Dringender Wurst-Rückruf gestartet – Verzehr kann Atemprobleme und Juckreiz auslösen
In einem Wurst-Produkt besteht die Gefahr, dass eine gesundheitsgefährdende Substanz enthalten ist. Deshalb verkündet der Hersteller nun einen Rückruf.
Kassel – Verbraucher müssen erneut aufpassen. Nachdem es erst kürzlich bereits bei Edeka zu einem dringenden Wurst-Rückruf gekommen ist, warnt nun auch die Natur Food GmbH vor dem Verzehr eines Wurst-Produktes. Betroffen von dem aktuellen Rückruf ist die „Yörükoglu Narli Cevizli Sucuk, 300 Gramm“. Bei Verzehr drohen schwere gesundheitliche Risiken.
Großhändler warnt vor Wurst-Produkt: Farbstoff Cochenillenrot A nachgewiesen
In einer Kundenmitteilung informiert das Unternehmen: „Aufgrund einer möglichen Gesundheitsgefährdung wird das Produkt vom Markt zurückgerufen. In dem Produkt wurde der Farbstoff Cochenillenrot A nachgewiesen.“ Die Daten der vom Rückruf betroffenen Wurst im Überblick:
- Produkt: Yörükoglu Narli Cevizli Sucuk
- Verpackungseinheit: 300 Gramm
- Chargennummer / Los-Kennzeichnung: Los 01.107
- Hersteller / Inverkehrbringer: Natur Food GmbH in Gießen

Betroffene Bundesländer sind laut dem Portal lebensmittelwarnung.de derzeit (Stand: 20. Juni 2025): Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Das Unternehmen fordert Kundinnen und Kunden dazu auf, bereits erworbene Ware beim entsprechenden Einzelhändler gegen Rückerstattung des Einkaufspreises oder eines Ersatzproduktes zurückzugeben. Zuletzt hat auch ein Lebensmittelhersteller einen Rückruf für Süßwaren initiiert.
Wurst-Rückruf wegen Cochenillerot A: Der Zusatzstoff kann Typ I-Allergien auslösen
Cochenillerot A (auch bekannt als Ponceau 4R) ist ein sogenannter roter synthetischer Monoazofarbstoff, der als Lebensmittelzusatzstoff mit der Bezeichnung E 124 verwendet wird, wie alles-zur-allergologie.de berichtet. Cochenillerot A kann als Auslöser von pseudoallergischen Reaktionen wirken und sehr selten auch Typ I-Soforttypreaktionen hervorrufen. Zusätzlich gilt der Farbstoff als potenzielles Typ IV-Kontaktallergen. Für die Verwendung in Lebensmitteln gelten strenge Höchstmengen, und der Zusatz ist nur für bestimmte Lebensmittelkategorien zugelassen.
Die Typ I-Allergie, auch Soforttypreaktion genannt, ist eine Nahrungsmittelallergie, die durch spezifische IgE-Antikörper ausgelöst wird, wie das IMD Institut für Medizinische Diagnostik Berlin-Potsdam GbR berichtet. Diese Antikörper sind auf Mastzellen gebunden, die bei Kontakt mit dem entsprechenden Allergen aktiviert werden und zur Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren führen. Die Symptome treten unmittelbar nach dem Allergenkontakt auf – innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden – und umfassen Juckreiz, Schwellungen in Mund und Rachen, Atemprobleme wie Asthma, Erbrechen und Durchfall.
Symptime einer Psuedoallergische Reaktionen entsprechen Typ I-Allergie
Pseudoallergische Reaktionen sind Unverträglichkeitsreaktionen, die in ihrer Symptomatik echten allergischen Reaktionen sehr ähneln, jedoch einen wichtigen Unterschied aufweisen: Sie werden nicht durch das Immunsystem ausgelöst, erklärt die AOK. Im Gegensatz zu echten Allergien ist bei pseudoallergischen Reaktionen keine vorherige Sensibilisierung erforderlich - der Körper kann bereits beim ersten Kontakt mit der auslösenden Substanz überempfindlich reagieren.
Kürzlich musste auch die Drogeriemarktkette dm ein Produkt bundesweit zurückrufen – es drohte eine schwere Infektion. (bk)
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