Taiwan-Konflikt: China demonstriert mit Marine, Luftwaffe und Truppen „ernste Warnung“

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Riesiges Militärmanöver gestartet: Mit „Einkesselung“ schickt China „ernste Warnung“ an Taiwan

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Mit einem massiven Manöver untermauert China seine Taiwan-Ansprüche. Flugzeugträger, Jets und Kriegsschiffe umzingeln die Insel.

Taiwan – Peking droht nicht nur, Peking handelt. Mit einer großangelegten Militärübung demonstriert China, wie ernst es seine Ansprüche auf Taiwan meint. Flugzeugträger, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe, sogar Raketen-Einheiten wurden in Marsch gesetzt, um die Insel von mehreren Seiten einzukesseln. Offiziell spricht China von einer „ernsten Warnung“ an die Regierung in Taipeh – zugleich wird das Manöver international als Signal an die USA und Japan gewertet.

Taiwan-Manöver: Peking zeigt militärische Stärke

Laut der chinesischen Armee, zitiert von der Nachrichtenagentur AFP, handle es sich um eine „legitime und notwendige Maßnahme zum Schutz der Souveränität und nationalen Einheit Chinas“. In Taipeh sieht man das anders. Das Verteidigungsministerium meldete, dass es 19 chinesische Kriegsschiffe sowie den Flugzeugträger Shandong in den Gewässern rund um die Insel gesichtet habe. Man beobachte das Vorgehen genau. 

Zwei hochrangige taiwanesische Beamte teilten der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass mehr als 10 chinesische Militärschiffe sich der 24 Seemeilen (44 Kilometer) umfassenden Kontiguitätszone Taiwans genähert hätten und Taiwan seine eigenen Kriegsschiffe entsandt habe, um zu reagieren. Taiwan habe jedoch keine Schüsse aus der chinesischen Militärartillerie festgestellt, so ein Beamter.

China beginnt Militärübung um Taiwan
Taiwans Militär entdeckte den chinesischen Flugzeugträger „Shandong“. © Uncredited/Ministry Of National Defense Taiwan/dpa

Eskalation mit Ansage: China-Flotte rückt näher – Einkesselung als Machtdemonstration

Chinas Militäraktionen rund um Taiwan sind längst Routine – aber diese Übung geht weiter. Die Armee veröffentlichte eine Grafik mit dem Titel „Closing in“ (Einkesseln), auf der chinesische Schiffe und Jets die Insel umzingeln. Eine weitere, vom Militär verbreitete Darstellung zeigt Taiwans Präsidenten Lai Ching-te als Insekt, das über einem Feuer geröstet wird. Die Botschaft ist unmissverständlich: China will Taiwan nicht nur militärisch bedrängen, sondern auch psychologisch unter Druck setzen.

Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die „wiedervereinigt“ werden soll – notfalls mit Gewalt. Die Drohgebärden haben seit Jahren zugenommen, doch die taiwanische Regierung unter Präsident Lao bleibt bei ihrer Haltung: Taiwan sei bereits ein unabhängiges Land. 

Taiwan-Manöver als Signal an den Westen – Die USA unter Zugzwang

Peking geht bei seinen militärischen Provokationen ein kalkuliertes Risiko ein. Offiziell erkennt Washington Taiwan nicht als unabhängigen Staat an – aber inoffiziell ist die Unterstützung deutlich. Die USA liefern Waffen, Militärberater sind vor Ort. Sollte es zu einem offenen Konflikt kommen, wäre Amerikas Glaubwürdigkeit als Schutzmacht in der Region massiv auf dem Spiel.

Die chinesische Militärübung zeigt daher nicht nur Taipeh, was Peking für möglich hält – sondern auch dem Westen, wie ernst es China meint. Dass sich die USA und ihre Verbündeten bisher zurückhalten, dürfte in Peking als Einladung verstanden werden, weiterzumachen.

China überholt die US-Marine – und die USA schauen zu

Die Volksrepublik China hat die größte Kriegsmarine der Welt. Während die USA noch darüber diskutieren, wie sie ihre Werften wieder in Schwung bringen, schafft Peking längst Fakten. 234 Kriegsschiffe zählt die chinesische Flotte, die US Navy kommt auf 219. (dadj) 

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