den Bayreuther Festspielen am Waschbecken auf der Damentoilette getroffen. Gemeinsam hätten sie mit dem Handtuchspender gekämpft, der sich nicht abrollte, und das Problem gelöst. Und dann war da noch die Sache mit dem Boot auf dem Starnberger See. Auf dem sonne sie sich nämlich gerne mal nackt, erzählte Engel, woraus sich ein kurzweiliger Schlagabtausch mit Jauch entwickelte. „Die Wasserschutzpolizei kommt immer mal wieder vorbei und schaut zum Beispiel, ob die Bojennummer angebracht ist“, so Engel gegenüber dem Merkur. Jauch amüsierte sich köstlich: „Das hat doch einen anderen Grund. Die fahren doch nicht vorbei, um Ihnen eine Verwarnung zu erteilen.“

Wenig später forderte die 58-Jährige den Quizmaster dann noch mal heraus. Als Jauch bei der 16 000-Euro-Frage anmerkte, dass er den Zusatzjoker aus dem Publikum nicht richtig verstanden habe, wies Jutta Engel ihn darauf hin, dass sein Kollege Thomas Gottschalk für Hörgeräte werbe – was Jauch spitzbübisch als „seit Jahren größte Beleidigung“ bezeichnete. Mit 16 000 Euro in der Tasche hörte Engel auf, wohin die Reise beim Finale am Donnerstag geht, ist noch offen.

„Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Jutta Engel am Tag danach. Günther Jauch sei sehr wertschätzend, freundlich und sympathisch gewesen, auch das gesamte Produktionsteam habe sich sehr um die Kandidaten gekümmert. Und was passiert im Studio, wenn die Kameras aus sind? Offenbar gar nicht so viel. Jauch komme zum Warm-up kurz vor der Sendung ins Studio, und kurz nach dem Schlusston verabschiede er sich wieder. „Wenn das Licht ausgeht, ist Feierabend“, erklärt Engel. Es gebe auch keine After-Show-Party oder Ähnliches. Sie selbst sei mit ihrem Mann Oliver (62), der als Begleitung bei der Sendung dabei war, fünf Tage lang in Köln gewesen – schließlich handelt es sich ja um die „Drei-Millionen-Euro-Woche“. „Aber wir haben es ruhig angehen lassen und haben in der Zeit auch gearbeitet.“

Jutta Engel zu Beginn der Sendung: Die Schnellraterunde sei die größte Herausforderung gewesen, sagt sie.
Jutta Engel zu Beginn der Sendung: Die Schnellraterunde sei die größte Herausforderung gewesen, sagt sie. © Wer wird Millionär? Die 3-Millionen-Euro-Woche

Jutta Engel lebt mit ihrem Mann seit etwa zwanzig Jahren in Starnberg und hat sich vor einiger Zeit als Unternehmensberaterin selbstständig gemacht. Mit ihrer Firma Excellent Experiences hilft sie Firmen, bestehende Kunden zu binden und neue Zielgruppen für Luxusprodukte zu erschließen. Angefangen hatte sie einst beim Bayerischen Rundfunk, wo sie den damaligen Unterhaltungschef Thomas Jansing dabei unterstützte, die Spendenorganisation „Sternstunden“ aufzubauen. Aus der Zeit kennt sie auch den Moderator Willi Weitzel aus Andechs („Willi will‘s wissen“), der ihr am Montag als Telefonjoker weiterhalf. Vom BR wechselte sie ins Marketingmanagement der BMW-Group. Dort entwickelte sie unter anderem Konzepte für die BMW-Welt und organisierte die von Thomas Gottschalk moderierte Veranstaltung zur 100-Jahr-Feier im Münchner Olympiastadion.

Ihr Herzblut gilt aber dem Tierschutz. „Ich liebe Tiere über alles“, sagt Jutta Engel. Deswegen will sie ihren „Wer wird Millionär?“-Gewinn auch nutzen, um einen gemeinnützigen Verein „Pfoten aufs Herz und Mäuse her“ zu gründen. Darüber hinaus wolle sie eine TV-Spendengala für Tiere ins Leben rufen. „Gerade nach der Pandemie und in der aktuellen Wirtschaftskrise hat sich das Leid der Tiere in Deutschland massiv verstärkt, und die Tierheime platzen aus allen Nähten“, sagt sie. Ihr Konzept sehe eine Initiative vor, die Tieren wie Menschen helfe. „Ältere, kranke und behinderte Menschen können von der Nähe zu Tieren profitieren, während Kinder Verantwortung lernen und Berufstätige eine Lösung finden, ihre Tiere vorübergehend in guten Händen zu wissen“, erläutert sie.

Analog zu den BR-„Sternstunden“ könne eine Fernsehgala auch für Tiere viel bewegen. Dabei gehe es ihr nicht um „ein einmaliges Event“, sagt Jutta Engel. Vielmehr solle eine solche Gala „der Startschuss für eine langfristige Bewegung“ sein, die das ganze Jahr über Menschen inspiriere und zusammenbringe.

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