Auf dem Weg zur herzsicheren Gemeinde

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„Defis“ ähnlich wie dieser helfen in Notfällen. © IMAGO

Gemeinsam mit dem Verein „Bürger retten Leben“ will Inning zur „herzsicheren“ Gemeinde werden. Ziel ist ein Verzeichnis vorhandener Defibrillatoren sowie das Angebot für alle, sich mit den Geräten vertraut zu machen.

Inning - Der gemeinnützige Verein „Bürger retten Leben“ entstand vor 15 Jahren in Augsburg aus der Idee heraus, den plötzlichen Herztod zu bekämpfen. Ziel ist es, flächendeckend Defibrillatoren bereitzustellen und den Menschen die Handhabung näherzubringen. „Wir arbeiten dabei bayernweit“, erklärt Vorstand Jochen Müller im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Der Verein, der Geschäftsstellen in Kissing bei Augsburg und in Nürnberg hat, kontaktiere dafür Gemeinde für Gemeinde. Bereits vor zwei Jahren wurde eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Inning festgezurrt, die dann wegen der Pandemie zunächst ruhte. Nun nimmt die Aktion wieder Fahrt auf. „Wir möchten unsere Gemeinde herzsicherer machen“, schreibt Bürgermeister Walter Bleimaier im Grußwort der aktuellen Ausgabe des Gemeindeblattes und hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung und durch das Gewerbe.

Wir arbeiten mit professionellen Anleitern für Herz-Druck-Massage zusammen.

Zurzeit sind die Feuerwehren Inning und Buch sowie die Wasserwachtstationen in Buch und Stegen mit Defibrillatoren ausgestattet. Darüber hinaus befinden sich Geräte in den Hausarztpraxen, der Nachbarschaftshilfe, in Schulen und im Rathaus. Allerdings seien diese nur zu den Öffnungszeiten öffentlich zugänglich, räumt Bleimaier ein. Hier setzt die Arbeit des Vereins an. „Wir erarbeiten umfassende Konzepte und Einweisungen zu den lebensrettenden Sofortmaßnahmen sowie zur Finanzierung und Platzierung von Defis“, heißt es auf der Internetseite des Vereins.

Zunächst, so Müller, seien in Zusammenarbeit mit örtlichen Rettungs- und Hilfsorganisationen Informationstage, sogenannte Cardio Days, mit Schwerpunkt Herztod und Erste Hilfe geplant, um den Menschen die Scheu vor dem Gerät zu nehmen und ihnen die Handhabung zu demonstrieren. In einem weiteren Schritt wird um Spenden gebeten, um weitere Defibrillatoren anzuschaffen. Am Ende sind ein Verzeichnis in Form eines Magazins und die Aufnahme der Inninger Standorte in eine weltweite App geplant.  

In Friedberg etwa konnten durch eine Aktion mehr als 30 Defibrillatoren neu aufgestellt werden. „Sie wurden mit einem deutlichen Rabatt vom Hersteller angeboten. Und zahlreiche Bürger nahmen und nehmen zudem an Kursen in Herz-Lungen-Wiederbelebung teil“, so Müller. Die Stadt Augsburg wolle dem Beispiel folgen. Im Landkreis Starnberg gibt es entsprechende Vorbereitungen wie in Inning bereits in Weßling und in Pöcking. „Wir stehen erst am Anfang“, so Müller. Nach den Ferien soll es losgehen. „Wir arbeiten mit professionellen Anleitern für Herz-Druck-Massage zusammen und stellen zudem sicher, dass bei der Platzierung eines AED (automatisierter externer Defibrillator) alle Interessierten eine Einweisung erhalten.“ Ziel ist am Ende das Prädikat „Herzsichere Gemeinde“.

Mehr Informationen gibt es unter buerger-retten-leben.de.

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