Besuche in Starnbergs Geschichte

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Selten zu besichtigen ist das Mausoleum des Prinzen Carl von Bayern in Söcking. Am Sonntag ist es geöffnet. © Michael Stuerzer

Vier Objekte sind am kommenden Sonntag zu besichtigten, außerdem finden Sonderführungen durch die Stadt und durch das Lochmannhaus statt.

Starnberg - Vier Denkmäler im Stadtgebiet sind beim Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 8. September, geöffnet. Als Besonderheiten bietet die Stadt Starnberg Sonderführungen an: „Vom Stadl für ein schwimmendes Schloss bis zum Schifferstüberl von Hugo Kustermann – Erkundung der historischen Räume auf dem Gelände des Bayerischen Yachtclubs“ mit Kunsthistorikerin Dr. Claudia Wagner (wir berichteten). Als Höhepunkt in Starnberg könne der Besuch im historischen Kaufhaus Biller gelten, wie es in einer Übersicht der Stadtverwaltung heißt: Kunstrestaurator Severin Krüger öffne das ehrwürdige Kaufhaus und gewähre Einblicke, wie der Charme des Hauses seit dem Jahr 2023 durch Restaurierungsarbeiten behutsam wiedererweckt werde. Die einzelnen Punkte:

Sonderführungen: Die Führungen finden ab 10 und ab 16.30 Uhr statt, Treffpunkt ist am Eingang des Bayerischen Yachtclubs (Nepomukweg 10 bis 12). Anmeldungen bis spätestens Donnerstag, 5. September, erforderlich unter stadtarchiv@starnberg.de. Die Teilnahme ist kostenlos.

Kaufhaus Biller (Hauptstraße 25): 1857 hatte Johann Baptist Biller das Anwesen erworben, sein Laden hatte alles, was in einem Haushalt benötigt wurde; neben Wäsche, Nahrungsmitteln, Eisenwaren und Waschmitteln wurde beispielsweise auch anfangs noch Schießpulver angeboten. Noch bis 2013 konnten die Starnberger dort Waren aller Art erwerben, danach musste die Urgroßnichte Johann Baptist Billers, Gertrud „Trudi Biller“ Weiß, das Geschäft unter anderem aufgrund des veränderten Konsumverhaltens aufgeben. Die Starnberger Unternehmerfamilie Krüger kaufte das Haus und erweckte es zu neuem Leben. „Der Charme des Hauses wurde behutsam wiederhergestellt und die ursprüngliche Architektur beibehalten“, so die Stadtverwaltung. In den ehemaligen Ladenräumen ist der Kunstrestaurator Severin Krüger eingezogen. In dem stimmigen Ambiente der denkmalgeschützten Biedermeierausstattung wird historischen Möbeln und Kultur㈠gütern von Meisterhand neuer Glanz verliehen. Geöffnet von 10 bis 14 Uhr, Anmeldungen sind nicht nötig.

Mausoleum des Prinzen Carl von Bayern, Söcking: Das Ensemble mit der Ruhestätte wird laut Stadtverwaltung Daniel Ohlmüller zugeschrieben, dem Architekten der Münchner Mariahilfkirche, und hat Eingang in die Denkmalliste gefunden. Prinz Carl soll diesen Hügel wegen der umfassenden Fernsicht sehr geliebt und oft unter der alten Linde, die dort oben stand, Rast gefunden haben. Das Mausoleum hatte er als Grabstätte für seine bereits 1838 verstorbene erste Gemahlin So-phie, spätere Gräfin von Bayrstorff, errichten lassen, für die er – sie stammte aus bürgerlichen Verhältnissen – auch auf seine Ansprüche auf den bayerischen Thron verzichtete. Seine zweite, 1859 geehelichte Gattin Henriette Schöller, spätere Baronin Frankenburg, wurde ebenfalls in der Rotunde beigesetzt. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr, Anmeldungen sind nicht nötig.

Lochmannhaus, Museum Starnberger See (Possenhofener Straße 5): Das Gebäude ist 504 Jahre alt – oder älter. „Das Anwesen markiert einen der Siedlungsursprünge der Stadt Starnberg und ist in seiner historischen Doppelfunktion als Hofmarksitz sowie Bauern- und Fischerhaus einzigartig“, so die Stadtverwaltung. Seit 1914 ist es Teil des Museums. „Zum Tag des offenen Denkmals wird Museumsleiter Benjamin Tillig die Besonderheiten dieses einzigartigen Denkmals erläutern. In kleinen Gruppen werden Bereiche zugänglich sein und Türen geöffnet, die sonst verschlossen sind, etwa die obere Küche oder die Altane des Gebäudes“, heißt es weiter. Geöffnet von 11 bis 18 Uhr, Sonderführung um 16 Uhr (Treffpunkt Foyer des Museums).

Villa rustica, Leutstetten: Die Ausgrabungsstätte südlich von Leutstetten zeigt hinter Glas die Reste eines römischen Gutshofes, einer Villa rustica aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Von besonderer Bedeutung sei ein Raum, der eine sehr gut erhaltene Fußbodenheizung (Hypokaustum) und eine Wanne enthalte. Dieser Bereich sei durch einen gläsernen Bau geschützt, der gleich einer Vitrine über den Grundriss gesetzt wurde. Führungen durch Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte Oberes Würmtal gibt es am Sonntag dort um 10 und um 15 Uhr, Anmeldungen sind nicht nötig. Der Zugang ist nicht barrierefrei.

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