Das Warten hat ein Ende: In der kleinen Eisdiele im Schächen ist nach fast zwei Jahren endlich wieder Leben eingekehrt. Am Samstag, 20. April, feiert „EisWaffler“ um 14 Uhr Eröffnung.
Hohenpeißenberg – „Es ist einfach ein Traum“, kann Bürgermeister Thomas Dorsch seine Freude nicht verbergen, als er gemeinsam mit Maria Waffler am Tisch sitzt und über die Neueröffnung redet. Denn die neue Betreiberin der Eisdiele ist ein Lottosechser für die Gemeinde. Sie ist Konditormeisterin und hat in den letzten Jahren in zahlreichen renommierten Häusern wie dem Boutiquehotel Werdenfelserei in Garmisch-Partenkirchen oder dem Restaurant Hieronymus in Unterammergau als Patissière gearbeitet.
Dabei ging ihr Weg nach dem Abitur zunächst in eine komplett andere Richtung mit einem Biologiestudium. Nach zwei Jahren schmiss sie dies jedoch hin. „Das war einfach nicht das, was ich machen will“, erinnert sie sich zurück. Es folgten mehrere Stationen in der Gastronomie. „Da habe ich gemerkt, dass mir das wirklich liegt“, sagt die 32-Jährige und ergänzt: „Da war es schon um mich geschehen.“ Sie probierte sich in mehreren Bereichen aus, jobbte unter anderem in der bekannten und beliebten Eisdiele Stenz in ihrer Heimatstadt Regensburg und absolvierte später ihre Ausbildung zur Konditorin.
„Im Hintergedanken hatte ich aber immer, dass ich mal etwas Eigenes möchte“, berichtet sie von ihrem Wunsch der Selbstständigkeit, der immer vorhanden war. Da kam die Anfrage von einer ehemaligen Kollegin, Karin Berger, die in der Metzgerei Pschorr als Köchin arbeitet, gelegen. „Ich wollte wieder raus aus dem Restaurantbetrieb und habe das Kuchenbacken vermisst“, schwärmt Waffler, die momentan in Bad Bayersoien lebt, von der glücklichen Fügung.
Ihr Freund Markus Lechner, der gelernter Koch ist, war vom ersten Moment an mit im Boot. Er wird seine Partnerin bei der Produktion unterstützen. Die findet komplett in Hohenpeißenberg statt: Das Eislabor samt Backstube wurde gegenüber des Rathauses in der ehemaligen Metzgerei eingerichtet. „Eigentümerin Annelies Kräz hat da wunderbar unterstützt“, dankt Bürgermeister Dorsch. Außerdem wurde unkompliziert eine Wohnung für das Paar vor Ort gefunden, in die Waffler und ihr Freund nun einziehen können. Sicher ist sich Dorsch, dass die Unterstützung der Hohenpeißenberger weitergehen wird. Denn ständig sei er gefragt worden, wann es denn wieder eine Eisdiele geben wird.
Das diese sogar noch mehr als Eis auf die Hand bieten wird, ist ein Mehrwert für die Gemeinde. Zunächst sind es 16 Sorten Eis, die es zusätzlich in Form von verschiedenen Eisbechern geben wird. Alle Sorten werden selbst kreiert und enthalten weder Farbstoffe noch künstliche Aromen. „Wenn da Erdbeere draufsteht, sind auch echte Erdbeeren drin“, betont Waffler. Das gilt gleichermaßen für ihre Kuchen, von denen täglich vier verschiedene angeboten werden. Dazu gibt es kalte sowie warme Getränke, wie zum Beispiel Kaffee von der Murnauer Kaffeerösterei.
Geöffnet hat „EisWaffler“ Montag und Mittwoch von 13 bis 20 Uhr und Donnerstag bis Sonntag von 13 bis 21.30 Uhr. Am Dienstag bleibt geschlossen. Der Fokus liegt auf der Bewirtung draußen, aber auch im Gastraum können sich die Gäste niederlassen. Das Geschäft soll nicht mit der Sommersaison enden. Im Winter ist ein geändertes Angebot vorgesehen. „Das müssen wir aber alles noch genauer planen“, sagt Waffler.
„Es war eine Achterbahnfahrt bis hier“, gesteht sie, denn ein eigener Betrieb bringe ganz neue Herausforderungen mit sich. „Ich bin froh, dass ich ab jetzt wieder komplett in meinem Metier arbeiten kann“, freut sie sich auf viele Gäste, die sie persönlich bewirten wird und kommt ins Schwärmen, wenn sie vom kalten, süßen Genuss spricht: „Eis steht für schönes Wetter, Freizeit und Freunde. Eis ist eine Auszeit vom Alltag. Eis geht immer.“
Ein schönes Zuckerl gibt es daher am Eröffnungstag: Jedes Kind bekommt eine Kugel Eis gratis.
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