China lässt die Muskeln spielen: Gefährlichstes Atom-U-Boot ausgelaufen
Peking hat sein gefährlichstes Atom-U-Boot auf Tauchfahrt geschickt. Es ist das erste Mal, dass chinesische Medien den Einsatz öffentlich bestätigen.
Peking – Weltweit toben aktuell mehrere Kriege und bewaffnete Konflikte: im Gazastreifen, in der Ukraine und in Äthiopien, um nur einige zu nennen. In einer anderen Region verschärft sich eine Auseinandersetzung immer weiter: der Konflikt zwischen China und Taiwan. Peking hat jetzt sein gefährlichstes Atom-U-Boot auf Patrouillenfahrt geschickt.

Hintergrund des seit siebzig Jahren andauernden Konflikts ist die völkerrechtliche Stellung Taiwans. China betrachtet die Insel als Teil der Volksrepublik und sieht in ihr eine abtrünnige Provinz. Die Führung in Peking hat das Ziel, sich Taiwan einzuverleiben und schreckt auch vor dem Einsatz militärischer Gewalt nicht zurück. Taipeh hingegen versteht sich als unabhängiges Land mit eigener Regierung und eigenen Streitkräften.
China entsendet gefährlichstes Atom-U-Boot: Es kann zwölf Interkontinentalraketen tragen
Die Spannungen zwischen den Staaten haben zuletzt bedrohliche Ausmaße angenommen. Immer wieder führt China militärische Übungen im Indopazifik durch. Im Frühjahr kesselten chinesische Schiffe und Flugzeuge Taiwan regelrecht ein. Vor Kurzem hat Peking sein modernstes Atom-U-Boot auf Langstreckenpatrouille geschickt, wie es in einem Bericht der staatlichen Medien heißt. Auch US-Präsident Donald Trump verlegte kürzlich Atom-U-Boote näher an Russland.
Dabei soll es sich um ein nuklear betriebenes U-Boot vom Typ 094 der „Jin“-Klasse handeln, das laut dem Fachportal Military Watch Magazine bis zu zwölf ballistische Interkontinentalraketen tragen kann. Dem Center for Strategic and International Studies zufolge kann jede Rakete (Reichweite bis 10.000 Kilometer) mit bis zu drei MIRV-Atomsprengköpfen bestückt werden. Zusätzlich sind sie mit sechs Torpedorohren ausgestattet. China soll im Besitz von sechs solcher U-Boote sein, die vornehmlich zur Abschreckung eingesetzt werden.
Es ist das erste Mal, dass Medien in China den Einsatz eines solchen U-Boots öffentlich bestätigt. Zudem wurden Innenaufnahmen gezeigt, allerdings wohl aus Sicherheitsgründen unscharf. Ein Matrose, der in dem TV-Bericht zu Wort kam, sagte: „Heute ist eine friedliche Zeit, aber morgen kann der Krieg beginnen. An dem Tag, an dem der wirkliche Krieg beginnt, werden wir nur auf den Befehl warten – und dann diese Rakete ohne zu zögern abfeuern.“
Unklar blieb allerdings, wo das U-Boot auslief. Der australische Marineanalyst Alex Luck sagte dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek, dass es wahrscheinlich vom unterirdischen Marinestützpunkt Longpo auf der Insel Hainan startete. Die Volksrepublik besitzt in Bezug auf die Anzahl die größte Marine der Welt – Tendenz wachsend. Im vergangenen Jahr allerdings musste China den Untergang eines neuen Atom-U-Boots verkraften.