Rheinmetall baut jetzt moderne Drohnen-Panzer für Arktis-Einsätze

Die Arktis rückt immer weiter ins Zentrum globaler Interessen. Der Klimawandel eröffnet neue Handelsrouten und den Zugang zu Rohstoffen – das macht die Region so wichtig.

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat nun auf der kanadischen Verteidigungsmesse CANSEC sein autonomes Fahrzeug "Mission Master CXT" vorgestellt. Dieses unbemannte Bodensystem ist speziell für den Einsatz in der Arktis entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung des Herstellers. Das futuristische Gefährt kommt ohne Fahrer aus, kann Lasten durch schwieriges Gelände transportieren und mit Drohnen das Gelände erkunden.

Rheinmetall setzt auf unbemannte Systeme in der Arktis

In der Arktis herrschen Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, die nicht nur hohe Anforderungen an die Technik stellen, sondern auch an die Menschen, die sie bedienen. Daher könnten digitale und unbemannte Systeme künftig eine größere Rolle bei Überwachungsaufgaben und logistischen Missionen einnehmen, wie uns ein Sprecher des Unternehmens bestätigte. 

Mission Master CTX
Mission Master CTX im Einsatz Rheinmetall AG

Partnerschaft mit kanadischem Hersteller

Gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen UTV International arbeitet Rheinmetall auch am Projekt DAME ("Domestic Arctic Mobility Enhancement"). Ziel dieses Projekts ist die Ausstattung der kanadischen Streitkräfte mit Fahrzeugen, die auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Auch das neue autonome Fahrzeug wurde in Kanada entwickelt - und in Skandinavien getestet.

Der "Voyager" von UTV International soll selbst bei eisigen Temperaturen sicher Personen und Material durch Schnee und unwegsames Gelände befördern, heißt es in der Pressemitteilung.

Mission Master CTX
Mission Master CTX im Einsatz Rheinmetall AG

USA wollen Grönland an sich binden - oder sogar kaufen

Die geopolitischen Interessen in der Arktis sind ebenfalls von großer Bedeutung. Die USA wollen Grönland aus strategischen Gründen enger an sich binden. Das zeigte sich auch durch die Verlegung der militärischen Koordination vom U.S. European Command zum U.S. Northern Command. Donald Trump hatte sogar öffentlich darüber nachgedacht, Grönland zu kaufen und hat militärische Schritte nicht ausgeschlossen.

Russland und China auch in Arktis aktiv

Auch Russland und China verstärken ihre Zusammenarbeit in der Arktis, um neue Handelswege und Rohstoffe zu erschließen. Dabei wächst Russlands Abhängigkeit von China, vor allem durch westliche Sanktionen. Gemeinsame Projekte könnten die Machtverhältnisse in der Arktis verschieben, was China schnellere Handelsrouten nach Europa ermöglicht.

Wertvolle Rohstoffe unter schmelzendem Eis

Die Wirtschaft spielt auch eine entscheidende Rolle. Unter dem schmelzenden Eis sollen große Mengen unerschlossenen Erdöls und Erdgases sowie wichtige Metalle wie Mangan und Nickel liegen, die für Hightech-Industrien enorm wichtig sind. Die beteiligten Akteure versuchen bereits jetzt, ihren Einfluss in der Arktis für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.